23. Juni 1970: Werkstätten vom Feinsten
23.6.2020, 07:00 UhrDie Kosten für das Projekt betragen insgesamt fast fünf Millionen DM. Zuschüsse leisten das Bundeswirtschaftsministerium und das bayerische Arbeitsministerium. Die Bundesanstalt für Arbeit gibt außer einem Zuschuß ein zinsverbilligtes Darlehen.
Der Neubau dient, wie bereits das Lehr-und Werkstättengebäude an der Lenbachstraße, der überbetrieblichen Ausbildung der Lehrlinge, in der Regel in geschlossenen Kursen. Darüberhinaus stehen die Räume auch den Erwachsenen zur Schulung offen, wenn sie sich beispielsweise auf die Meisterprüfung vorbereiten.
Änderungen jederzeit möglich
Zu diesem Zweck ordnete Architekt Dr. Seegy die Werkstätten in zwei Parallel-Trakten an, die an der Kopfseite durch ein Hauptgebäude aus Ziegelmauerwerk und Sichtbeton verbunden werden. Eine Halle, Unterrichts-, Aufenthalts- und Umkleideräume, Lehrerzimmer, Wohnungen und sanitäre Anlagen befinden sich unter seinem Dach.
Für die Werkstätten wählte der Planer eine Bauweise, die jederzeit Änderungen oder Anbauten zuläßt: Betonfertigteilrahmen in fünf Meter Achsabstand, verglaste Außenwandelemente in verzinkter Stahlkonstruktion und bewegliche Zwischenwände. Dazu kommt eine Warmluftgebläse-Heizung an den Decken, so daß keine Heizkörper im Wege stehen.
Untergebracht werden in den beiden Flügeln alle erdenklichen Werkstätteneinrichtungen für die Angehörigen der metallbearbeitenden Berufe, für Schmiede, Schreiner, Flaschner, Gas- und Wasserinstallateure, Zentralheizungsbauer, Maurer und Betonwerker, Fliesenleger, Stukkateure, Estrichleger, Hafner und Schweißer. Außerdem bleibt Platz für eine offene Halle für die Bauberufe.
Bereits im nächsten Monat ist der erste Spatenstich für die Anlage fällig, in der voraussichtlich im Januar 1972 der Handwerks-Nachwuchs die Schulbank drückt.