Treuchtlinger UFW wollen bürgernah und offen sein
16.12.2019, 12:18 UhrDen UFW gehe es "um Aufrichtigkeit, aber auch um Aufgeschlossenheit für Veränderungen", so Kreß. Man wolle "Stadtpolitik statt Parteipolitik" machen und sich "an Ideen orientieren und nicht an denen, die sie hervorgebracht haben". Dafür fehle der Stadt bislang "ein Medium zur transparenten Darstellung der Arbeit in Stadtrat und Verwaltung" – etwa in Form einer digitalen Beteiligungsplattform und eines Pressesprechers. Zudem brauche es mehr Bürgersprechstunden, mehr Unterstützung von "Graswurzel-Engagement" sowie "Sitzungen außerhalb des Sitzungssaals, besonders in den Dörfern".
"Mehr Gerechtigkeit" fordern die UFW bei den Gemeinschaftseinrichtungen. So sollten Kreß zufolge "Kindergärten und Schulen in den Dörfern erhalten oder reaktiviert werden, bevor die Stadtschulen überlastet sind oder wir Geld ausgeben, um dort anzubauen". Ein besonderes Augenmerk wollen die UFW auf die Senefelder-Schule legen, die "eine besondere Schule ist und bleibt". Es gelte, sie stärker ins Stadtleben einzubeziehen, durch geeignete Verkehrsverbindungen den Einzugsbereich zu schützen und "ihre Wertigkeit gegenüber dem Werner-von-Siemens-Gymnasium zu verbessern".
Ein Verkehrskonzept soll her
Eine weitere Forderung der UFW (wie auch der CSU/TBL) ist ein stadtübergreifendes Verkehrskonzept. "Wir wollen den öffentlichen Nahverkehr fördern, müssen dafür aber erst einmal die Nutzer finden", so Kreß. Denkbar seien auch eine Handy-App für Mitfahrgelegenheiten (die Landkreis-Variante kenne kaum jemand) sowie ein Radwege- und -verleihkonzept. "Wir müssen den motorisierten Individualverkehr in allen Bereichen reduzieren", betonte Kreß.
Entsprechend plädierte das amtierende Stadtratsmitglied auch für eine "fundierte Abwägung des angedachten Parkhauses am Bahnhof hinsichtlich Kosten, Bedarf und Verkehrsaufkommen". Eine Idee, um solche und andere Bauvorhaben "aus der Stadtverwaltung herausgelöst abwickeln zu können", sei die Gründung einer kommunalen GmbH. "Private Bauherren bauen enorm schnell, die Stadt oft nicht, und die Kosten rennen davon", erklärte Kreß die Idee.
Zudem gelte es,nach der Schließung von Krankenhaus und Seniorenheim "zu überlegen, wo wir weitere Befreiungen von Kostenzwängen erreichen können". Auch die Therme koste nach wie vor viel Geld, und der "Glanz des Neuen" werde nicht ewig halten. Deshalb seien die UFW "offen für neue Finanzierungsmodelle".
Nicht misslungen, aber nachbesserungsfähig
"Kopfzerbrechen" bereitet Kreß der "Partnerschaftsplatz". Er habe Potenzial, es fehle aber die Aufenthaltsqualität. "Er ist nicht komplett misslungen, muss aber nachgebessert werden", meint auch Spitzenkandidat Hubert Stanka. Dennoch habe die Umgestaltung "Treuchtlingen aufgewertet", räumt Klaus Fackler ein.
Norbert Fleischmanns Steckenpferd ist die Jugendarbeit. Sie sei in der Stadt hauptamtlich organisiert, in den Dörfern aber ehrenamtlich, wodurch "die Dörfer zu kurz kommen". Und auch Treuchtlingens Kulturschaffende könnten bislang "nur Kultur schaffen, so lange sie damit auch Geld verdienen". Es brauche mehr Förderung des "gewachsenen Engagements", so Stanka.
Im Umweltbereich wollen sich die UFW schließlich laut Fackler "noch stärker für die erneuerbaren Energien einsetzen". Das Biogas-Kraftwerk der Therme und das Hackschnitzel-Heizwerk in der Hahnenkammstraße müssten "zu einem großen, umweltfreundlichen Energienetz verbunden werden". Auch fürs Museum seien aktuell "120.000 Euro für eine Nahwärmeleitung sinnvoller als 35.000 Euro für einen neuen Gaskessel".
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