3. September 1969: Sport vor "rosa Zeiten"
3.9.2019, 07:49 UhrZumindest die Elf des Stadtrats war gestern fast vollzählig an der Stätte ihrer Niederlage (die Journalisten hatten im Juli mit 3:2 Toren gesiegt) versammelt, um dem großen Augenblick beizuwohnen: Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter überreichte Karl Lindner, Bezirksvorsitzendem des Bayerischen Landessportverbandes, in Form eines Schecks den hart erkämpften Betrag.
Noch in diesem Jahr sollen die ersten Bäume fallen und der großen Anlage des Sportzentrums Platz machen. Bei einem Rundgang durch das Stadiongelände erläuterte Georg Beil, Leiter des städtischen Sportamtes, den Stadträten die Pläne, über die sie im Oktober endgültig zu befinden haben. „Aus verständlichen Gründen“ – so Dr. Urschlechter – soll das Thema Ausbildungsstätte nicht in den heißen Septembertagen zur Sprache kommen.
Über fünf Millionen Mark wird das für Nordbayern einmalige Projekt verschlingen. 20.000 Mark kann der Verein zur Förderung der Leibesübungen und des Sportstättenbaus aus Mitgliedsbeiträgen beisteuern. Rund 50 v. H. der Gesamtsumme werden aus öffentlichen Mitteln von Bund und Land erwartet. Nach den Vorstellungen des Sportamtsleiters sollen in unmittelbarer Nähe des Fußballstadions und des Schwimmbades ein Unterkunftstrakt, eine Turnhalle (46 mal 24 Meter) mit 500 Zuschauerplätzen und eine Gaststätte sowie Sportanlagen entstehen. 50 Einbett- und drei Zweibettzimmer sind im Wohnhaus geplant.
Für das Millionenprojekt muß nicht die Spitzhacke in Aktion treten. Dem Sportamt steht fast durchweg freier städtischer Raum zur Verfügung – allerdings nicht ungenutzter. So muß die Rollschuhbahn für die Gaststätte herhalten. Die Liegewiese des Stadionbades wird in Zukunft als Gymnastikrasen zweckentfremdet. Dafür erhalten die Badbesucher einen doppelt so großen Tummelplatz unmittelbar an die jetzige Wiese angrenzend. Bis es soweit ist, müssen jedoch noch zahlreiche Bäume fallen.
Bewußt und nicht als Notlösung wurde das Zeppelinfeld als künftiger Standort für das Sportzentrum gewählt. In erster Linie sprachen die unmittelbare Nähe eines Freibades und die Größe des Areals dafür. Die Ausbildungsstätte der künftigen Leistungssportler und Olympioniken ist fast nach allen Seiten hin ausbaufähig – für die Zukunft ein wichtiges Argument. Im Südosten reicht der Platz bis an Langwasser heran. Im Westen bis an den Silbersee.
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