Tötung in Augsburg: Siebter Tatverdächtiger festgenommen

dpa

9.12.2019, 10:38 Uhr

Nach dem tödlichen Angriff auf einen Passanten in Augsburg ist ein siebter Verdächtiger ebenfalls festgenommen worden. Damit seien nun alle Gesuchten gefasst, sagte am Montag ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Augsburg. Zuvor hatten mehrere Medien über die Festnahme berichtete.

Nach dem tödlichen Angriff auf einen Mann in Augsburg wollen die Ermittler am Montagnachittag weitere Details zu dem Fall bekanntgeben. Auskünfte vor einer für 14.30 Uhr angekündigten Pressekonferenz lehnte die Polizei am Morgen ab. Unter anderem hatten Videoaufnahmen zu den Verdächtigen geführt. Nach dem Verbrechen sollen Zeugen zufolge insgesamt sieben junge Männer vom Tatort geflohen sein.

Die Ermittler bestätigten Informationen zu den Nationalitäten der beiden Hauptverdächtigen: Es handelt sich demnach um einen Deutschen, der auch die türkische und die libanesische Staatsbürgerschaft besitzt, sowie um einen italienischen Staatsbürger, wie eine Sprecherin auf Anfrage sagte. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Der getötete 49-Jährige war mit seiner Frau und einem befreundeten Paar am Freitagabend in der Augsburger Innenstadt auf dem Heimweg von einem Weihnachtsmarkt, als die Paare auf die Gruppe stießen. Aus noch ungeklärten Gründen kam es dann zum Streit.

Lob für Videoüberwachung

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hob die Bedeutung der Videoüberwachung bei der Festnahme der Verdächtigen hervor. "Die Bilder haben die Arbeit der Polizei deutlich erleichtert", sagte der CSU-Politiker der Zeitung Augsburger Allgemeine. Die Kameraüberwachung am Königsplatz, dem zentralen Bus- und Tram-Knotenpunkt der Stadt, war im Zuge eines Landesprogramms erst im Dezember 2018 ausgeweitet worden, wie die Zeitung berichtete. Seitdem überwache die Polizei mit 15 Kameras das Areal, wo sich die Tat ereignete.

Beim mutmaßlichen Haupttäter handelt es sich nach Angaben der Behörden um einen in Augsburg geborenen 17-Jährigen mit deutscher und weiteren Staatsangehörigkeiten. Ein zweiter Festgenommener ist ebenfalls in Augsburg geboren, 17 Jahre alt und hat eine südeuropäische Staatsbürgerschaft. Zu den anderen vier wurden zunächst keine Details verbreitet, außer dass es junge Männer sind.

Trauer und Entsetzen in Augsburg

Zum Hergang ist bisher lediglich bekannt, dass einer der jungen Männer aus der Gruppe dem Mann vor den Augen seiner Frau gegen den Kopf schlug. Das Opfer stürzte und blieb am Boden liegen. Auch der 50-jährige Begleiter wurde geschlagen und im Gesicht verletzt. Notärzte versuchten, den 49-Jährigen wiederzubeleben - jedoch ohne Erfolg.

Nach der tödlichen Attacke herrschten in der Stadt am Wochenende Trauer und Entsetzen. Etwa 100 bis 150 Feuerwehrleute gedachten am Sonntag ihres getöteten Kollegen. Die Mitglieder der Berufsfeuerwehr fanden sich am Tatort, dem zentralen Königsplatz, zu einem stillen Gedenken ein. Kerzen wurden angezündet und Blumen niedergelegt.

Der Artikel wurde zuletzt um 10.39 Uhr aktualisiert.

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