"Kiss the Cook": Ein Superheld kocht auf

28.5.2015, 19:58 Uhr

© F.: Studiocanal

Mit den Blockbustern „Iron Man“ und „Iron Man 2“ empfahl sich Regisseur Jon Favreau als Spezialist für effektheischende Superhelden-Ware. Nun schildert er stattdessen die Höhen und Tiefen eines Superkochs. Den spielt Favreau auch gleich persönlich, was er immerhin ganz ordentlich hinbekommt.

Carl Casper nennt sich seine Figur. Er arbeitet in einem schicken Restaurant, aber seine Vorliebe für ambitionierte Kochkunst vermag er dort nicht wirklich auszuleben. Der Lokalchef, gespielt von Alt-Star Dustin Hoffman, geht gerne auf Nummer sicher.

Statt Experimente zu wagen, soll Casper das immer gleiche beliebte Menü kochen. Als sich der Koch über Twitter einen Kleinkrieg mit dem Restaurant-Kritiker Ramsey Michel (Oliver Platt) liefert, eskaliert die Situation. Casper will Michel wenigstens an einem Abend seine wahren Fähigkeiten beweisen. Doch auch diesmal untersagt ihm der Boss jede Abweichung vom kulinarischen Programm. Der frustrierte Koch kündigt und begibt sich mit seinem zehnjährigen Sohn auf eine Reise durch den Süden der USA. Ohnehin höchste Zeit, sich wieder seinem Filius anzunähern, den er viel zu lange vernachlässigt hat . . .

Hungrig sollte man sich diesen Film wirklich nicht ansehen. Selten wurde auf der Leinwand so viel gekocht und gegessen. Das wird immerhin sehr verführerisch dargeboten. Ansonsten plätschert der Streifen aber meist vor sich hin wie ein gemütlich köchelndes Süppchen.

Die Inszenierung und die schauspielerischen Leistungen sind zwar durchaus gelungen. Aber auch unterhaltsames Wohlfühlkino benötigt mehr, um nicht zu langweilen, vor allem eine funktionierende Dramaturgie. Also keine filmische Delikatesse, eher fade Schonkost. (USA/ 114 Min.; Casablanca, Cinecittà, Nürnberg; CineStar, Lamm-Lichtspiele, Erlangen)

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