#StopAsianHate: K-Pop-Gruppe BTS engagiert sich gegen Rassismus

30.3.2021, 16:35 Uhr
Die südkoreanische Boyband BTS engagiert sich gegen Rassismus.

© Chris Pizzello/Invision/AP/dpa Die südkoreanische Boyband BTS engagiert sich gegen Rassismus.

Die erfolgreiche südkoreanische Boyband BTS hat sich offen gegen Rassismus gegenüber asiatischstämmigen Menschen ausgesprochen. "Was gerade geschieht, ist nicht von unserer Identität als Asiaten zu trennen", schreibt die Band in einem Beitrag auf Twitter, den sie in Koreanisch und Englisch veröffentlichte.

Damit beziehen sie sich offensichtlich auf den Vorfall in und um Atlanta im US-Bundesstaat Georgia, bei dem in drei Massage-Salons acht Menschen erschossen wurden. Die Todesopfer waren überwiegend asiatischstämmig.

Die Band berichtet auch von ihren eigenen Rassismus-Erfahrungen: "Wir erinnern uns an Momente, in denen wir als Asiaten diskriminiert wurden. Wir haben Schimpfwörter ohne Grund ertragen und wurden für unser Aussehen verspottet. Wir wurden sogar gefragt, warum Asiaten auf Englisch sprechen."

Erst kürzlich wurde Bayern 3 Moderator Matthias Matuschik als rassistisch kritisiert, nachdem er BTS in einer Schimpftirade mit einem Virus verglichen hatte, "wogegen es hoffentlich bald ebenfalls eine Impfung gibt". Überdies schlug er vor, die Bandmitglieder sollten "20 Jahre Urlaub in Nordkorea machen".

Mit über 1.2 Millionen Tweets war #Bayern3Racist daraufhin zeitweise an der Spitze der weltweiten Trends. Zwar entschuldigten sich Sender und Moderator im Anschluss, doch von vielen von Rassismus Betroffenen reichte dies nicht. In einer Petition forderten sie eine Auseinandersetzung von Medien mit antiasiatischem Rassismus.

Diese Forderung hat auch BTS nun erhoben. "Du, ich und wir alle haben das Recht, respektiert zu werden", schlossen sie ihren Appell unter dem Hashtag #StopAsianHate.


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BTS ist eine der erfolgreichsten Bands des Genre K-Pop, in dem meist auf Koreanisch gesungen wird. Zuletzt brachten sie auch teilweise englischsprachige Songs heraus. Damit erhalten sie auch weltweit zunehmend mehr Aufmerksamkeit. Ende 2020 schafften sie es auf Platz 1 der US-Charts.

Die K-Pop-Szene ist dafür bekannt, besonders leidenschaftliche Fans zu haben. Doch viele Mitglieder der Fanarmeen setzen sich nicht nur dafür ein, dass ihre Idole im Netz präsent bleiben: Sie nehmen an Spendenaktionen für gute Zwecke teil und engagieren sich auch für politische Themen oder schließen sich Menschenrechts- und Anti-Rassismus-Kampagnen an.

Als der Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd im vergangenen Jahr weltweit Proteste gegen rassistische Polizeigewalt ausgelöst hatte, rückten plötzlich auch K-Pop-Fans einschließlich der Army in den Blickpunkt des Interesses.


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Sie twitterten nicht mehr über ihre Idole, sondern stellten sicher, dass Hashtags der Black-Lives-Matter-Bewegung ganz oben im Trend der Netzdebatten stehen. Auch kaperten sie etwa rechte Hashtags, indem sie zum Beispiel #QAnon mit Memes und Fanvideos ihrer Idole überschwemmten. Ziel war es, rechtsextremen Stimmen im Netz die Öffentlichkeit zu nehmen.

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