Frankenschnellweg-Ausbau-Gegner: Wieso er das Projekt für Unfug hält
22.9.2019, 05:51 UhrHarald Wilde ist der letzte Privatkläger, der sich gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs stemmt. Von ihm und den Mitgliedern des Bund Naturschutz hängt es ab, ob das Gerichtsverfahren bald vom Tisch ist oder ob der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München über die Klage gegen den Ausbau entscheiden muss.
Herr Wilde, werden Sie dem Vergleich zustimmen, den die Stadt Nürnberg beziehungsweise der Freistaat auf der einen und der Vorstand des Bund Naturschutz auf der anderen Seite ausgehandelt haben?
Frankenschnellweg: Ist der Ausbau überhaupt noch zeitgemäß?
Wilde: Die Vorgänger-Vergleichsvorschläge der Stadt waren nicht akzeptierbar. Ich nehme aber wahr, dass sich Stadt und Freistaat mittlerweile bewegt haben. Das Grundübel, eine Beinahe-Autobahn auszubauen, lässt sich durch den Vergleich aber nicht wegverhandeln. Der Bund Naturschutz ist ja immer noch keineswegs begeistert davon. Er hält das Verkehrsprojekt nach wie vor für gigantischen Unfug. Das ist das Einzige, bei dem ich dem Bund Naturschutz zustimmen kann.
Was heißt das für Ihre Entscheidung?
Wilde: Es ist ein Zwiespalt: Was ist das kleinere Übel? Vielleicht ist der Vergleich das kleinere Übel beziehungsweise die Kröte, die man schlucken muss. Ich treffe mich am 14. Oktober mit Unterstützerinnen und Rechtsanwälten in Nürnberg. Die Zeit bis dahin nutze ich als Bedenkzeit für mich.
Könnte Ihre Zustimmung zum Kompromiss am Ende an fehlenden Zugeständnissen der Stadt Ihnen persönlich gegenüber scheitern?
Wilde: Wenn ich mir eine goldene Nase verdienen wollte, hätte ich das schon längst tun und mein Haus an die Stadt verkaufen können. Aber mir geht es um die beste Lösung für meine Gesundheit und generell für die Gesundheit. Ansonsten wünsche mir von der Stadt, dass sie meine Auslagen für das letzte Gespräch übernimmt. Und wenn es zu dem Ausbau des Frankenschnellwegs kommt, dann möchte ich, dass die Lärmschutzwand an meinem Grundstück mit Efeu begrünt wird. Daran würde es die Stadt sicher nicht scheitern lassen.
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