#DiversityWins

Wirbel um WM-Flieger der DFB-Elf: Warum die Maschine gar nicht nach Katar flog

16.11.2022, 12:11 Uhr
 Trainer, Offizielle, Betreuer und Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sowie Personal der Lufthansa haben vor dem Abflug Aufstellung für ein Gruppenbild genommen. Das Team fliegt in ein Kurz-Trainingslager nach Maskat (Oman).

© Boris Roessler, dpa  Trainer, Offizielle, Betreuer und Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sowie Personal der Lufthansa haben vor dem Abflug Aufstellung für ein Gruppenbild genommen. Das Team fliegt in ein Kurz-Trainingslager nach Maskat (Oman).

Anfang der Woche stellte Lufthansa wie auch die Deutsche Fußballnationalmannschaft den neuen WM-Flieger vor. Mit Sonderlackierung trägt die Maschine die Botschaft #DiversityWins. Doch nachdem die Mannschaft und die rund 80-köpfige Delegation am Montagnachmittag aufgebrochen waren, wurde klar: Die Botschaft wird Katar nicht erreichen.

Gründe der Nachhaltigkeit: Deutscher WM-Flieger flog nicht nach Katar

Am Montag hob die Maschine zwar in Frankfurt am Main ab. Der frisch lackierte Airbus A330 beförderte auf dem Linienflug mit der Flugnummer LH632 neben der DFB-Delegation auch zahlreiche andere Gäste. Allerdings fliegt der Linienflieger im Normalfall von Frankfurt am Main bis nach Dubai und nicht nach Katar. Für das DFB-Team legte die Maschine extra einen Stopp in Maskat ein. Nach Katar flog die Nationalmannschaft dann am Donnerstag ohne Diversity-Flieger mit einer regionalen Airline weiter.

"Gibt es den Begriff Diversity-Washing?": Kritik an WM-Flieger

Der DFB und die Lufthansa haben sich im Vorfeld für diese Variante entschieden. Dabei sollen Gründe der Nachhaltigkeit eine Rolle gespielt haben, heißt es in einer Pressemitteilung. Um Leerflüge zu vermeiden, hat die Mannschaft auf einen Weiterflug mit Lufthansa verzichtet, so die Pressemitteilung.

Die Vorgehensweise ist jedoch nicht jedem Recht. Nachdem bekannt wurde, dass die #DiversityWins-Maschine Katar nicht erreichen würde, sammelten sich unter den Social Media Kanälen des DFB und Lufthansa Kritik.

"Gibt es den Begriff Diversity-Washing", fragt ein Nutzer. Hinzu kommt, dass andere Nationalmannschaften es bereits vormachten. Die britische Fluggesellschaft Virgin Atlantic beförderte die englische Nationalmannschaft mit dem umgetauften Airbus "Rain Bow", berichtet die britische Zeitung Independent. "Warum kann das @Lufthansa_DE nicht", so der Nutzer.

"Die Flüge nach Katar werden mit einer anderen Maschine durchgeführt! Was für ein Zeichen an Katar ist das?", fragt ein Nutzer aufgebracht. Unter den Beiträgen kritisieren die Userinnen und User, wieso die Diversity-Maschine nicht bis nach Katar fliegt.

Ein anderer Nutzer vermutet, dass man wohl das Gastgeber-Land nicht verärgern möchte. "Nach Katar selbst geht's dann aber mit einem unbeklebten Flugzeug, nicht dass man die Kataris noch verärgert", twittert der User.

Diversity-Flieger: Lufthansa erwidert Kritik

Die Lufthansa stellte klar, dass es sich hierbei nicht um eine einmalige PR-Aktion handelt, berichtet der Kölner Express. Der "Diversity-Flieger" soll ab sofort auch auf interkontinentalen Flügen eingesetzt werden. Zudem bietet Lufthansa bis zum Finaltag achtzehn Fan-Flüge von Frankfurt nach Doha an, so das Magazin. Dort könnte der lackierte Airbus ebenfalls zum Einsatz kommen.