Messerangriffe in Johannis: Polizei sucht dringend nach Zeugin

vek, fr, dpa

17.12.2018, 13:29 Uhr

Ein Mann hat am Donnerstagabend drei Frauen im Nürnberger Stadtteil St. Johannis mit einem Messer angegriffen. Alle drei wurden verletzt - zwei von ihnen lebensgefährlich. Sie befinden sich aber allesamt auf dem Weg der Besserung. Die Polizei Mittelfranken ging schnell von einem Einzeltäter aus. Am Freitagvormittag kontrollierte dann eine Streife eine Person, die Blutspuren an der Kleidung hatte. DNA-Spuren vom mutmaßlichen Täter und den Opfern an der gefundenen Tatwaffe brachte den 38-jährigen tatverdächtigen Mann in U-Haft. 

Nun sucht der die Polizei nach einer bislang unbekannten Zeugin, die am Donnerstag, 13. Dezember 2018, um etwa 22 Uhr mit ihrem Hund in der Rückertstraße gewesen sein soll.

Nach derzeitigen Erkenntnissen könnte es sich bei der Frau um eine wichtige Zeugin handeln. Sie wird gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911 / 2112-3333 zu melden.

Die Anklagebehörde will "zeitnah" Haftbefehl wegen versuchten Mordes in drei Fällen beantragen. Weil der Mann schon in U-Haft sitze, gebe es erstmal keinen Grund zur Eile, sagte eine Sprecherin. Der Haftantrag werde höchstwahrscheinlich noch diese Woche gestellt. 

Rätselraten um Motiv

Nach der Festnahme des mutmaßlichen Messerstechers von Nürnberg geht das Rätselraten um das Motiv weiter. Warum hat der Mann innerhalb von drei Stunden drei Frauen niedergestochen, die er nicht einmal kannte? Auch viele andere Fragen müssen die Ermittler noch klären. Woher hatte der 38-Jährige das etwa 25 Zentimeter lange Tatmesser? Weshalb kam der Mann, der keinen festen Wohnsitz hat, nach Nürnberg – und könnte womöglich eine psychische Erkrankung hinter der Tat stehen? Der 38-Jährige schweigt immer noch zu den Vorwürfen, wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Montag erklärte. 


So fasste die Polizei den mutmaßlichen Messerstecher


Der mutmaßliche Täter: Nach eigenen Angaben hielt sich der 38-jährige schon öfter in der Region Nürnberg auf und hat aktuell keinen festen Wohnsitz. Weil er bereits "18 Vorverurteilungen im Bundeszentralregister" hat, sprach Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke von einem "Spaziergang quer durchs Strafgesetzbuch". Unter anderem saß er vor 16 Jahren schon einmal wegen einer Vergewaltigung für ein Jahr in Haft. 


Messer-Attacken in Nürnberg: Eine Chronologie der Ereignisse


Nachdem der dringend Tatverdächtige in Untersuchungshaft sitzt, kann die Stadt wieder aufatmen. Die Polizei teilte auf ihrem Twitter-Kanal ein Bild des kleinen Louis, der sich bei den Beamten bedankt.