Ernährung
Bluthochdruck und Übergewicht: Ist zu viel Salz ungesund?
13.11.2021, 17:22 UhrDie Deutschen essen zu viel Salz, der durchschnittliche Kochsalzverzehr (Natriumchlorid) liegt hierzulande bei über zehn Gramm, wie der NDR berichtet. Empfohlen wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung jedoch nur ein Verzehr von bis zu sechs Gramm täglich.
Salz ist für den menschlichen Körper überlebenswichtig, denn es reguliert den Wasserhaushalt und unterstützt die Verdauung und die Arbeit der Muskeln. Der Mensch braucht die Elektrolyte Natrium, Chlorid und Kalium, welche im Salz enthalten sind.
Aber ein zu hoher Salzkonsum ist gefährlich. Der Körper reagiert mit Bluthochdruck, die Nieren werden belastet, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt und auch die Zusammensetzung der Bakterien im Darm kann sich verändern. Als Geschmacksverstärker regt Salz außerdem den Appetit an und begünstigt so die Entstehung von Übergewicht.
In einer aktuellen Studie konnte nachgewiesen werden, dass ein dauerhaft erhöhter Salzkonsum die Mitochondrien, die Kraftwerke der menschlichen Zellen, bei ihrer Arbeit stört. Dies führt dann zu einer Überaktivierung der körpereigenen Zellen. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie der NDR berichtet. Zugleich steigt die Zahl der sogenannten Th17-Helferzellen im Blut an. Diese Immunzellen stehen im Verdacht, den Blutdruck zu erhöhen sowie Entzündungen und Autoimmunerkrankungen zu fördern. Es ist also ratsam, möglichst wenig Salz über die Nahrung zu sich zu nehmen.
Das Salz, welches wir zum Beispiel zum Nachsalzen unseres Essens verwenden, macht nur etwa 20 Prozent des täglichen Konsums aus. Am meisten Salz steckt in verarbeiteten Lebensmittelt wie Brot, Käse, Wurst oder Fertiggerichten. Wer seine Salzdosis reduziern möchte, sollte also auf Fertigsoßen und Tiefkühlpizza verzichten.
Während das Natrium im Salz den Bluthochdruck steigen lässt, kann Kalium dafür verantwortlich sein, diesen zu senken. Zur Vorbeugung von Bluthochdruck und Schlaganfall empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung deshalb, Lebensmittel in den Alltag zu integrieren, die von Natur aus wenig Natrium, aber dafür viel Kalium enthalten. Dazu gehören vor allem Obst und Gemüse. In komprimierter Form befindet sich Kalium auch in Tomatenmark oder Trockenobst. Zu empfehlen sind auch Kartoffeln, Nüsse, Vollkornmehl und Bitterschokolade.
Etwa jede dritte Person in Deutschland gehört außerdem zu den "Salzsensitiven". Das bedeutet, dass die Schutzschicht ihrer Gefäße nicht genug Salz binden kann. Das Salz zirkuliert im Körper und legt sich schließlich auf Nieren, Herz oder Gehirn und kann zu körperlichen Beschwerden führen. Mit einem Test beim Hausarzt können Sie herausfinden, ob Sie zu der Gruppe der salzsensitiven Personen gehören. Oft hilft es dann schon, den Salzkonsum auf sechs Gramm pro Tag zu reduzieren, um Symptome zu lindern. Jeder individuelle Fall muss jedoch mit einem Mediziner besprochen werden.
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