Betroffener warnt andere Kunden
DB-Fahrgast muss 60 Euro Strafe zahlen – obwohl er ein Ticket gekauft hat
17.3.2023, 09:06 Uhr
Für Bahnreisende ohne Fahrkarte, die zu spät dran sind, können digitale Tickets ein Glücksfall sein. Dass es nicht immer glücklich endet, musste nun ein Fahrgast Anfang März erfahren, der auf der Internetplattform Reddit seinen Fall publik machte.
Nach eigenen Angaben kaufte der Reisende kurz vor dem Einstieg eine Fahrkarte in der App "DB Navigator". Kurz darauf wurde er in der Bahn kontrolliert. "Stolz zeigte ich ihr mein Handy-Ticket und dachte mir nichts weiter dabei", erzählt der User, um kurz darauf eine böse Überraschung zu erfahren.
Der Schilderung nach wies ihn die Kontrolleurin darauf hin, "dass der Timer oben rechts über dem QR-Code noch fünf Sekunden auf der Uhr hat und das Ticket daher noch nicht gültig ist." Die Folge: 60 Euro Strafe. "Diskutieren brachte nichts, auch als sich die Personen neben mir sich zu meiner Verteidigung einschalteten", beschreibt der User die Situation in der Bahn. Die Kontrolleurin hätte ihm zudem unterstellt, dass er das Ticket erst gekauft habe, als er sie sah.
"Seid euch bewusst, dass die Handy-Tickets erst nach zwei Minuten gültig sind. Der kleine Timer oben rechts signalisiert dies", sensibilisiert der Betroffene andere Bahnkunden.
"Sicherheits- und Kontrollmerkmal"
Nach dem Kauf in der Bahn-App startet ein Countdown von zwei Minuten. Dabei handle es sich um ein "Sicherheits- und Kontrollmerkmal", erklärt die Bahn in ihren FAQs. Das Handyticket ist nach Ablauf des Timers gültig. Das "soll die Möglichkeit des verspäteten Ticketkaufs einschränken", informiert das Unternehmen.
Für den Fernverkehr der Deutschen Bahn gelten dabei andere Regeln. Bis zu zehn Minuten nach Abfahrt können Fahrgäste auf bahn.de oder in der App "DB Navigator" ihr Ticket buchen. Voraussetzung sei, dass zwischen dem Einstiegsbahnhof und dem nächsten Haltebahnhof mehr als 10 Minuten Fahrzeit vorgesehen sind, heißt es dazu auf der DB-Website.