"Lasst die Schulen offen": Nürnberger Mutter richtet Petition an OB König
13.3.2021, 12:51 UhrImmer freitags wird neu entschieden, ob Schulen und Kitas in der kommenden Woche öffnen dürfen oder schließen müssen. Liegt der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz an diesem Stichtag über 100, sei es auch nur knapp, bleiben die Einrichtungen in der Folgewoche zu. In Nürnberg war am Freitag ein Wert von 0,3 das Zünglein an der Waage - doch Schulen und Kitas müssen ab Montag trotzdem schließen.
Aleksandra Kvrgic hat nach dieser Hiobsbotschaft genug und richtet sich mit einer Online-Petition an Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. "Die Lage ist alarmierend und wir Eltern können nicht mehr tatenlos zusehen", schreibt die Nürnberger Mutter verzweifelt. Überall laufe das Leben weiter, in Bus und Bahn würden sich die Menschen drängen, Friseure und Betriebe ohne Homeoffice dürften weitermachen. Nun sei es Zeit, dass sich jemand für die Kinder stark mache. Verschobene oder ausgefallene Ferien, Maskenpflicht und fehlenden Sportunterricht, "all das haben die Kinder ohne Murren hingenommen, aber irgendwann sind auch die zarten Gefühle der Kinder an ihre Grenzen gestoßen".
In ihrer Petition an OB König schildert die Mutter zudem die Probleme, die durch die Schulschließungen zuhause auftreten würden. Gerade für Vollzeitarbeitende sei die Belastung groß, bei Eltern wie Kindern sei die Zundschnür kurz. "Ich bitte Sie eindringlich, sich wirklich ernsthaft Gedanken über die Langzeitfolgen zu machen und an erster Stelle an die Kinder zu denken", schreibt Aleksandra Kvrgic und fordert mehr Flexibilität von König.
Am Freitag startete die Petition, bereits einen Tag später hat sie mehr als 4300 Unterstützer. Zahlreiche Eltern schlossen sich an und schilderten ihre Erfahrungen. "Wir brauchen eine neue Normalität und einen vernünftigen Umgang mit dem Virus", fordert auch eine Lehrerin in den Kommentaren.
Laut der Initiatorin der Petition habe ihr das Büro von Oberbürgermeister König bereits eine Eínladung zu einem Dialog ausgesprochen. "Danke an alle Unterstützer", heißt es in einem Update auf der Seite, Kvrgic wolle die Unterstützer auf dem Laufenden halten. Ob dieser Dialog allerdings in Lockerungen im Schulbetrieb mündet, ist unklar. Das Robert-Koch-Institut gibt wöchentlich eine Statistik mit der Altersverteilung der Corona-Infektionen heraus. Auffällig dabei: Bei den Fünf- bis Neunjährigen ist die Inzidenz zuletzt sprunghaft angestiegen, von 37,3 Anfang Februar auf 72,5 in der vergangenen Kalenderwoche. Auch eine Altersgruppe höher, bei den Zehn- bis 14-Jährigen, ist der Trend ähnlich: Dort gab es einen Ansprung von 38,1 in der ersten Februar-Woche auf 61,5 in der ersten März-Woche.
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