Redewendung und Beispiele

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Herkunft und Bedeutung des Sprichwortes

Elias Thiel

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12.7.2024, 07:07 Uhr
Die Zeit der Apfelernte geht wieder los: Im Obstgarten Novosad in der Slowakei werden Äpfel von Hand gepflückt.

© Henrich Miöovië/dpa Die Zeit der Apfelernte geht wieder los: Im Obstgarten Novosad in der Slowakei werden Äpfel von Hand gepflückt.

In diesem Artikel:

"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" ist ein bekanntes Sprichwort, das oftmals verwendet wird, um auf die Ähnlichkeiten zwischen Eltern und ihren Kindern hinzuweisen. In diesem Artikel wird die "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm"- Geschichte näher erläutert.

"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" hat eine Erklärung. Aber was bedeutet dieser Satz eigentlich wirklich?

Das Sprichwort "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" beschreibt die Tendenz von Kindern, ähnliche Eigenschaften oder Verhaltensweisen wie ihre Eltern zu entwickeln.

Kinder übernehmen oftmals Interessen oder Verhaltensweisen ihrer Eltern, da sie ähnliches Erbgut haben und von ihren Eltern geprägt werden. Das Sprichwort verdeutlicht, dass familiäre Einflüsse, aber auch genetische Veranlagungen eine Rolle dabei spielen, wie sich Kinder entwickeln. "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" spiegelt damit also auch die Debatte, ob die Entwicklung des Menschen stärker von seinen genetischen Anlagen oder von seiner Umgebung beeinflusst wird. Diese Frage wird bereits seit der Antike diskutiert. Das Sprichwort legt zunächst einmal nahe, dass genetische Veranlagungen eine bedeutende Rolle dabei spielen können, wie sich Menschen verhalten und welche Interessen sie haben. Dies impliziert jedoch nicht zwangsläufig, dass Umweltfaktoren keine Rolle spielen, sondern betont vielmehr die Kontinuität und Verbindung zwischen den Generationen. Denn Eltern sind eben auch der primäre Einfluss für ihre Kinder.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Alles über die Herkunft

Die genaue Herkunft der Redewendung "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" ist nicht eindeutig belegt. Die Erklärung dieses Sprichworts lässt sich allerdings leicht nachvollziehen: Ein Apfel, der von einem Baum fällt, bleibt im Normalfall ganz in der Nähe des Stammes liegen. Genauso bleiben die charakterlichen Merkmale und Neigungen von Kindern oftmals eng mit denen ihrer Eltern verbunden, beziehungsweise ähneln diesen.

Um das Sprichwort noch besser zu verstehen, gibt es im Folgenden konkrete Beispiele:

  1. Max ist ein leidenschaftlicher Sänger und auch sein Sohn trällert schon mit vier Jahren. Das Sprichwort "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" könnte verwendet werden, um diese Ähnlichkeit zwischen den beiden Familienmitgliedern zu beschreiben. Denn die Leidenschaft zur Musik hat hier wohl Generationen überdauert.
  2. In Familien, in denen bestimmte Berufe traditionell ausgeübt werden (zum Beispiel Medizin), entscheiden sich häufig auch Kinder für ähnliche Berufe. Das Sprichwort könnte daher genutzt werden, um die Tendenz zu beschreiben, dass Kinder den beruflichen Pfaden ihrer Eltern folgen.
  3. Aber auch der Charakter spielt eine zentrale Rolle. Lena ist besonders freundlich und hilfsbereit. Ihre Tochter ist zehn Jahre alt und hat bereits ähnliche Charaktereigenschaften entwickelt. Das Sprichwort wird hier also verwendet, um auf die Ähnlichkeiten im Charakter zwischen Eltern und Kindern hinzuweisen.

Ähnliche Sprichwörter

Neben dieser Redewendung gibt es aber auch noch weitere, ähnliche Sprichwörter:

"Etwas fällt nicht einfach vom Himmel." (Etwas ist nicht ohne Aufwand zu bekommen)

"Weit weg vom Schuss." (Ganz weit abgelegen)

"Jemandem fällt ein Stein vom Herzen." (Jemand ist erleichtert und froh, von einer Sorge befreit)

"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, es wäre denn, er steht im Hang."

"Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd."

"Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum."

"Wie der Vater, so der Sohn."

"Der Apfel fällt nicht weit vom Baum."

"Wie die Alten singen, so zwitschern auch die Jungen."

"Wie die Eltern, so die Kinder."

Weitere Sprichwörter mit Äpfeln

Das Thema "Apfel" findet sich aber nicht nur in einer einzigen Redewendung wieder. Das Obst ist hierzulande gleichermaßen beliebt wie verbreitet - offensichtlich nicht nur als Nahrungsmittel. Die folgenden Sprichwörter mit Äpfeln gibt es noch:

"One apple a day keeps the doctor away."

"In den sauren Apfel beißen."

"nen Appel und n Ei"

"jemanden veräppeln"

"Ein fauler Apfel verdirbt das ganze Fass."

"Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen."

"Der schönste Apfel hat oft einen Wurm."

"Verbotene Äpfel sind süß."

"Ein fauler Apfel steckt hundert Gesunde an."

"Etwas wie seinen Augapfel hüten."

"Beiß nicht in jeden Apfel, er könnte sauer sein."

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