18. August 1969: Münchner Fluggäste bleiben aus
18.8.2019, 07:00 UhrNur der Regen verhinderte am Wochenende eine "Explosion" der luftfahrtbegeisterten Zuschauer. Zu Zehntausenden strömten bereits während der vergangenen Woche die Nürnberger, Fürther und Erlanger zu "ihrem" Flughafen, um im Lärm und in den Abgasen der Düsenaggregate der pausenlos startenden und landenden, silberglänzenden Riesenvögel die große Welt zu erleben, um sich verzaubern zu lassen, von der eleganten Leichtigkeit, mit der die schweren Düsengiganten aus allen Teilen der Welt auf der Landebahn aufsetzen und internationales Flugpublikum nach Nürnberg bringen.
Die Flughafen GmbH schätzt den Besucherstrom am Wochenende auf über 15 000 Personen. Sämtliche Parkplätze waren vollbesetzt. Allein am Sonntag wurden über 6000 Fahrzeuge gezählt. Die Zuschauerterrasse wurde kostenlos für die Besucher freigegeben. Dagegen mußte das Flughafen-Restaurant wiederholt wegen Überfüllung geschlossen werden.
Flughafen-Direktor Dipl.-Ing. Helmut Müller-Gutermann lobte die umsichtige Verkehrsregelung der Polizei, die es trotz der enormen Verkehrsmassierung ermöglichte, daß die An- und Abfahrt der Flugpassagiere nicht behindert wurde.
Mit Kameras und Tonbandgeräten, Kind und Kegel, begeisterten sich die Zuschauer, die aus allen Teilen Mittel- und Oberfrankens sowie der Oberpfalz zum Flughafen gekommen waren, an den perfekten Lande- und Startmanöver der Passagiermaschinen. "Seit dem Ende der reichsstädtischen Herrlichkeit liegt Nürnberg erstmals wieder im Schnittpunkt der Verkehrsverbindungen der Welt", meinte enthusiastisch ein älterer Besucher auf der Zuschauerterrasse.
Nahezu übereinstimmend beklagen die Fluggesellschaften das Ausbleiben der Münchner Fluggäste. Offensichtlich haben die Münchner ihre Flugreisen auf die Zeit nach Beendigung der Bauarbeiten in München-Riem verschoben.
Die ungekrönten und tausendfach bewunderten "Könige" auf dem Flughafengelände sind die Besatzungen und Flugkapitäne der internationalen Fluggesellschaften. Ein eigener Abholservice erspart ihnen, die rund 100 Meter Weg von ihren Maschinen zum Flughafengebäude zu Fuß gehen zu müssen.
Unter dem Motto "Und die Musi spielt dazu" konzertierten im Wartesaal des Flughafens gestern Mittag das Nürnberger Tanzorchester Steff Lindemann. Das Flughafenkonzert wurde im Regionalprogramm des Bayerischen Rundfunks übertragen.
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