Digitaler Impfnachweis
Corona-Warn-App: Frust bei Geboosterten - Status bleibt bei "2G"
27.1.2022, 12:51 UhrFür Betreiber von Gastronomie, Kultur-, Freizeit- oder Sporteinrichtungen ist es dieser Tage nicht einfach, einen Überblick zu behalten: In den meisten Fällen gilt für solche Einrichtungen 2G plus, je nach Impfstoff-Konstellation oder Genesenenstatus kann das die Überprüfung des Impfstatus der Gäste komplizierter machen. Digitale Impfzertifikate sollen helfen, die Prüfung zu vereinfachen.
Bei der CovPass-App, der offiziellen App, die im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums entwickelt wurde und die vom Robert-Koch-Institut (RKI) herausgegeben wird, stellte sich ein großes Problem heraus: Geboosterte müssen sich über einen gelben Warnhinweis hinwegsetzen, wenn sie beweisen wollen, dass sie eine Auffrischungsimpfung erhalten haben. Details dazu finden Sie hier:
Eine weitere App, die für das Speichern von Impf-, Test und Genesenenzertifikaten geeignet ist, ist die Corona-Warn-App. Auch diese App wird vom RKI herausgegeben, wurde allerdings von der Bundesregierung in Auftrag gegeben und kann über die Darstellung von Nachweisen hinaus auch bei der Corona-Kontaktverfolgung helfen. Das Open-Source-Projekt verzeichnet mehr als 40 Millionen Downloads und liefert auch tagesaktuelle Informationen zum Infektionsgeschehen in Deutschland.
Die Warn-App erhält dieser Tage - sowohl für iOS- wie auch für Android-Geräte - das Update 2.16. Das Projektteam bestehend aus Robert Koch-Institut, Deutscher Telekom und SAP erklärt auf seiner Homepage nun, was sich alles ändert - und geht dabei ein Problem an, das Nutzerinnen und Nutzern der CovPass-App bekannt ist.
Update der Corona-Warn-App: Vier neue Kategorien
Mit der neuen Version wird nun auch der aktuelle Impfstatus präziser dargestellt - mit insgesamt vier Möglichkeiten, wie die Entwicklerinnen und Entwickler aufzählen. So können Gastronomen, Veranstalter und Betreiber sofort erkennen, ob ein Gast die notwendige Anforderung erfüllt. Mögliche Kategorien sind:
- "3G" für Personen, die per Schnelltest (maximal 48 Stunden alt) negativ getestet sind.
- "3G+" für Personen, die per PCR-Test (maximal 72 Stunden alt) negativ getestet sind.
- "2G" für Personen, die vollständig geimpft oder genesen sind.
- "2G+" für Personen, die vollständig geimpft oder genesen sind und zudem per Schnelltest (maximal 48 Stunden alt) oder per PCR-Test (maximal 72 Stunden alt) negativ getestet sind.
Dabei stellt das Projektteam klar: Wer beispielsweise den Status 2G plus erfüllt, erfüllt auch automatisch alle anderen Anforderungen der Kategorien 2G, 3G plus und 3G.
Ein bekanntes Problem ist damit aber noch nicht gelöst: Für Geboosterte, die derzeit von der Testpflicht befreit sind, ist zwar der Status "2G+ mit Auffrischimpfung" geplant, aber noch nicht umgesetzt. "Das Projektteam arbeitet bereits daran, dass die Corona-Warn-App in Zukunft Zertifikate von Auffrischimpfungen entsprechend einbezieht", heißt es dazu auf der Homepage. In diesen Fällen müssen Personen mit Auffrischimpfung mitunter also weiterhin kreativ sein, um diesen Nachweis zu erbringen. Denn aus Datenschutzgründen ist bei der Kontrolle der Zertifikate mit der CovPassCheck-App nicht ersichtlich, ob es sich um ein Genesenen- oder Impfzertifikat handelt und welche Impfung bei letzterem mit dem Zertifikat verknüpft ist.
Ebenfalls neu ist eine kombinierte Ansicht von Impf- und Testzertifikat, mit der innerhalb kürzester Zeit zwischen den Nachweisen gewechselt werden kann. Alle Neuerungen sind im Blog des Projektteams nachzulesen.
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