Verschärfte Regelung: Fürths Stadträte müssen FFP2-Masken am Platz tragen

28.4.2021, 17:27 Uhr
Ab Donnerstag, 29. April, gilt für alle Kommunalpolitiker während der Sitzungen: Maske auf, auch am Platz. 

© Tim Händel, NN Ab Donnerstag, 29. April, gilt für alle Kommunalpolitiker während der Sitzungen: Maske auf, auch am Platz. 

Die hohe Sieben-Tage-Inzidenz (Stand Mittwoch: 280,9) führt dazu, dass ab Donnerstag, 29. April, in Fürth strengere Regelungen als andernorts gelten. So wird die Notbetreuung in den Kitas eingeschränkt: Nur noch Eltern, die in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten, dürfen sie für ihre Kinder in Anspruch nehmen. In Fürther Gemeinschaftsunterkünften – also etwa Seniorenheimen, Asylbewerber- und Obdachlosenheimen – gibt es nun eine Testpflicht für Bewohner und Personal. Außerdem wird die Maskenpflicht in Arbeitsstätten ausgeweitet.


Überdurchschnittlich hohe Inzidenz in Fürth


Die Kommunalpolitik ist davon nicht ausgenommen: Alle Stadträte müssen künftig durchgehend während der Stadtrats- und Ausschusssitzungen eine FFP2-Maske tragen – auch an ihrem Platz. Die neue Vorschrift gilt erstmals für die Mitglieder und Zuhörenden des Umweltausschusses, der sich am Donnerstag um 15 Uhr in der Stadthalle trifft. Ohne Schutz dürfen laut Rechtsreferent Mathias Kreitinger nur Menschen teilnehmen, die per Attest von der Maskenpflicht befreit sind.

In jüngster Zeit hatten allerdings ohnehin schon fast alle Kommunalpolitiker durchgängig ihren Mund-Nase-Schutz aufbehalten. Nur die Vertreter der AfD hatten ihn in der Regel am Platz abgenommen – was bislang nicht verboten war. CSU-Stadträtin Birgit Bayer-Tersch hatte das zu einer Protestaktion veranlasst.

Mit den strikteren Bestimmungen will das Rathaus die Inzidenz wieder senken. Corona-Ausbrüche in zwei Firmen und einem Seniorenheim hatten zum starken Anstieg beigetragen. Insgesamt 56 Infizierte registrierte das Gesundheitsamt in den beiden Unternehmen, nicht alle davon wohnen aber in Fürth. Es handle sich um zwei produzierende Betriebe, "keines unserer ganz großen Unternehmen", hieß es auf FN-Nachfrage aus dem Rathaus; die Beschäftigtenzahl liege zwischen 50 und 150. Derlei Ausbrüche können den Inzidenzwert hochschnellen lassen, umso mehr wenn sich die aggressive britische Mutation auch in den Familien der betroffenen Beschäftigten ausbreitet.

Im Grete-Schickedanz-Heim waren 31 Bewohner und 14 Mitarbeiter positiv getestet worden. Vier Bewohner verstarben, zwei davon waren zweifach geimpft.

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