"Klinikum 2030": Riesige Baumaßnahme verändert Fürths Krankenhaus
17.3.2021, 16:40 UhrUm den wachsenden Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden, stehen am Fürther Klinikum in den nächsten zehn bis 15 Jahren umfangreiche Um- und Neubaumaßnahmen an. Das Vorhaben trägt den Titel "Klinikum 2030", die Arbeiten werden aber über das Jahr 2030 hinaus gehen. Drei Gebäude sollen entstehen. Ziel ist es, das Krankenhaus zukunftsfähig aufzustellen.
Riesige Baumaßnahme: Das Fürther Klinikum wächst
Am Mittwoch erfolgte der erste Spatenstich für einen Neubau mit zunächst elf, später 13 modernen OP-Sälen auf dem früheren Hubschrauberlandeplatz – allein für diesen Komplex sind über 140 Millionen Euro veranschlagt. Die Vorbereitungen für die Großbaustelle sorgten im vergangenen Jahr für Aufregung: Weil mit Blindgängern im Boden zu rechnen war, stellte sich Fürth auf eine Mega-Evakuierung ein. Sie war am Ende nicht nötig.
"Ein ganz besonderer Tag"
Von einem "ganz besonderen Tag fürs Klinikum" sprach Klinikumsvorstand Peter Krappmann: "Es geht nicht nur um den Startschuss für einen Neubau, sondern um eine komplette Restrukturierung des Fürther Klinikums." Es sei an der Zeit, Gebäude aus den 80er Jahren zu erneuern. Dies sei zugleich die Chance, neueste Erkenntnisse zu den Anforderungen an Krankenhäuser zu berücksichtigen und moderne Prozesse zu realisieren. "Strukturen muss man nicht nur organisieren, man muss sie auch bauen."
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hatte seine Teilnahme auch angesichts der hohen Inzidenz in Fürth abgesagt. Sie lag am Mittwoch schon bei 150. Holetschek, so berichtete Krappmann, spreche mit Blick auf die Baumaßnahme in Fürth von einem "gewaltigen Modernisierungsprojekt, das die medizinische Versorgung der Menschen in der Region wesentlich verbessern wird". Mit 110 Millionen Euro fördert der Freistaat das Mammut-Vorhaben. Es ist eine der bislang größten geförderten Einzelmaßnahmen im Krankenhausbereich in Bayern, heißt es seitens des Klinikums.
Fürth ist gewachsen, mehr Betten werden gebraucht
Fürths OB Thomas Jung zeigte sich "außerordentlich glücklich", dass es nun los geht: Das Klinikum werde "großartig und kraftvoll weiterentwickelt". Jede Generation habe die Aufgabe, etwas für die Zukunftssicherung des Klinikums zu tun. Fürth sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen, zudem werde die Gesellschaft immer älter. Darauf reagiere man mit dem Projekt "Klinikum 2030". Die Zahl der Betten wird sich von 800 auf 1000 erhöhen.
Die teuersten Neubauten in Fürth, so Jung, sind bislang mit Kosten im Bereich von 30 bis 40 Millionen Euro das Fürthermare und die neue Feuerwache gewesen. Erstmals entstehe nun ein Bau für über 100 Millionen Euro. Krappmann und Jung dankten dem Freistaat und der Regierung von Mittelfranken für ihre Unterstützung.
Bei der Veranstaltung galt ein strenges Hygienekonzept. Alle Teilnehmer mussten ein tagesaktuelles negatives Corona-Testergebnis nachweisen.
Ist das Gebäude auf dem alten Hubschrauberplatz einmal fertiggestellt, geht es gleich an anderer Stelle weiter: Dann wird der Siebziger-Jahre-Trakt, in dem jetzt noch die Cafeteria untergebracht ist, einem Haus mit Raum für 160 bis 170 Betten weichen. Im Anschluss entsteht hinter dem neuen OP-Komplex ein Bau für die Zentrale Notaufnahme, Radiologie, Internistische Diagnostik, eine zweite Intensivstation und Urologie.
Im Zuge der laufenden Arbeiten bleibt die Zufahrt zum Haupteingang bis einschließlich Freitag, 19. März, gesperrt, nur Fußgänger können auf diesem Weg das Krankenhaus erreichen. Patienten und Besuchern wird empfohlen, vom Parkhaus aus der Beschilderung zu folgen. Ab dem 20. März soll die Zufahrt zum Haupteingang wieder offen sein.
Der OP-Komplex soll in Zukunft auch der neue Haupteingang des Klinikums werden. Wie er aussehen soll, lesen Sie hier.
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