Konzertsaal-Pläne: Weniger Baumfällungen als vorgesehen
13.10.2020, 06:10 UhrDas sind 21 Bäume weniger als bisher, wie Alexander Leupold vom Baureferat in der Konzerthaus-Kommission des Stadtrats bekanntgab. Die Landschaftsarchitekten hätten die Außenanlagen mit dem Ziel umgeplant, mehr der vorhandenen Bäume zu integrieren.
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Die Korrektur erfolgte auch auf Druck von Umweltschützern. Der Bund Naturschutz protestierte seit Jahresbeginn mehrfach in Stellungnahmen gegen die Überbauung des teils baumgesäumten Parkplatzes westlich der Kleinen Meistersingerhalle neben dem Ramada-Hotel. Ende September startete eine ehemalige Anwohnerin eine Online-Petition.
Aus demselben Grund verweigerte die Grünen-Fraktion im Stadtrat im Mai ihre Zustimmung zu einer nötigen Änderung im Flächennutzungsplan. Der Standort für Nürnbergs nächstes Musikhaus ist allerdings seit 2017 feste – und einstimmige – Beschlusslage.
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Die Abteilung für Kulturgroßbauprojekte im Rathaus verweist weiterhin auf die Einschätzung von Baumgutachtern, wonach nur ein kleiner Teil des Baumbestands bedingungslos erhaltenswert wäre. Nur acht der nunmehr 61 betreffenden Bäume seien gesund, der Rest mindestens geschwächt, fünf sogar stark geschädigt. 122 neue Bäume sollen im Umfeld der Baustelle ersatzweise gepflanzt werden, noch einmal so viele in anderen Südstadtstraßen.
"Nebulöses Verfahren"
Für den Nürnberger Bund Naturschutz ist die Nachricht kein Trost. Mathias Schmidt, der den Arbeitskreis Bäume des Verbands vertritt, ärgert sich über das "nebulöse Verfahren". "Ich hätte von den Stadträten erwartet, dass sie sich wenigstens die überarbeiteten Pläne vorlegen lassen." Schmidt bleibt dabei: "Der große Meistersingerhallen-Parkplatz wäre aus unserer Sicht der geeignetere Standort." Die Ersatzpflanzungen betrachtet der Aktivist als wertlose Ankündigung. Mangels Platz in den dichten Straßen habe das in der Vergangenheit immer nur punktuell geklappt.