Bildungscampus stellt Weichen, erntet aber auch Kritik

Johannes Handl

Lokalredaktion

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24.2.2021, 17:12 Uhr
Der Bildungscampus feilt derzeit an einem neuen Konzept.

© Eduard Weigert Der Bildungscampus feilt derzeit an einem neuen Konzept.

Bis Juli 2021 geben sich die Verantwortlichen Zeit. Dann soll das Konzept für junge Zielgruppen stehen, an dem der Bildungscampus Nürnberg (BCN) gerade arbeitet. Ein wichtiger Schwerpunkt soll der niederschwellige Zugang zu den Bildungsangeboten für ein diverses Publikum sein.

Gleichzeitig geht es laut einer Mitteilung des BCN darum, ein selbstbestimmtes Lernen zu ermöglich, digitale Kompetenzen zu stärken und technisches Wissen zu vermitteln. Darüber hinaus sollen spezielle Programmangebote junge Menschen für einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil sensibilisieren und sie befähigen, diesen zu übernehmen.

Das Konzept des Bildungscampus soll aus Kursen und Formaten des Bildungszentrums, der Stadtbibliothek und des Planetariums speziell auf die junge Stadtgesellschaft zugeschnitten werden. "Unsere Aufgabe ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern. Dafür brauchen wir spannende, kreative und mutige Angebote“, sagt Kulturbürgermeisterin Julia Lehner.

Nicht auf der Strecke bleiben

Oberbürgermeister Marcus König freut sich auf ein neues, breit angelegtes Bildungsangebot: "Kinder und Jugendliche dürfen, gerade auch in Zeiten von Corona, nicht auf der Strecke bleiben. Angebote kultureller Bildung sind deshalb für alle Heranwachsenden in unserer Stadt von größter Bedeutung. Die muss sich natürlich auch weiterhin im Angebot des BCN abbilden."

Doch genau in diesem Punkt mehren sich kritische Stimmen. So hat das Bildungszentrum entschieden, die über viele Jahre so beliebten "Kurse für Kinder" nicht mehr fortzusetzen. Zwar sind unter der BZ-Homepage www.bz.nuernberg.de aktuell noch 53 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche buchbar. Doch im Sommer ist Schluss mit der erfolgreichen Reihe.

Arne Zielinski, seit wenigen Wochen neuer Direktor am Bildungscampus, hat darauf verwiesen, dass es im Planetarium und in der Stadtbibliothek auch in Zukunft reichlich Angebote für Kinder geben und die Zusammenarbeit mit den Schulen weiter intensiviert werden soll. Doch nicht nur Leiter der "Kurse für Kinder" halten die Einstellung derselben für ein fatales Signal.

Inakzeptables Vorgehen

"Wir sind enttäuscht und verwundert über die Entscheidung des Bildungszentrums, die Kinderkurse einzustellen", sagt Diana Liberova. "Anstatt vorab einen breiten Diskurs zu führen, werden solche gravierenden Entscheidungen einfach verkündet. Die Thematik wurde bisher weder in einem Ausschuss des Stadtrats noch im BCN-Beirat diskutiert. Das ist so nicht akzeptabel", kritisiert die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion.

Mehr noch als über die Vorgehensweise ärgert sie sich über die Zielrichtung der Entscheidung inmitten der Corona-Pandemie. "Gerade in der jetzigen Zeit ist es ein Auftrag der öffentlichen Hand, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln für mehr und nicht weniger Bildung für Kinder einzustehen", sagt Liberova. "Kinder sind aktuell durch die Pandemie besonders stark betroffen und brauchen Bildungsangebote auch zukünftig mehr denn je."

Die SPD-Stadträtin fordert, in künftige Überlegungen die Gremien des BCN und des Stadtrats sowie die betroffenen Kursleiterinnen und Kursleiter konsequent mit einzubeziehen.

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