"Nürnberg putzt sich heraus"
Hier wird Nürnberg grundlegend neu gestaltet - Erste Maßnahmen bereits in wenigen Monaten
07.02.2025, 18:36 Uhr![Die eigentlichen Umgestaltungsarbeiten sollen ab Mitte 2026 beginnen. (Symbolbild) Die eigentlichen Umgestaltungsarbeiten sollen ab Mitte 2026 beginnen. (Symbolbild)](https://images.nordbayern.de/image/contentid/policy:1.14573249:1738960591/151124_di_obstmarkt01.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=b4852a0)
Die eigentlichen Umgestaltungsarbeiten sollen ab Mitte 2026 beginnen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Zuvor muss demnach zunächst die Infrastruktur unter der Oberfläche, einschließlich Kanal- und Stromnetz, überarbeitet werden. "Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) ist für die Projektleitung der Gesamtmaßnahme zuständig und koordiniert die verschiedenen Gewerke", wie es in der Meldung heißt.
Möglichkeit archäologischer Funde
Ab Juni 2025 wird die Stadtentwässerung und Umweltanalytik (Sun) mit der notwendigen Erneuerung von Kanälen und Schächten beginnen. Die N-Ergie als weiterer Spartenträger plant, Anfang 2026 ihre Arbeiten aufzunehmen. Die Kanalarbeiten sollen voraussichtlich im Juni 2026 abgeschlossen sein, während die gesamte Baumaßnahme bis Mitte 2029 andauern könnte.
Das Baufeld befindet sich im Herzen der Nürnberger Altstadt, was die Möglichkeit archäologischer Funde mit sich bringt. Daher wird eine archäologische Baubegleitung eingerichtet, um mögliche Funde zu dokumentieren. Da solche Entdeckungen jedoch nicht im Voraus vorhersehbar sind, kann es zu Verzögerungen im Bauablauf kommen.
"Nürnberg putzt sich heraus"
Oberbürgermeister Marcus König äußerte seine Vorfreude auf das Projekt "Nürnberg putzt sich heraus, wir packen den Obstmarkt an. Mehr Aufenthaltsqualität, mehr Bäume und ein Entwässerungskonzept nach dem Schwammstadt-Prinzip sorgen dafür, dass unsere Stadt fit für die Zukunft gemacht wird. Unsere Innenstadt bekommt eine Frischekur. Nun gehen wir dieses wichtige Projekt an und wollen pünktlich zur Urbanen Gartenschau im Jahr 2030 fertig werden. Wenn man dieses Ziel vor Augen hat, dann lassen sich hoffentlich auch fünf Jahre Bauzeit besser ertragen."
Die Ausführungsplanung für das Entwässerungssystem über Versickerungsanlagen (Baumrigolen) ist aufgrund technischer Komplexität noch nicht abgeschlossen. Das Konzept folgt dem Schwammstadt-Prinzip, bei dem Regenwasser vor Ort aufgenommen und gespeichert wird, um es für Straßenbäume verfügbar zu machen. Derzeit fließt Niederschlag größtenteils über versiegelte Flächen in die Kanalisation.
Projekt ist große Herausforderung
Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel bezeichnete das Projekt als große Herausforderung: "In der Altstadt bewegt sich gerade sehr viel. Ob Breite Gasse, Ludwigsplatz oder Lorenzer Platz: Es gibt viele Baustellen im Herzen von Nürnberg und der Obstmarkt stellt dabei mit Sicherheit die größte Herausforderung dar. Die benötigten rund fünf Jahre Bauzeit bedeuten auch Einschränkungen für die Menschen vor Ort. Ab Ende Februar werden wir mit den ersten Informationsveranstaltungen beginnen und dabei auf die verschiedenen Interessensgruppen eingehen. Mit den Gewerbetreibenden werden wir beginnen, damit sie für das kommende Jahr planen können."
Ab Ende Februar sollen erste Informationsveranstaltungen stattfinden, um verschiedene Interessengruppen einzubeziehen. Zunächst wird mit den Gewerbetreibenden gesprochen, damit sie ihre Planungen für das kommende Jahr anpassen können.
Jährliche Veranstaltungen vorgesehen
Während der Bauphase sind jährliche Veranstaltungen vorgesehen, um über den Fortschritt der Arbeiten und mögliche Beeinträchtigungen zu informieren. Zu Beginn werden N-Ergie und Sun im gesamten Baufeld Versorgungsleitungen verlegen. Diese Maßnahmen sind sowohl für die Umsetzung des Freianlagenentwurfs notwendig als auch zur Sanierung bestehender Netze.
Britta Walthelm, Erste Werkleiterin von Sun und Referentin für Umwelt und Gesundheit, erklärte: "Wie bei jeder größeren Baumaßnahme beginnt der Umbau des Obstmarkts mit der Erneuerung des in die Jahre gekommenen Abwasserkanals. Dank moderner technischer Lösungen können wir einen Großteil der Kanalsanierung unterirdisch durchführen. Wir setzen sogenannte Inliner in die bestehenden Rohre ein, sodass nicht die gesamte Straße aufgerissen werden muss. Das Regenwasser soll künftig nicht mehr durch den Kanal abfließen, sondern vor Ort bleiben, um die Bäume zu bewässern und so ein besseres Klima sowie weniger Sommerhitze in der Innenstadt zu schaffen."
Die Kosten für die Umgestaltung des Obstmarkts belaufen sich auf rund 17,55 Millionen Euro. Das Stadtplanungsamt hat Mittel aus dem Förderprogramm des Bundes "Lebendige Zentren" beantragt.
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