Fall 36 von "Freude für alle"
Kinder mit Behinderungen im Blindeninstitut Rückersdorf: Ein Leuchttisch könnte Kreativität fördern
20.12.2024, 17:00 UhrRespekt - was diese Mutter leistet, ist mehr als beachtlich: Die 34-Jährige hat eine Tochter zu versorgen, die mit schweren Behinderungen aufwächst. Dabei ist sie selbst gehandicapt: Seit einem Schlaganfall muss sie ohne Kraft in ihrem linken Arm auskommen. Und sie habe, sagen ihre Ärzte, keine Aussicht, die Lähmung zu überwinden. Dabei bleibt sie häufig auf sich allein gestellt. Denn der Vater der Kleinen hat sich schon vor ein paar Jahren von den beiden losgesagt.
Trotz aller Einschränkungen beschreibt die Mutter das Mädchen als "ein rundum fröhliches und entspanntes Kind". Und wer Saskia (Name geändert) trifft, glaubt das sofort. Aber die Achtjährige kann weder krabbeln noch laufen, nicht sprechen, kaum etwas sehen und muss über eine Sonde ernährt werden – Folgen einer Hirnblutung. Zudem war das Jahr, das nun zu Ende geht, für die (gar nicht mehr so) Kleine noch schwerer: Zwei Hüftoperationen galt es durchzustehen – und dann auch noch einen Beinbruch mit sechs Wochen im Gips.
Aber auch sonst gibt es Tage und Nächte, in denen sie keine Ruhe und keinen Schlaf findet. Die gelernte Verkäuferin lässt sich aber nicht entmutigen: "Saskia soll so viele Eindrücke wie möglich mitbekommen, wie alle Kinder. Deshalb gehen wir zum Beispiel auch ins Schwimmbad oder auf Feste – das ist anstrengend, aber möglich", steht für sie fest. Dabei hat sie ein besonderes Geschick entwickelt, viele Tätigkeiten und auch die Versorgung der Tochter mit nur einem Arm und einer Hand zu bewältigen.
Das Blindeninstitut hat einen festen Platz bei "Freude für alle"
Seit September geht Saskia nun auch zur Schule. "Im Nürnberger Haus Stapf ist sie schon gut gefördert worden", stellt die Mutter fest. Nun wird sie im Rückersdorfer Blindeninstitut gefördert. Die Transporte kosten viel Zeit, aber die Fördermöglichkeiten sind eben auch auf die besonderen Kinder zugeschnitten. "Und die brauchen das, sonst sind sie nicht ausgelastet", steht für Saskias Mutter fest.
Die bekannte Einrichtung am Dachsberg hat seit vielen Jahren auch einen festen Platz in der VNP-Spendenaktion "Freude für alle". Zum einen, weil immer wieder Unterstützung zur Anschaffung von Therapiegeräten erforderlich ist, die nicht über das reguläre Budget zu finanzieren sind. Und weil die Kinder und Jugendlichen dort ganz besondere Zuwendung benötigen. Neben solchen, die "nur" tagsüber betreut und gefördert werden, haben viele Mädchen und Jungen in der bekannten Einrichtung am Dachsberg auch ein festes Zuhause auf Dauer.
So zum Beispiel Luis: Mit vier weiteren Kindern lebt er seit 2020 in der "Sternen"-Wohngruppe in möglichst familiärer Atmosphäre. Ob er sich wohlfühlt oder sich ärgert? Mit Worten kann er es nicht ausdrücken, wohl aber mit Blicken, mit Mimik und Gestik. "Wir können das schon deutlich wahrnehmen und deuten", versichert die Heilerziehungspflegerin und Gruppenleiterin Carmen Dauphin-Fritsch. Der 13-Jährige liebe zum Beispiel Musik, gleich ob Klassik oder Reggae, berichtet sie weiter. "Das hilft auch gegen epileptische Anfälle und zu viel Stress."
Die Sehschulung als Schlüsselrolle
Eine Schlüsselrolle in der Förderung spielt – für Luis wie die meisten anderen Kinder – die Sehschulung. Dafür gibt es allerhand Hilfsmittel, oft mit spielerischen Elementen. Was sich die Mitarbeiterinnen des Rückersdorfer Blindeninstitutes für ihre Arbeit jetzt noch wünschen, ist ein interaktiver Leuchttisch – und hier will auch die Weihnachtsaktion helfen. "Hier erleben unsere Kinder, die häufig nicht mehr erkennen als Schemen, Farben und Hell-Dunkel-Kontraste, dass sie mit jeder noch so kleinen Bewegung etwas bewirken können, das fördert die Eigenaktivität, Spaß und Freude", erläutert die Pädagogin Andrea Lucke. "Und an der leuchtenden Oberfläche können auch mehrere Kinder gemeinsam agieren und gemeinsam spielen."
So können Sie spenden
Die Spendenaktion „Freude für alle“ des Verlags Nürnberger Presse (VNP) unterstützt seit über 50 Jahren bedürftige Alleinstehende und Familien in unserer Region. Dafür stellen wir in der Vorweihnachtszeit beispielhafte Einzelschicksale vor. Helfen auch Sie mit einer Spende!
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- Konto bei Sparkasse Erlangen: IBAN: DE 28 7635 0000 0000 0639 99
Spendenquittungen stellen wir ab 300 Euro aus, bitte hierfür die vollständige Adresse hinterlassen.
Möchten Sie gezielt für ein in der Vorweihnachtszeit vorgestelltes Einzelschicksal sowie vergleichbare Fälle spenden, nennen Sie bitte im Verwendungszweck die entsprechende Fallnummer.
Wenn Sie im Überweisungszweck das Stichwort "Veröffentlichung" angeben, werden wir Ihren Namen, Ihren Wohnort und die Spendensumme in den gedruckten Zeitungen und E-Paper-Ausgaben des VNP veröffentlichen. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einwilligung gem. Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO für diese Veröffentlichung für die Zukunft zu widerrufen.
Weitere Informationen zum Datenschutz und Antworten auf häufige Fragen zu unserer Weihnachtsaktion „Freude für alle“ finden Sie unter www.vnp.de/ffa
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