7. Januar 1971: Zu wenig Platz für Aussteller

7.1.2021, 07:00 Uhr
7. Januar 1971: Zu wenig Platz für Aussteller

© Kögler

Direktor Fritz Drescher und sein Stab muß sich dabei, abgesehen von der umfangreichen Verwaltungsarbeit, mit einem alten Problem herumschlagen: die Ausstellungsfläche reicht nicht aus, um alle Wünsche zu erfüllen.

Wer einen Feiertagsspaziergang durch den Stadtpark unternommen hat, mag auf die Vorboten der Messe gestoßen sein. Im Nordosten wurde schon vor Weihnachten mit dem Aufstellen von zwei Leichtbauhallen begonnen. Zwei weitere kommen in diesen Tagen dazu. Die Fläche abgezogen, die heuer in einem Privathaus am Rennweg nicht mehr genutzt werden kann, stehen den Ausstellern insgesamt 49 350 Quadratmeter zur Verfügung.

„Wie seit Jahren haben wir zu wenig Platz“, bedauert Drescher und wiederholt das Versprechen von Oberbürgermeister Dr. Urschlechter: „1973 ist das neue Gelände in Langwasser so weit bebaut, daß dort der Betrieb aufgenommen werden kann.“

Auf diesen Termin verweist der Direktor immer wieder die Fordernden. wobei er nach der Devise verfährt: „Lieber die großen, zum Stamm zählenden Kunden halten und die Firmen vertrösten, die sich um eine Neuaufnahme bemühen.“

Drescher rechnet obendrein mit dem Verständnis des Stadtrats, „Wenn er ein Einsehen hat, wird er trotz der schlechten Finanzlage versuchen, den Termin zu halten“. erklärt der Fachmann, der vor allem die französische Konkurrenz fürchtet. „Aufgelöst ist schnell etwas. Andere Städte – im Fall der Spielwarenmesse Paris – lauern ja nur darauf, einen fetten Brocken wegzuschnappen.“

Im übrigen: die Spielwarenmesse macht auch 1971 keine Ausnahme und öffnet ihre Pforten nur den Leuten vom Fach. Aber einen Trost hat der Direktor der Gesellschaft dennoch parat. Im Spielzeugmuseum an der Karlstraße soll für einige Zeit eine Schau von der „großen Welt im kleinen“ aufgebaut werden, so daß die Messe ungestört vom Publikum bleibt und die Kinder letztlich doch zu ihrem Recht kommen. Ein Termin dafür steht jedoch noch nicht fest.

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