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Sprichwörter: 95 beliebte Sprichwörter und deren Bedeutung

Simone Madre

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28.11.2024, 08:32 Uhr
Ein bekanntes Sprichwort lautet "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm".

© Sebastian Gollnow, dpa Ein bekanntes Sprichwort lautet "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm".

In diesem Artikel:

Es gibt unzählige Sprichwörter in der deutschen Sprache, daher ist es kaum möglich, alle zu kennen. Dennoch erwarten Gesprächspartner häufig, dass verwendete Sprichwörter verstanden und auch richtig interpretiert werden.

Um auf jede Situation vorbereitet zu sein und immer einen klugen, witzigen oder schlagfertigen Spruch auf Lager zu haben, finden Sie hier 95 beliebte deutsche Sprichwörter. Zudem werden noch zehn populäre, englische Sprichwörter aufgelistet, damit Sie auch auf Reisen in Zukunft Lebensweisheiten von sich geben können.

Sprichwörter (oder auch Proverben) sind definiert als einprägsame und kurze Sätze, die eine lehrreiche Botschaft oder Weisheit beinhalten. Die Basis der Sprichwörter ist eine wiederkehrende Erfahrung, sodass der Satz mit der Zeit fest im Sprachgebrauch etabliert wurde.

Bei Sprichwörtern gibt es im Normalfall keinen bestimmten Autor. Denn die Sprüche resultieren aus Erfahrungswerten und Beobachtungen, die generalisiert und versprachlicht werden. Proverben, die im heutigen Sprachgebrauch Verwendung finden, haben teilweise ihren Ursprung im Mittelalter. Einige diese Sprichwörter haben sich im Laufe der Zeit natürlich angepasst und verändert.

Redewendungen sind nicht das Gleiche wie Sprichwörter. Unter Redewendungen versteht man Fragmente, die flexibel in verschiedene Sätze eingebaut werden können. Im Gegensatz ist ein Sprichwort immer ein abgeschlossener Satz.

  • Beispiel für eine Redewendung ist "den Faden verlieren".
  • Beispiel für ein Sprichwort ist "Es ist nicht alles Gold, was glänzt."

Sprichwörter und deren Bedeutung

Sprichwörter lernt jedes Kleinkind schon im Umgang mit den Eltern. Kinder übernehmen die Sprichwörter und etablieren sie in ihrem eigenen Sprachgebrauch. Ältere Menschen nutzen ebenfalls häufig alte und bekannte Sprichwörter. Aber auch die Jugend von heute muss sich nicht verstecken, wenn es um Sprichwörter geht. Die jüngeren Generationen bilden selbst neue Proverben und integrieren sie in ihren Wortschatz. Im folgenden Abschnitt gibt es 95 Sprichwörter und deren Bedeutung:

  1. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Kinder spiegeln meist das Aussehen oder die Charaktereigenschaften ihrer Eltern wider. Die Ähnlichkeit wird durch das Sprichwort zum Ausdruck gebracht.
  2. Aller Anfang ist schwer. Neue, unbekannte Situationen sind nie einfach. Auch das Erlernen neuer Fähigkeiten fällt am Anfang besonders schwer. Das Sprichwort gibt Hoffnung, dass mit der Zeit die Dinge leichter fallen.
  3. Alle Wege führen nach Rom. Das Sprichwort bedeutet, dass verschiedene beziehungsweise alle Möglichkeiten zum Ziel führen können. Es gibt also mehrere Wege, eine Aufgabe zu erledigen oder ein Ziele zu erreichen.
  4. Kleider machen Leute. Das Sprichwort bedeutet, dass sich Menschen in ihrem Urteil häufig von der Kleidung des Gegenübers beeinflussen lassen.
  5. Der Ton macht die Musik. Hier wird die Relevanz der Kommunikation deutlich. Nicht nur das, was man sagt, sondern vor allem wie man etwas sagt, ist entscheidend in einem Gespräch. Wer einen unfreundlichen Ton anschlägt, muss mit einer entsprechenden Reaktion rechnen.
  6. Eine Hand wäscht die andere. Das Sprichwort hat verschiedene Bedeutungen. Zum einen bedeutet dies, dass sich zwei Seiten gegenseitig helfen und zum anderen, dass für eine Leistung auch eine Gegenleistung verlangt wird.
  7. Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Wenn man versucht, anderen zu schaden, schadet man im Endeffekt nur sich selbst.
  8. Morgenstund hat Gold im Mund. Das Sprichwort bedeutet im übertragenen Sinne, dass es sich lohnt, früh aufzustehen, weil viele Tätigkeiten in den Morgenstunden am leichtesten fallen. Diesen Spruch wollen Langschläfer mit Sicherheit nicht hören.
  9. Gut Ding will Weile haben. Teilweise will man Sachen schnell erledigen und Ziele vorschnell erreichen. Doch wenn man wirklich ein gutes Ergebnis haben möchte, muss man auch die notwendige Zeit investieren.
  10. Kindermund tut Wahrheit kund. Kinder sagen im Vergleich zu Erwachsenen einfach, was sie denken. Ihre Sprache ist ehrlich und direkt, sie verstellen sich nicht und sprechen auch unschöne Wahrheiten unverblümt aus.
  11. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Das Sprichwort besagt, dass man sich auch mit Kleinigkeiten zufrieden geben sollte. In der Zeit, als Tauben oder ein Spatz noch Bestandteil der Ernährung waren, galt ein kleiner Spatz besser als eine Taube außer Reichweite.
  12. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das Sprichwort stammt aus dem Mittelalter. Wer als erstes an der Getreidemühle ankam, musste dort nicht warten. Wer frühzeitig da ist, verschafft sich einen Vorteil und kann auch im Alltag lästige Warteschlange umgehen.
  13. Da liegt der Hund begraben. Der Sprechende deutet auf die Kausalität eines Problems hin. Wo der Hund begraben ist, ist die Ursache für ein Problem zu finden.
  14. Hochmut kommt vor dem Fall. Den Ausdruck nutzt der Volksmund, um darzustellen, dass sich jemand selbst überschätzt, überheblich wirkt und seine Arroganz im Endeffekt zum Scheitern führen wird.
  15. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Das Sprichwort bedeutet im übertragenen Sinne, dass man anderen Menschen nicht die eigenen Fehler vorwerfen sollte. Jemandem Vorwürfe zu machen, ist einfach. Man sollte dies jedoch besser unterlassen, wenn man sich selbst ebenfalls nicht von dem Fehler freisprechen kann.
  1. Da wird der Hund in der Pfanne verrückt. Wer dieses Sprichwort verwendet, möchte damit sagen, dass er sehr überrascht oder erstaunt ist.
  2. Das macht den Kohl auch nicht fett. Mit diesem Sprichwort drückt man aus, dass es auf diese Kleinigkeit auch nicht mehr ankommt. Früher konnten sich arme Leute meistens nur Kohl leisten. Selbst das Nachsalzen reichte nicht aus, denn "das macht den Kohl auch nicht fett".
  3. Da lachen ja die Hühner. Wenn etwas sehr lächerlich oder sehr unsinnig ist, wird dieses Proverb verwendet. Unsinnig, weil Hühner in der Realität natürlich nicht lachen können.
  4. Das schlägt dem Fass den Boden aus. Mit dem Sprichwort äußern Personen ihre Empörung. Wenn man früher feststellte, dass ein Bierfass nicht dem Reinheitsgebot entspricht, hat man dem Fass den Boden ausgeschlagen. Das Bier floss heraus und konnte nicht mehr getrunken werden.
  5. Das passt wie die Faust aufs Auge. Wenn etwas hervorragend zusammenpasst, benutzt man häufig dieses Sprichwort. Es ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt, hat aber einen Wandel erlebt. Ursprünglich hieß es: "Das reimt sich wie Faust und Auge" und bedeutete, dass zwei Dinge eben nicht zusammenpassen. Auch heute noch wird das Sprichwort teilweise ironisch verwendet.
  6. Es sieht aus wie Kraut und Rüben. Das Sprichwort wird häufig verwendet, um einen chaotischen und unordentlichen Zustand zu beschreiben.
  7. Die Katze lässt das Mausen nicht. Schlechte Gewohnheiten sind oft tief verankert und lassen sich nur schwer wieder ablegen.
  8. Kleinvieh macht auch Mist. Wenn man beispielsweise jeden Tag einen Euro spart, ist dies nicht viel. Wer aber ein Jahr lang spart, hat wenigstens ein paar hundert Euro auf die Seite gelegt.
  9. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Man sollte weder klagen noch nach dem Wert fragen, wenn man etwas geschenkt bekommt. Dankbarkeit ist hier die Tugend der Wahl.
  10. Der Fisch stinkt vom Kopf her. Wenn an der Spitze etwas nicht gut läuft, spiegelt sich dies meist auch im Gesamtbild wider. Bei einem Unternehmen mit einer schlechten Führung leidet beispielsweise häufig das gesamte Personal.
    1. Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn. Jeder Mensch hat irgendwann mal Glück.
    2. Scherben bringen Glück. Wenn etwas zu Bruch geht, werden die bösen Geister vertrieben.
    3. Jeder ist seines Glückes Schmied. Dieses Sprichwort besagt, dass jeder Mensch für sein eigenes Glück verantwortlich ist.
    4. Trautes Heim, Glück allein. Der Volksmund sagt: "Zuhause ist es immer noch am schönsten".
    5. Das Glück ist mit den Tüchtigen. Harte Arbeit, Disziplin und Durchsetzungsvermögen zahlen sich aus.
    6. Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Das Sprichwort verweist auf Freiheitsgefühl und Glücksgefühl bei einem Ausritt.
    7. Glück tritt gerne in ein Haus, wo gute Laune herrscht. Wer gute Laune ausstrahlt, zieht das Glück automatisch an.
    8. Wem das Glück aufspielt, der hat gut Tanzen. Wer das Glück einmal auf seiner Seite hat, kann und sollte dies genießen.
    9. Bescheiden Glück kommt alle Tage. Wenn man bescheiden bleibt, kann man sich auch über die kleinen Dinge im Leben freuen.
    10. Glück und Glas, wie leicht bricht das. Glück ist wie Glas: zerbrechlich und vergänglich.
    1. Liebe macht blind. Wer verliebt ist, kann nicht klar sehen und sieht häufig nur die positiven Seiten an seinem Partner.
    2. Gegensätze ziehen sich an. Auch Charakterzüge, die sich von der eigenen Persönlichkeit stark unterscheiden, können anziehend sein.
    3. Liebe geht durch den Magen. Essen verbindet. Und wer gut kochen kann, macht sich bei einem potentiellen Partner beliebt.
    4. Alte Liebe rostet nicht. Wenn die Beziehung schon jahrzehntelang hält, dann bleibt die Liebe weiterhin beständig.
    5. Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet. Eine lange Bindung geht immer auch mit Verantwortung einher. Deshalb sollte es wohlüberlegt sein, ob man jemanden heiratet.
    6. Pech im Spiel, Glück in der Liebe. Wer beim Spielen verliert, hat dafür mehr Glück in der Liebe.
    7. Liebe muss nicht perfekt sein, sondern echt. Bei wahrer Liebe gibt es keinen Anspruch auf Perfektionismus.
    8. Was sich neckt, das liebt sich. Wer sich gegenseitig ärgert, liebt sich insgeheim.
    9. Liebe ist nicht das, was man erwartet zu bekommen, sondern das, was man bereit ist zu geben. Wer Liebe gibt und diese nicht als selbstverständlich nimmt, wird auch viel Liebe zurückbekommen.
    10. Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich. Liebe ist das Synonym für Glück. Weder Geld noch Erfolg oder Ansehen können Menschen so glücklich machen wie die Liebe.

    Diese zehn Sprichwörter sind besonders in Deutschland besonders beliebt:

    1. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das Sprichwort stammt aus dem Theaterstück "Der Kaufmann von Venedig" von William Shakespeare. Es bedeutet, dass Menschen nicht gleich alles glauben sollen, was sie sehen oder hören. Nichts ist so wertvoll, wie es auf den ersten Blick scheint. Dekorationsgegenstände können beispielsweise von außen goldfarben, aber in Wahrheit billig produziert sein. Dies lässt sich auf andere Lebensbereiche übertragen.
    2. Fünf Minuten vor der Zeit ist des Deutschen Pünktlichkeit. Die Pünktlichkeit der Deutschen ist auf der ganzen Welt bekannt. Umgangssprachlich und überspitzt betont man mit dem Sprichwort die Überpünktlichkeit der Deutschen. Dem Klischee zufolge sind deutsche überpünktlich, um berufliche oder private Unsicherheiten zu vermeiden. Wer heute öfters mit der Bahn unterwegs ist, dürfte mitunter bezweifeln, ob der wahre Kern dieses Sprichworts immer noch Berechtigung aufweist.
    3. Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Das Sprichwort sagt aus, dass jeder Mensch einen eigenen Geschmack hat und andere Sachen schön findet. Schönheit ist somit subjektiv, obgleich sich natürlich in jeder Gesellschaft objektive Kriterien für Schönheit finden lassen.
    4. Das geht auf keine Kuhhaut. Etwas ist nicht zu ertragen oder nicht hinnehmbar.
    5. Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln. Ein Mensch mit gering ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten kann ein hohes Ziel erreichen. Nicht immer sind geistige Fertigkeiten erforderlich, um gute Ergebnisse zu erzielen.
    6. Der Teufel ist ein Eichhörnchen. Man darf sich nie sicher sein, denn auch eine vermeintlich harmlose Person kann böse Seiten haben.
    7. Angriff ist die beste Verteidigung. Manchmal führt offensives Verhalten zu einer erfolgreichen Abwehr und hat somit mehr Erfolg als ein zurückhaltendes, defensives Verhalten.
    8. Ein gebranntes Kind scheut das Feuer. Ein Mensch, der einmal schlechte Erfahrungen in seiner Vergangenheit gemacht hat, wird diese möglichst vermeiden.
    9. Ein Unglück kommt selten allein. Leider treffen unglückliche Zufälle oftmals gehäuft auf beziehungsweise ein Unglück verursacht ein weiteres Unglück.
    10. Auf Regen folgt Sonnenschein. Nach schlechten Zeiten werden auch wieder gute Zeiten kommen.

    Diese bayerischen Sprichwörter klingen für viele Menschen wohl wie Sätzen aus einer Fremdsprache. Um beim nächsten Oktoberfest oder dem Urlaub in Bayern zu punkten, gibt es hier die Bedeutungen von bekannten Sprichwörtern aus dem südlichen Bundesland.

    1. I muas ned da reichsde Mo am Friedhof sei. "Ich muss nicht der reichste Mann auf dem Friedhof sein". Weder viele Scheine im Portemonnaie noch ein Sparbuch auf dem Konto helfen, wenn man bereits unter der Erde liegt.
    2. Scheiß da nix, dann feid da nix!. "Denk Dir nichts, dann passiert auch nichts." In einigen Fällen schadet es nicht, sich auch einmal keine Gedanken zu machen, was andere Menschen über einen denken. Einfach mal sein Ding durchziehen – das kann mitunter befreiend sein.
    3. A Sau bleibt a Sau, a wennst ihr a seidens Hemad oziagst. "Eine Sau bleibt auch eine Sau, auch wenn du ihr ein seidenes Hemd anziehst." – Kein Mensch kann raus aus seiner Haut, auch wenn man sich nach außen verstellt.
    4. Liaba an Bauch vom saufa ois an Buckl vom oabeitn. "Lieber einen Bauch vom Saufen als einen Buckel vom Arbeiten." Das Sprichwort sagt viel über die Arbeitseinstellung aus. Menschen sollte lieber ein ausgelassenes und erfülltes Leben wählen als nur arbeiten, aber nie zu leben.
    5. Wer ko, der ko. "Wer kann, der kann." Dieses Sprichwort gehört zu den bekanntesten Sprüchen in Bayern und drückt eine große Portion Selbstbewusstsein aus. Der Spruch stammt der Legende nach vom bayrischen Lohnkutscher und Pferdehändler Franz Xaver Krenkl, der vor allem für seine derbe Ausdrucksweise bekannt war. Als Franz Xaver Krenkl den Kronprinz Ludwig verbotenerweise überholte, fragte ihn der Kronprinz, ob er nicht wisse, wen er überholt habe. Darauf antwortete er "Wer ko, der ko!".
    6. De mim Huad san guad, de mim Kappe de san dappe. "Die Leute, die einen Hut tragen sind gut und die, die eine Kappe tragen, sind deppert." Der Spruch ist natürlich nicht mehr wirklich zeitgemäß – denn eine Kopfbedeckung sagt nichts über die Intelligenz einer Person aus. Zugleich sind Hüte im 21. Jahrhundert eher eine Rarität.
    7. Wenn's Oascherl brummt, is Herzal gsund. "Wenn der Hintern brummt, ist das Herz gesund." Demnach sollen häufige Flatulenzen für ein gesundes Herz stehen.
    8. I gangad so gern auf'd Kampenwand, wenn i mit meina Wampn kannt. "Ich ginge gerne auf die Kampenwand, wenn ich mit meinem dicken Bauch es könnte." Wenn sich vor allem Männer über Jahre lang durch ungesundes Essen und zu viel Bierkonsum eine Wampe, also einen Bierbauch, angelegt haben, äußern sie diesen Spruch gerne bei der Diskussion über den nächsten Bergmarsch. Die Kampenwand ist ein bayerischer Berggipfel.
    9. Schau ma moi, na seng ma's scho! "Schauen wir mal, dann sehen wir's schon!". Das Sprichwort wird oftmals mit Franz Beckenbauer in Verbindung gebracht. Allerdings dürfte der tatsächliche Ursprung des Spruches deutlich weiter zurückliegen. Das Sprichwort ist mit dem Spruch "Abwarten und Tee trinken" vergleichbar und spiegelt die bayerische Mentalität wider.
    10. Da muasst fria aufsteh! "Da musst du früher aufstehen." Mit diesem Sprichwort möchte der Bayer die eigene Überlegenheit betonen.

    Schwäbische Sprichwörter und Lebensweisheiten stellen alltägliche Situationen und Gefühle oftmals mit Humor dar.

    1. A blende Sau fin au amol a Oichele. "Auch ein blindes Schwein findet manchmal eine Eichel." Das Sprichwort ähnelt der Redewendung "Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn" und bedeutet, dass auch dem unfähigsten Menschen etwas gelingen kann. Dieser Spruch ist oftmals abwertend konnotiert. Es handelt sich dann um reines Glück und steht nicht mit dem Können einer Person im Zusammenhang.
    2. A fedde Kich gibt a magers Teschdamend. "Eine fette Küche führt zu einem mageren Testament”. Der Spruch bedeutet übersetzt so viel wie "Wer aufwändig kocht (und lebt), hat später mal wenig zu vererben."
    3. A guade Sau frissd ällas. "Ein gutes Schwein frisst alles". Das Sprichwort sagt man über jemanden, der beim Essen nicht wählerisch ist und alles gerne isst.
    4. A Henn wo viel gaggarad, legd wenig Oier. Eine Henne, die viel gackert, legt wenig Eier." Der Spruch bedeutet so viel wie "Mehr Schein als Sein".
    5. A leerer Gruaß gohd barfuass. "Ein leerer Gruß geht barfuß." Damit möchte man sagen, dass es keinen Besuch ohne ein Mitbringsel geben sollte.
    6. A manchr Baum bliahd schee, ond dräd doch koi Früchte. "Mancher Baum blüht schön und trägt dann doch keine Früchte." Der Satz beschreibt Dinge im Leben, die nicht so sind, wie sie scheinen ("Der Schein trügt"). Selbst ein positiver erster Eindruck (blühender Baum) kann nicht vor späteren Enttäuschungen schützen (keine Früchte).
    7. A Schwob wird nedd reich duch viel vrdiena, sondern durch wenig ausgäba! "Ein Schwabe wird nicht reich durch viel Verdienen, sondern durch wenig Ausgeben." Dieses Sprichwort erfüllt das Klischee eines sparsamen Schwaben.
    8. A vrschiddeds Wasser kannsch nemme uffheba! "Verschüttetes Wasser kann man nicht mehr aufheben". Dieser Spruch steht für Dinge, die man nicht rückgängig machen kann.
    9. Alde Scheira brennad am leichdeschda. "Alte Scheunen brennen am leichtesten." Der Spruch weist darauf hin, dass auch ältere Menschen noch eine neue Liebe entflammen können.
    10. Ällas isch nia hee! "Es ist nie alles hin". Eine andere Übersetzung wäre "Es ist nie alles kaputt" beziehungsweise "Man kann immer noch etwas retten."

    Hamburger sind nicht für lange Begrüßungsfloskeln oder Abschiedsworte bekannt – hier dominieren kurze Begrüßungen wie "Moin" und auch kurze Sprichwörter. Das Wort "Moin" wird morgens, mittags, abends oder sogar nachts benutzt und erfüllt damit das Klischee der nordischen Wortkargheit. Alles, was darüber hinaus gesagt wird, ist "Gesabbel." Damit man Sprichwörter aus Hamburg versteht, gibt es hier die passenden Erklärungen.

    1. Da hab ich wohl was durch'n Tüdel gebracht. "Da habe ich wohl etwas durcheinander gebracht". Manchmal muss man sich eingestehen, einen Fehler gemacht zu haben.
    2. Nich' lang schnacken, Kopp in Nacken. "Nicht lange reden, sondern Kopf in den Nacken legen!". Das Sprichwort ist mittlerweile deutschlandweit bekannt und bedeutet "Nicht lange reden, sondern austrinken!". Meist wird das Austrinken eines alkoholischen Getränks gemeint.
    3. Nu aber Butter bei die Fische! Das Sprichwort "Nu aber Butter bei die Fische!" ist die Aufforderung, endlich Klartext zu reden oder zur "Sache zu kommen".
    4. Sabbel nicht, dat geit! "Rede nicht, das geht." Die nordische Redensart wirkt manchmal sehr forsch und meint, dass man nicht so viel reden, sondern einfach mal machen sollte.
    5. Na denn man tau! "Na dann mal los". Sobald alle Unklarheiten geklärt wurden, kann ein euphorisches "Na denn mal tau!" den Startschuss geben. Dieses plattdeutsche Sprichwort kann aber auch eine freundliche Aufforderung sein, endlich loszulegen.
    6. Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben! In Norddeutschland stürmt es oftmals, sodass die Hamburger bei jedem Wetter an die frische Luft gehen. Für sie ist Sturm oftmals nur ein bisschen Wind. Daher bleiben sie erst zuhause, wenn die Schafe sprichwörtlich aufgrund der Stärke des Sturms keine Locken mehr haben.
    7. Im Sturm zeigt sich die Schiffstauglichkeit! "Bei Hürden oder Herausforderungen zeigen sich die wahren Fähigkeiten". Das Sprichwort fordert dazu auf, nicht zu jammern, sondern Herausforderungen anzunehmen.
    8. Hummel, Hummel! Mors, Mors! Das Sprichwort stammt von Hans Hummel, einem Hamburger Wasserträgers aus dem 19. Jahrhundert. Dieser versorgte die Bewohner im Hamburger Stadtteil Neustadt mit Trinkwasser. Straßenkinder riefen dem Mann immer wieder zu "Hummel, Hummel!", um ihn zu ärgern. Daraufhin antwortete Hummel "Mors, Mors!", das so viel heißt wie "Ihr könnt mich mal!". Das Sprichwort wird auch "Hamburger Gruß" genannt, ist aber nur in bestimmten Situationen im Einsatz: wenn sich zwei Hamburger außerhalb der Stadt treffen und als Schlachtruf zum Beispiel beim Fußball. Eine Person sagt "Hummel, Hummel", die andere(n) antwortet mit "Mors, Mors".
    9. Gegenwind formt den Charakter. "Widerstände machen den Charakter stark". Damit ist das Überwinden von Widerständen und Hürden gemeint, die den Charakter mental stärken.
    10. Dem Meer ist es egal, ob Du eine Strandfigur hast oder nicht. "Mach Dir keine Sorgen über Dein Äußeres, die inneren Werte zählen." Der nordische Spruch sagt aus, dass Äußerlichkeiten in vielen Situationen unwichtig sind.
    1. The pen is mightier than the sword. Übersetzt bedeutet dies "Der Stift ist stärker als das Schwert." Worte statt Gewalt.
    2. Don't bite the hand that feeds you. "Beiß nicht die Hand, die dich füttert." Man sollte dankbar für die Menschen sein, die einem helfen.
    3. Better safe than sorry. "Besser auf Nummer sicher gehen als (etwas) zu bereuen." Jeder sollte sich zunächst absichern, damit er sein Handeln später nicht bereut.
    4. If you snooze, you lose. "Wenn du schlummerst, verlierst du." Man könnte auch sagen: "Wer nicht am Ball bleibt, der verliert."
    5. Don't count your chickens before they hatch. "Zähle die Hühner nicht, bevor sie geschlüpft sind." Man sollte sich nicht zu früh freuen, sondern erst das Endergebnis abwarten.
    6. Even a broken clock is right twice a day. "Auch eine kaputte Uhr zeigt zweimal am Tag die richtige Uhrzeit." Auch von unzuverlässigen oder schlecht informierten Menschen erhält man manchmal korrekte und wertvolle Informationen. Anders gesagt: Den Wert der Information sollte man separat prüfen und weder alles glauben noch alles verwerfen, was von bestimmten Leuten kommt.
    1. Action speaks louder than words. "Taten sind mächtiger als Wörter." Durch das eigene Tun kann man mehr bewirken als durch einzelne Worte oder Versprechungen, die man nicht hält.
    2. No pain, no gain. "Kein Schmerz, kein Zuwachs” bedeutet so viel wie "ohne Fleiß keinen Preis".
    3. You can't make an omelette without breaking eggs. "Du kannst keine Omeletts machen, ohne Eier zu zerbrechen." Das Sprichwort erinnert an das deutsche Pendant: "Wo gehobelt wird, da fallen Späne".
    4. Where there's a will, there's a way. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg." Ziele und harte Arbeit zahlen sich immer aus.

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