Planungen der Nürnberger Altstadt-Tram liegen auf Eis
4.2.2015, 06:00 UhrSchon 2012 hatte der Verkehrsausschuss des Stadtrats der Verwaltung den Auftrag gegeben, eine Machbarkeitsstudie für die Altstadt-Tram zwischen Rathenauplatz und Hallertor in Auftrag zu geben. Sie soll zeigen, wo die Trasse verläuft und wie entlang der Route am Rathaus vorbei der Straßenraum mitgestaltet werden kann.
Dass eine Altstadt-Tram sich rechnet, haben Experten der Stadt und der VAG längst bescheinigt. Im Nahverkehrsentwicklungsplan (NVEP) Nürnberg für den Zeitraum bis 2025 steht sie unter den vier favorisierten Projekten an erster Stelle, wenn es um das Nutzen-Kosten-Verhältnis geht.
Alles über einem Wert 1,0 kann mit Zuschüssen rechnen. Die Altstadt-Tram, bei der die Gutachter mit mindestens 15.000 Fahrgästen pro Tag rechnen, bekam einen Wert von 4,59. Eine extrem hohe Kennzahl unter bundesweiten Nahverkehrsvorhaben. Jeder investierte Euro bringt 4,59 Euro. Die VAG kann laut Gutachten von einem jährlichen betriebswirtschaftlichen Nutzen auf der Strecke von 1,1 Millionen Euro ausgehen.
Warten bis 2025?
Eine Rathaus-interne Arbeitsgruppe hatte daher bereits Ende 2013 angefangen, die Pläne zu konkretisieren. Heraus kam einige Monate später ein fünfseitiges Papier, in dem die Strecke bereits in sieben Abschnitte gegliedert wurde. Doch dann wurde es ruhig um das Vorhaben.
Auf Nachfrage der Nürnberger Nachrichten bestätigt Oberbürgermeister Ulrich Maly nun, dass das Projekt derzeit nicht mehr „die höchste Dringlichkeit“ habe. „Hier besteht keine Eile“, betont der OB, der jedoch grundsätzlich eine Altstadt-Tram befürwortet. Bis es aber so weit ist, können noch bis zu zehn Jahre vergehen.
Höchste Priorität habe nun erst einmal ein anderes großes Verkehrsprojekt, sagt der Oberbürgermeister, die Stadt-Umland-Bahn. Welche Projekte aus dem NVEP in welcher Reihenfolge umgesetzt werden, soll noch in diesem Jahr von den Ratsfraktionen entschieden werden. Neben der Altstadt-Tram sind das die Stadtbahn nach Kornburg, die Straßenbahn zur Brunecker Straße und die U-Bahn nach Eibach.
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