Sorgenkind
Aufwärtstrend trotz Leerstand und Schließungen? Nürnberg meldet neue Zahlen zu Innenstadt-Besuchern
15.1.2025, 15:04 UhrNürnberg hat wie viele andere deutsche Städte ein Problem, die Innenstädte sterben aus. Immer mehr Geschäfte müssen ihre Türen für immer schließen, doch oft findet sich so schnell kein Nachpächter. Zahlreiche leerstehende Gebäude und ehemalige Läden sind die Folge.
Im Oktober vergangenen Jahres betrug die Leerstandsquote in der Nürnberger Innenstadt 6,6 Prozent, von 1708 Objekten standen 113 leer. Darüber hinaus ziehen so immer mehr große Einzelhandels-Ketten in die Städte, was sie austauschbarer und für viele weniger attraktiv macht.
Laut einer Prognose des Handelsverbands Deutschland (HDE) zum Jahresbeginn 2024 wird sich die Situation in vielen deutschen Städten weiter verschlechtern. Die Stadt Nürnberg hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieser Entwicklung entgegenzusteuern und bereits das ehemalige Kaufhof-Gebäude erworben. Dort hat die Stadt große Pläne, doch bis die umgesetzt werden, wird es wohl noch eine Weile dauern. Stattdessen soll das Areal um den Kaufhof in einen Schauplatz für Kunst, Kultur und Musik verwandelt werden.
Außerdem dürfen Gastronomen für zwei Jahre ihre Außenbestuhlung in der Königsstraße kostenlos erweitern, zudem soll die Stadt grüner und der Boden in Teilen entsiegelt werden.
Laserfrequenzmessungen in der Innenstadt
Trotzdem gibt es positive Zahlen zu vermelden. Wie die Stadt Nürnberg am Mittwoch (15. Januar) in einer Pressemitteilung bekannt gab, gehen die Besucherzahlen weiter nach oben. Über eine Laserfrequenzmessung wird die Anzahl der Passanten an sechs Standorten in der Innenstadt anonym erfasst - mit erfreulichen Ergebnissen.
Über die Karolinenstraße schlenderten im vergangenen Jahr rund 12,8 Millionen Menschen. Das sind nicht nur fünf Prozent mehr als im Vorjahr, die Einkaufsstraße liegt damit auch deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Auch die Kaiserstraße konnte 2024 vier Prozent mehr Besucher für sich begeistern und kommt auf insgesamt 6,3 Millionen Menschen.
Die Stadt Nürnberg sieht sich durch die Zahlen bestätigt, will sich darauf allerdings nicht ausruhen. "Die steigenden Frequenzen in mehreren Schlüsselstraßen unserer Innenstadt sind ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Zahlen bestärken uns darin, unser Engagement fortzusetzen und an den Stellen, an denen Handlungsbedarf besteht, intensiv zu arbeiten und damit unsere Innenstadt als lebendigen Orte der Begegnung und des Handels weiter zu stärken", erklärt die Wissenschafts- und Wirtschaftsreferentin der Stadt Nürnberg Andrea Heilmaier.
Laut Heilmaier zeigen die Ergebnisse der Messungen allerdings auch, wo derzeit noch Handlungsbedarf bestehe. Inwieweit die gestiegenen Besucherzahlen tatsächlich mit den kürzlich ergriffenen Maßnahmen zusammenhängen, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
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