9. März 1969: Ferientraum als lukratives Geschäft

K. St.

9.3.2019, 07:00 Uhr
9. März 1969: Ferientraum als lukratives Geschäft

© Ulrich

Mit bunten Prospekten reichlich eingedeckt und viel Fernweh im Herzen, so zogen am Wochenende die Besuchermassen durch die Ausstellung, die auf einer Gesamtfläche von 15.000 Quadratmeter ein reichhaltiges Angebot für Reise, Camping, Caravaning Wassersport und Freizeit offeriert. 120 Aussteller aus dem Aus- und Inland vertrauen darauf: der nächste bundesdeutsche Urlaub kommt bestimmt.

Besucher-Rekorde

Ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht. „Urlaub 69“ läßt einen neuen Rekord erwarten. Die Besucherzahlen vom Wochenende liegen bereits um 15 v. H. über den der Vergleichszeit der Ausstellung 1967. Die Gesichtsminen der Aussteller entspannten sich: freundlicher Optimismus herrschte vor.

„Am Wochenende kauften die heimlichen Millionäre“, kommentierte Heiko Könicke die geschäftliche Seite der Ausstellung. „Gefragt waren vor allem größere Boote in der Preisklasse um 30.000 DM und darüber. Bei den Wohnwagen beherrschte die Preisklasse zwischen 6.000 und 10.000 DM das Geschäft.“

Als Hauptattraktion erwies sich Martin Puchtlers Gymnastik-Skiübungswiese. Enormes Interesse fand auch die meeresbiologische Sammlung von Janos Hollosi, Neu-Ulm. Auch die faszinierenden Lichtbildervorträge des bekannten Nürnberger Unterwasserfotografen Ludwig Sillner waren bedeutende Anziehungspunkte. Der Vortragssaal war völlig überfüllt und zahllose Interessenten mußten abgewiesen werden.

Die Reiseunternehmen melden nach den ersten Tagen erhebliche Buchungen für Flugreisen nach Spanien und Rumänien. Mit einem guten Geschäft kann auch Südtirol rechnen. Die Südtiroler Ausstellungsstände waren ständig von Zuschauermassen umlagert.

Viele auswärtige Gäste

Eine Zählung rund um das Messegelände bestätigte, daß sich unter den Besuchern in diesem Jahr zahlreiche auswärtige Gäste befunden hatten, die aus Württemberg, Hessen und selbst Oberbayern gekommen waren.

Ausstellungsleiter Könicke, der bis zum Ausstellungsschluß am 16. März mit über 50.000 Besucher (1967: 39.000) rechnet, meinte, „die Nürnberger Freizeit-Ausstellung hat im dritten Anlauf erstmals den regionalen Rahmen gesprengt und sich als eine der bedeutenden bayerischen Messen erwiesen“. Zahlreiche Aussteller hätten den Wunsch angemeldet, daß die Ausstellung zukünftig jährlich veranstaltet werden sollte.

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