Airbnb-Daten ausgewertet

Neben Metropolen wie Mumbai oder Kyoto: Diese Stadt in Franken ist internationales Top-Reiseziel

Johannes Lenz

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13.02.2025, 05:00 Uhr
Offenbar nicht nur bei Einheimischen beliebt: Wandern bei Vierzehnheiligen in Oberfranken.

© FrankenTourismus/Bad Staffelstein/Hub Offenbar nicht nur bei Einheimischen beliebt: Wandern bei Vierzehnheiligen in Oberfranken.

Zum Jahresbeginn stellt Airbnb 25 Reiseziele vor, die 2025 im Trend sind. Die Auswahl basiert auf Orten, die im Vergleich zum Vorjahr bei Alleinreisenden, Familien und Gruppen besonders gefragt sind.

Airbnb-Daten zeigen, dass viele der Suchanfragen für begehrte Reiseziele mit großen Events zusammenfallen.

Die 25 Airbnb-Trend-Ziele für 2025

Puerto Escondido, Mexiko

Green Bay, WI, USA

Tokio, Japan

Palermo, Italien

Cartagena, Kolumbien

Charleston, SC, USA

La Serena, Chile

Kyoto, Japan

Vancouver, British Columbia, Kanada

Mumbai, Indien

Mar del Plata, Argentinien

Hua Hin, Thailand

Manly, New South Wales, Australien

Sevilla, Spanien

Bad Staffelstein, Deutschland

Baton Rouge, LA, USA

Combloux, Frankreich

Chiang Mai, Thailand

Cardiff, Wales, Vereinigtes Königreich

Les Deux Alpes, Frankreich

Whitsundays, Queensland, Australien

Florianópolis, Brasilien

Houston, TX, USA

Brasília, Brasilien

Jacksonville, FL, USA

Unter den 25 meistgesuchten Zielen auf Airbnb findet sich auch Bad Staffelstein in Franken. Laut dem Portal zieht es die Menschen vor allem wegen der Erholung in den Thermal-Salzwasserbädern von Bad Staffelstein dorthin. Doch auch Wanderer und historisch Interessierte kommen in der oberfränkischen Stadt im Landkreis Lichtenfels auf ihre Kosten:

Einzigartig ist das "Staffelsteiner Dreigestirn" mit der prachtvollen Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen, dem barocken Kloster Banz und dem markanten, 539 Meter hohen Staffelberg.

Airbnb - Fluch und Segen zugleich

Das weltweite Buchungsportal Airbnb wurde im Jahr 2007 gegründet, als die beiden ersten Gastgeber drei Gäste bei sich zu Hause in San Francisco übernachten ließen. Inzwischen finden sich laut eigenen Angaben auf der Plattform über fünf Millionen Gastgeber und Gastgeberinnen, die bereits mehr als 2 Milliarden Gäste in fast jedem Land weltweit willkommen geheißen haben.

Was für Reisende und Vermieter eine profitable Geldquelle ist, ist für Anwohner beliebter Reiseziele jedoch oft eine Belastung: Überfüllte Städte, Lärm und Schmutz sowie schwindender bezahlbarer Wohnraum für Einheimische sind ein paar der größten Probleme, die der sogenannte "Overtourism" mit sich bringt. International regt sich mehr und mehr Protest gegen Massentourismus und die Vermietung von privatem Wohnraum an Touristen.

Zehntausende Menschen protestierten zuletzt im November in der spanischen Mittelmeermetropole Barcelona. Die Polizei sprach von etwa 22.000 Teilnehmern, die Veranstalter sogar von 170.000, wie die spanische Nachrichtenagentur "Europapress" berichtet. Mehrere Nachrichtenportale meldeten sogar Übergriffe auf Touristen durch frustrierte Anwohner, die diese verbal oder mit Wasserpistolen angingen, begleitet von Plakaten mit der Aufschrift "Tourists go Home". Proteste und Wut zeigten bislang allerdings keine Wirkung: So meldete Spanien erst im Oktober erneut Besucherrekorde: In den ersten acht Monaten des Jahres 2024 sei die Rekord-Marke von 64,3 Millionen erreicht worden, teilte die Statistikbehörde INE in Madrid mit. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei ein Anstieg um 11,2 Prozent registriert worden, hieß es.

Tourismus-Hotspots greifen durch - Maßnahmen auch in Nürnberg

Viele Städte und Länder europaweit ergreifen daher nun härtere Maßnahmen gegen den Massentourismus: So führt die spanische Stadt Sevilla "Eintritt" für Hauptplatz der Stadt ein, das italienische Florenz verbietet Schlüsselboxen an Ferienwohnungen und in Österreichs Hauptstadt Wien gelten seit Juli 2024 striktere Vorschriften, die es erschweren, Wohnungen rentabel über Plattformen wie Airbnb anzubieten - die Liste der Maßnahmen wächst stetig.

Die Stadt Nürnberg hat schon vor Jahren versucht, der Problematik durch Kurzzeitvermietungen entgegenzuwirken: Bereits im Jahr 2019 hat die Kommune ein Verbot der Zweckentfremdung von Wohnungen erlassen - seitdem ist es beispielsweise nicht mehr erlaubt, mehr als die Hälfte der eigenen Wohnung für gewerbliche oder berufliche Zwecke zu nutzen oder sie für mehr als acht Wochen pro Jahr an Touristen zu vermieten.

Das Angebot von Zimmern und Appartements in Nürnberg bei Airbnb verharrt seitdem auf einem konstanten Niveau: 2100 Unterkünfte wurden nach Information der Congress- und Tourismuszentrale Nürnberg im Jahr 2018 angeboten, 2200 sind es im Jahr 2024 - gerade einmal 100 mehr.

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