Sanierung historischer Schwabacher Gebäude gewürdigt
25.3.2014, 08:50 UhrBezirkstagspräsident Richard Bartsch und Bezirksheimatpflegerin Dr. Andrea Kluxen luden zur Feierstunde. In einer Bilderschau wurden sämtliche dieser Sanierungsmaßnahmen im Vorher-Nachher-Vergleich präsentiert.
Große Bandbreite
Richard Bartsch hob hervor, dass der Bezirk seit 1975 diese öffentliche Ehrung für beispielhaftes bürgerschaftliches Engagement durchführe. Diesmal sei die Bandbreite außerordentlich groß. Sie reiche von einer Scheune bis zur Kirche. Mit dieser Ehrung werde auch das Bewusstsein für den hohen Wert der Denkmalpflege geschärft. Der Bezirk sei daher auch dankbar für die Vorschläge, die von den Heimatpflegern und örtlichen Baureferaten eingereicht würden.
Diesmal seien aus den 87 Vorschlägen beispielhafte 52 Objekte zur Prämierung ausgewählt worden. Das bedeute, dass insgesamt bislang 3900 denkmalpflegerische Sanierungsmaßnahmen vom Bezirk prämiert worden seien. Sie hätten dazu beigetragen, dass 3900 Baudenkmäler überleben konnten.
Damit sei aber auch verbunden, dass die gleiche Anzahl an verantwortungsvollen, engagierten Eigentümern großen persönlichen wie finanziellen Einsatz zum Erhalt ihres Baudenkmals bewiesen hätte.
Dr. Andrea Kluxen fügte hinzu, dass die Denkmalpflege zwar in der Bayerischen Verfassung einen hohen Rang habe, dass sie aber immer noch um öffentliche Anerkennung kämpfen müsse. Dies liege zum einen an der schlechten finanziellen Ausstattung der Zuschuss-Töpfe, die dann zur fehlenden Akzeptanz der Denkmalpflege führe, wenn die Eigentümer nicht in der finanziellen Lage seien, die Erhaltung ihrer Kulturgüter alleine zu stemmen. Zum anderen spüre man immer wieder staatlichen oder kommunalen „Gegenwind“, wenn die öffentliche Hand bedeutende Denkmäler abreiße.
„Von daher ist die Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken ein Beitrag, die Denkmalpflege als wichtige Aufgabe für die Zukunft zu begreifen und Denkmal-Eigentümer zu ermutigen.“
Schwabach
Aus Schwabach wurde Norbert Flecken für seine aufwändigen Maßnahmen zum Erhalt des Dachstuhls seines historischen Gebäudes in der Neutorstraße 1 (Luna-Kino) geehrt. Wesentlich zur Seite stand ihm hierbei Robert Rester als Statiker.
Die beiden Bauherren Meier und Zimmermann wurden ebenfalls für die aufwändige Fassaden-Sanierung ihres Hauses am Pinzenberg 1 ausgezeichnet, obwohl die beiden Eigentümer dieses Gebäude nicht selbst nutzen. Sie hätten aber den Aufwand nicht gescheut und so zur wesentlichen Aufwertung des denkmalgeschützten Ensembles am Pinzenberg beigetragen.
Für die Gewobau durfte Prokurist Knut Kosmann die Urkunde aus der Hand von Richard Bartsch in Empfang nehmen. Gewürdigt wurden die aufwändigen Sanierungsmaßnahmen in den Kellern Nr. 15 und 17 am Pinzenberg beziehungsweise Eingang Schulgasse. Unter der Leitung von Robert Rester seien sämtliche Räume von Schutt und Müll befreit, die Felsgewölbe durch Bogenunterzüge und Stützen aus Klinkersteinen gesichert worden. Jetzt seien sie für die Öffentlichkeit zugänglich.
Schließlich wurde noch die Familie Kusian für die Fassaden-Sanierung und den Umbau des früheren „Haus der Diakonie“ in ein Einfamilienhaus in der Südlichen Ringstraße 38 ausgezeichnet. Ebenfalls gelobt wurde die Familie Basic, die in der Rathausgasse das markante Eckhaus am südlichen Tor zur Altstadt liebevoll saniert hatte.
Landkreis Roth
Hans Ludwig Körner freute sich über die Anerkennung ihrer Mühen, ihr Wasserschloss Dürrenmungenau (Stadt Abenberg / www.schlossduerrenmungenau.de) gut zu erhalten. Sie hatten unter anderem die Turmhelme der Sandsteinsäulen des um das Areal laufenden Holzzauns verblecht, das Schlosstor saniert, die hölzernen Dachgauben des Schlosses statisch gesichert und gefasst.
Ewald Müller freute sich über die Auszeichnung für die Instandsetzung seiner eigentlich nicht benötigten, aber zum Ensemble der Traumühle in Schwand gehörenden Scheune. Häufig würden nämlich diese Nutzbauten vernachlässigt, weil sie keinen finanziellen Gewinn erwarten lassen, lobte Bezirkstagspräsident Richard Bartsch in seiner Laudatio.
Für die Instandsetzung der evangelischen Kreuzkirche am Rother Friedhof nahmen Pfarrer Joachim Klenk, Kirchenmusikdirektor Klaus Wedel als der Vorsitzender des Bauausschusses und der planende Architekt Michael Gsaenger die Auszeichnung entgegen.
Im zum evangelischen Thalmässing gehörenden Dorf Ohlangen setzte die katholische Kirchenstiftung ihre Filialkirche St. Gregor gründlich instand. Sie liegt am schattigen Nordhang des Albtraufs und hatte unter falscher Wasserableitung gelitten. Auch die Statik musste ertüchtigt werden. Für die verhinderten Verantwortlichen nahm der Thalmässinger Bezirksrat Ernst Schuster Urkunde und Bücher entgegen.
Der Gredinger Stadtpfarrer Richard Herrmann freute sich über die Auszeichnung der gründlichen Sanierung der Pfarrkirche in Heimbach, bei der neben denkmalfachlichen Gesichtspunkten auch auf die Fledermaus-Kolonie Rücksicht zu nehmen war.
Das 128-seitige Buch zur Denkmalprämierung erhielten die Besitzer und Verantwortlichen doppelt, „einmal zum Behalten und einmal zum Verschenken“, so Bartsch. Außerdem gab es eine Urkunde.
Erwerben kann man den Band, in dem die preisgekrönten Objekte vorgestellt werden, zum Preis von 15 Euro über die Bezirksheimatpflege, Telefon (0981) 46645002, E-Mail: bezirksheimatpflege@bezirk-mittelfranken.de
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