24. November 1968: Letztmals am Marientor

W. F.

24.11.2018, 08:02 Uhr
24. November 1968: Letztmals am Marientor

© Kammler

Vom Dürer-Jahr 1971 an wird den Nürnberger und fränkischen Künstlern eine neue Ausstellungsmöglichkeit im neuen Komplex am Ring zur Verfügung stehen. Aber auch in den nächsten zwei Jahren wird es ihnen daran nicht fehlen: der „Arbeitskreis der Nürnberger Künstlerverbände und Künstlergruppen“, zu dem sich die Regionalverbände des „Berufsverbandes Bildender Künstler“, des „Schutzverbandes Bildender Künstler“ und des „Bundes Deutscher Gebrauchsgrafiker“ sowie „Der Kreis“, „Die Hütte“, die „Freie Gruppe“ und die „Nürnberger Künstlergenossenschaft“ zusammengeschlossen haben, wird bis zur Eröffnung des neuen Hauses in der Kaiserstallung der Burg ausstellen.

Im Vergleich zum Vorjahr sind heuer bei gleichbleibender Anzahl von Werken weniger Künstler für diese Ausstellung ausgewählt worden. Die achtköpfige Jury – Eduard Aigner (München), Gerhard Baumgärtel (Neugermering), Theo Bechteler (Augsburg), Godula Buchholz (München), Alfons Klein (München), Emile Merze (Menton), Juliane Roh (München) und Kunsthallendirektor Dietrich Mahlow – nahm für die Ausstellung 178 Werke von 84 Künstlern an.

Während früher viele Künstler nur mit einem Werk, damit wohl kaum repräsentativ, vertreten waren, sieht man heuer von den meisten zwei, von einigen sogar drei, Arbeiten, nur in Ausnahmefällen sind einzelne Bilder in die Ausstellung gekommen.

Im Gegensatz zur Argumentation des Schutzverbandes und der Freien Gruppe, die bei der Jury-Auswahl des vergangenen Jahres – wie berichtet – Manipulationen beobachtet haben wollen und deshalb ihre Beteiligung an dieser Ausstellung ablehnten, betont der Katalog: „Die Jury hat nach rein künstlerischen Gesichtspunkten geurteilt und keine Rücksicht auf Stile, Techniken und Modeströmungen genommen, und es erschien ihr richtig, bei älteren Künstlern, von den Gegebenheiten der früheren Jahre auszugehen.“

Im übrigen hat sich die Kunst mit diesem Katalog zweifellos Mühe gegeben; vierzehn Künstler sieht man auf ganzseitigen Fotos inmitten ihrer Bilder oder in ihrem Atelier. Die Ausstellung verrät Konzeption: im ersten Raum begegnet man den am meisten traditionsverbundenen Arbeiten, während die Experimente der Jungen in den hinteren Räumen platziert wurden.

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