Lockdown: Fürther Stadtspitze in Sorge um die Gastronomie

Andreas Dalberg

FN-Redakteur

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28.10.2020, 19:45 Uhr
Am Montag wurden in Fürth Schilder montiert, mit denen die Stadt auf die aktuellen Regelungen zum Maskentragen und zum Alkoholverbot hinweist. 

© Hans-Joachim Winckler Am Montag wurden in Fürth Schilder montiert, mit denen die Stadt auf die aktuellen Regelungen zum Maskentragen und zum Alkoholverbot hinweist. 

Das aber sieht so aus: Auf der Intensivstation des Klinikums, sagte Jung, liege kein einziger Covid-19-Patient. Auf den Normalstationen seien es neun, die aber wegen anderer Krankheiten behandelt werden – dass sie mit Corona infiziert sind, sei bei Routinetests festgestellt worden. Zudem fiel am Mittwoch die offizielle Fallzahl, die das Robert-Koch-Institut für Fürth vermeldete, wieder auf 47,5 – also aus dem roten in den gelben Bereich.

Jung erwartet bei einem Lockdown gravierende Folgen für die Gastronomie. Nicht anders Wirtschaftsreferent Horst Müller (CSU): "Ich halte die Maßnahmen nicht für angemessen." Er befürchtet gar, dass über ein Drittel der Betriebe nicht überleben werde. Was die Unterstützung durch die Stadt betrifft: "Wir werden sicherlich nachlegen."


Der zweite Lockdown kommt: Was sich ab Montag ändert


Aber: Einen kompletten Shutdown könne man nicht auffangen. Felix Geismann, Grünen-Stadtrat und selbst Gastronom, nannte den Lockdown für die Gastronomie "grotesk". Es gebe keine Zahlen, die ihn rechtfertigen würden.

Niklas Haupt (Linke) äußerte zwar Verständnis für die "Frustration" der Gastronomen, wies aber auf den "dramatischen" Anstieg der Infektionszahlen hin. "Die Fallzahlen verdoppeln sich von Woche zu Woche." Zudem soll es jüngst bei der Übermittlung der hiesigen Fallzahlen eine Panne gegeben haben, so dass mit noch höheren Zahlen zu rechnen ist. Die Dynamik des Anstiegs alarmiert auch den OB: "Ich mache mir wirklich Sorgen."

Rechtsreferent Mathias Kreitinger berichtete, dass das Gesundheitsamt das Infektionsgeschehen als diffus beurteilt, schwer zu lokalisieren. Was die Schulen betrifft: Die Hoffnung von Bürgermeister Markus Braun (SPD), dass Grundschüler von der Maskenpflicht befreit werden könnten, hat sich vorerst zerschlagen – denn auch hier legen nun die Infektionszahlen zu. "Unser Ziel ist es aber, die Schulen möglichst lange offen zu halten." Und: Er hoffe, dass nach den Herbstferien wieder auf Regelbetrieb umgestellt werden könne. Aktuell sind drei Fürther Schulen geschlossen.

Eine Situation, die SPD-Stadträtin Birgit Arnold aufregt. Den Grund verdeutlichte sie am Fall ihres Fraktionsvorsitzenden: Sepp Körbl, Lehrer an der Leopold-Ullstein-Schule, müsse in Quarantäne bleiben, obgleich sein Corona-Test negativ ausgefallen sei. "Das begreift kein Mensch mehr."

Sozialreferentin Elisabeth Reichert konnte den Stadträten etwas Positives berichten: Die Situation im städtischen Altenheim sei stabil. Und: Für die Kitas habe man ein "System" entwickelt, so dass auch bei verschärften Maßnahmen noch die Hälfte der Kinder betreut werden könne. Die restlichen Kinder könnten zumindest zwei Mal in der Woche in die Kita gehen.

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