Trend-Droge Oxycodon: Warum sie so gefährlich ist

Hamburg - Drei Menschen landen im Krankenhaus, ein junger Mann stirbt: Eine traurige Bilanz, die die Risiken einer neuen Trend-Droge aufzeigt.

In der Drogenszene verbreiten sich immer wieder neue Rauschgifte. Neben den bereits bekannten Drogen wie Kokain, Heroin, Ecstasy und Amphetaminen ist immer wieder auch das Betäubungsmittel Oxycodon im Umlauf.

Oxycodon ist eigentlich ein Schmerzmittel, das bei starken Schmerzen eingesetzt wird. Seine schmerzstillende Wirkung übertrifft sogar die des bekanntesten Opioids Morphin, erklärt das Magazin des Mitteldeutschen Rundfunks Brisant. Darüber hinaus besitzt es angstlösende, hustenreizlindernde und beruhigende Eigenschaften und kann zu Euphorie-Schüben führen, heißt es weiter.

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Von dpa

Doch grundsätzlich wird Oxycodon bei der Behandlung tumorbedingter Schmerzen eingesetzt. Es kann körperlich schnell abhängig machen und unterliegt als Opiat dem Betäubungsmittelgesetz.

Mix aus Oxycodon und Alkohol hat tödliche Folgen

Das starke opioide Analgetikum wird besonders in Kombination mit Alkohol gefährlich, erklärt Prof. Dr. Rainer Thomasius, Ärztlicher Leiter des Suchtbereichs am Hamburger UKE, der Bild gegenüber. "Oxycodon wirkt direkt aufs Atemzentrum und die Sauerstoffsättigung im Blut kann extrem schnell abfallen. Gerade unter Alkoholeinfluss können Jugendliche dieses Risiko überhaupt nicht einschätzen. Dabei kann schon eine Tablette tödliche Folgen haben."

Mehrere Todesfälle im Zusammenhang mit Oxycodon gemeldet

Die möglichen, tödlichen Folgen dieses Betäubungsmittels wurden bereits am 24. August für einen Menschen Wirklichkeit.

Nach bisherigen Erkenntnissen hatten vier Männer im Alter von 19, 21 und 22 Jahren und ein 13-jähriges Mädchen in einem Zimmer in einem Hotel an der Reeperbahn, das für mehrere Tage gebucht worden war, das Betäubungsmittel Oxycodon konsumiert. Für die drei jüngeren Beteiligten, die mit einer Drogenintoxikation in Kliniken gebracht wurden, bestehe keine Lebensgefahr. Der 22-Jährige sei allerdings ums Leben gekommen, berichtet die dpa.

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Ein vierter Mann, der ebenfalls in dem Zimmer geschlafen habe, sei am Dienstag aufgewacht und habe bemerkt, dass einer seiner Begleiter tot war. Er habe das Hotelpersonal verständigt. Dieses rief dann die Rettungskräfte.

Trotz der Risiken scheint die Nachfrage nach Oxycodon in Deutschland hoch zu sein. Erst Ende Mai dieses Jahres wurden von einer Zollstreife des Hauptzollamtes Kiel etwa 6000 Oxycodon-Tabletten sichergestellt. Der Schwarzmarktwert beträgt etwa 120.000 Euro