Meinung
Nürnberger vs. Fürther Weihnachtsmarkt: Einer gefällt mir besser - auch wenn ich es ungern zugebe
16.12.2024, 21:05 UhrWie könnte man das dritte Adventswochenende als Nürnberger wohl besser verbringen als mit einem Familienbesuch auf dem Christkindlesmarkt? Nun, ich gebe es ungern zu, aber möglicherweise auf dem Fürther Weihnachtsmarkt. Am Samstag habe ich beide Märkte direkt hintereinander besucht. Einer hat mir sehr viel besser gefallen als der andere - und meine Familie war einhellig derselben Meinung. Aus guten Gründen.
Weihnachtsmarkt mit der Familie: Erst nach Fürth, dann nach Nürnberg
Schon seit ein paar Jahren pflegen meine Familie und ich eine schöne Tradition. Nachdem ich 2018 nach Nürnberg gezogen bin, kommen meine Liebsten immer im Dezember für einen Samstag zu Besuch und wir gehen gemeinsam auf den weltberühmten Nürnberger Christkindlesmarkt. Bei Glühwein und Kinderpunsch, "Drei im Weggla", Lebkuchen und Früchtebrot lassen wir es uns gut gehen, genießen die gemeinsame Zeit und freuen uns schon auf Heiligabend. Doch dieses Jahr lief alles ganz anders.
Der Vorschlag, diesmal doch erst auf den Weihnachtsmarkt in Fürth zu gehen und im Anschluss mit der U-Bahn zur Lorenzkirche zu fahren, und dann noch den Christkindlesmarkt zu besuchen, stieß auf einheitliche Zustimmung. Gesagt, getan, kurz nach 12 Uhr schlenderten wir auf der Fürther Freiheit entspannt über den Weihnachtsmarkt. Der wurde im Jahr 2018 laut der Stadt Fürth bei einer Umfrage des Online-Portals "testberichte.de" übrigens zum beliebtesten Weihnachtsmarkt in Bayern gewählt. Warum, wurde uns bei unserem allerersten Besuch schnell klar.
Nürnberg vs. Fürth: Welcher Weihnachtsmarkt ist besser? Ich habe eine klare Antwort
Der Weihnachtsmarkt in Fürth hebt sich durch den direkt angrenzenden Mittelaltermarkt mit seinem ganz besonderen Flair deutlich von anderen Weihnachtsmärkten ab. Und selbst bei unserem Besuch zur besten Zeit am Samstagmittag bei kaltem, aber sonnigen Wetter hielten sich die Menschenmengen in Grenzen. Wir konnten unseren Familienbesuch daher entspannt genießen und freuten uns auch über die etwas günstigeren Preise als beim Christkindlesmarkt in Nürnberg. Doch der schlagende Vorteil des Fürther Weihnachtsmarkts wurde uns erst zwei Stunden später wirklich bewusst.
Da fanden wir uns nach einer kurzen Fahrt mit der U1 vom Fürther Hauptbahnhof zur Lorenzkirche nämlich am Hauptmarkt in Nürnberg auf dem Christkindlesmarkt wieder. Der Kontrast hätte kaum größer sein können.
Glühwein und Kinderpunsch stiegen um rund einen Euro im Preis - und die Menschenmassen vervielfachten sich. Meine sechsjährige Nichte überredete mich zu vier Fahrten im zweistöckigen Karussell auf der Kinderweihnacht am Hans-Sachs-Platz. Wie könnte ich das als Onkel ablehnen? Der Kampf um freie Plätze auf dem Karussell erinnerte mich an so manchen Zombiefilm, und als wir unsere Fahrtickets aufgebraucht hatten, mussten wir abseits des Trubels erst einmal durchatmen. Doch es wurde nicht besser, sondern eher noch schlimmer.
Zurück auf dem Christkindlesmarkt strömten nun minütlich immer größere Menschenmassen auf den Nürnberger Hauptmarkt und wir alle hatten die zwei gleichen Gedanken. Erstens: Jetzt reicht's, wir verzichten auf die zweite Glühwein-/Kinderpunsch-Runde, setzen uns in die U-Bahn und fahren nach Hause. Und zweitens: Nächstes Jahr gehen wir nur noch auf den Weihnachtsmarkt in Fürth. Als Nürnberger mit Leib und Seele ist das keine Sache, die man gern zugibt, aber: Der Fürther Weihnachtsmarkt hat mir am Wochenende deutlich besser gefallen als der Christkindlesmarkt in Nürnberg. Bei diesem Derby hat Fürth für mich klar die Nase vorn.
Wie ist Ihre Meinung, liebe Leserinnen und Leser: Gefällt Ihnen der Christkindlesmarkt in Nürnberg oder der Fürther Weihnachtsmarkt besser - und warum? Schreiben Sie es mir gern in die Kommentare. Ich bin gespannt auf Ihre Meinungen.
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