Plastikdosen-Comeback

Deckel drauf? Von wegen – Dieser französische Unternehmer will eine Kult-Marke wiederbeleben

Magdalena Zipf

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27.03.2025, 18:55 Uhr
Die Plastikdosen von Tupperware haben in Deutschland Kultstatus – jetzt sollen sie zurückkommen.

© imago stock&people via www.imago/IMAGO/Hermann J. Knippertz Die Plastikdosen von Tupperware haben in Deutschland Kultstatus – jetzt sollen sie zurückkommen.

Kaum eine Marke steht so sehr für luftdicht verschlossene Kindheitserinnerungen wie Tupperware. Ob bei Mama in der Küche oder auf legendären Tupperpartys – die bunten Plastikdosen waren jahrzehntelang ein Symbol für Haltbarkeit, Ordnung und Gemeinschaft.

Lange Zeit schien das Ende von Tupperware besiegelt. Hohe Schulden, sinkende Verkaufszahlen und ein veraltetes Geschäftsmodell hatten das Unternehmen 2023 in die Insolvenz getrieben. Laut Manager Magazin brach 2022 der Umsatz auf 1,3 Milliarden Dollar ein – ein Minus von 42 Prozent im Vergleich zu fünf Jahren zuvor. Doch nun soll die Kultmarke ein neues Kapitel aufschlagen – mit einem neuen CEO.

Der Mann hinter dem Tupperware-Revival

Der 31-jährige Franzose Cédric Meston ist kein Unbekannter in der Geschäftswelt. Bereits mit seinem Unternehmen HappyVore, das pflanzliche Fleischalternativen produziert, machte er Schlagzeilen. Nun will er Tupperware in Europa wieder groß machen. „Ich bin sehr stolz, Ihnen die Übernahme und den Neustart von Tupperware France in fünf europäischen Ländern ankündigen zu können“, schrieb Meston auf LinkedIn.

Sein Plan: ein Neustart in Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien und Polen. Schon ab April 2025 sollen die Produkte wieder im Handel erhältlich sein – mit einem ambitionierten Umsatzziel von 100 Millionen Euro bis Jahresende, so berichtet das Manager Magazin.

Kehren auch Tupperpartys zurück?

Einer der größten Erfolgsfaktoren der Marke waren die berühmten Tupperpartys – private Verkaufsveranstaltungen, bei denen Berater und Beraterinnen die Produkte direkt an Kunden vermarkteten. Trotz wachsender Konkurrenz durch den Online-Handel und einer – wie es der Stern bezeichnet – „Anti-Plastik-Stimmung“ unter Verbrauchern und Verbraucherinnen setzt Meston weiterhin auf dieses Vertriebskonzept.

Laut Manager Magazin habe er sich bereits an die rund 20.000 selbstständigen Vertriebspartner in den fünf Ländern gewandt, um das Netzwerk neu aufzubauen. Auf LinkedIn erwähnte Meston bereits drei weitere Geschäftspartner, die beim Neustart helfen sollen.

Die Herausforderungen sind Konkurrenz, Nachhaltigkeit und neue Märkte

Der Niedergang von Tupperware war nicht nur eine Frage der Schulden: Billige Alternativen, der Boom von Essenslieferdiensten und ein verändertes Konsumverhalten machten dem Unternehmen zu schaffen. Meston betont in seinem LinkedIn-Beitrag: Der Neustart basiere „auf der Stärke unseres Netzwerks, der Innovation unserer Produkte und der Modernisierung unserer Vertriebskanäle.“

Ein prominenter Fan drückt dem Projekt bereits die Daumen. Niemand geringeres als Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, schrieb unter Mestons Beitrag: „So viele Franzosen und Europäer haben eine Tupperdose im Schrank … und in ihren Herzen!“ – und wünschte ihm Erfolg für den Neustart. Ob die Tupperpartys wirklich wieder der Renner werden, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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