Corona-Klage: Gastronomin hat Staat einen Gefallen getan
24.3.2020, 15:45 UhrNur so bleibt garantiert, dass sich alle an die Regeln halten, die unsere Gesellschaft formen, auch die Bürger, auch die Bürokratie, auch die Mächtigen. Richter werden über diese Klagen entscheiden, sie haben im vorliegenden Fall die Unschärfen in der Verfügung reklamiert. Sie haben sie nicht außer Kraft gesetzt, sondern dem Staat signalisiert, wo er nachbessern muss. Der Tag wird kommen, an dem die Frage eine Rolle spielen wird, ob alles rechtens gewesen ist, wenn es um die Aufarbeitung der Coronazeit geht und darum, wer für ihre finanziellen Folgen aufkommen muss. So gesehen haben die Kläger dem Staat einen Gefallen getan. Das ist die eine, die rechtsphilosophische Seite.
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Die andere ist die menschlich-moralische, die Frage nach den Motiven. Und die waren sicher nicht am Gemeinwohl orientiert. Natürlich sind die Ausgangssperren für jeden eine Belastung, eine, die von Tag zu Tag zunehmen wird. Im Moment sind sie noch leicht zu ertragen, auch. weil es kalt ist draußen. Das wird nicht ewig so bleiben. Wer freilich glaubt, der Spuk sei schnell vorbei, muss sich wappnen.
Corona wird das Land, die Republik, die Welt noch Monate beherrschen. Das gilt auch für die Ausgangsbeschränkungen. Bis sich überhaupt in den Zahlen niederschlägt, ob sie helfen, vergeht mindestens eine Woche. Es dauert, bis die Tests ausgewertet sind, bis die Zahlen bei den richtigen Stellen landen, bis sich ein stabiler Trend erkennen lässt. Ist der tatsächlich wie erhofft positiv, müsste die Sperre noch eine Weile aufrecht erhalten bleiben, so sie überhaupt etwas bringen soll.
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Ist er das nicht, wird es ohnehin noch sehr viel schlimmer werden, weil dann weitere tiefere Einschnitte drohen. Die Hoffnung mancher, die Krise lasse sich durch ein bloßes Wegschauen bewältigen, wie das die Niederländer, die Briten und die US-Amerikaner versucht haben, sie hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil. Diese Länder haben sich selbst kostbarer Zeit beraubt, die ihnen im Kampf gegen das Virus nun fehlt. Es trifft alle Bayern vorneweg und mittlerweile auch der Bund, sichern sich diese Zeit. Sie sichern sie sich für alle Menschen im Freistaat, auch für die Uneinsichtigen, die Egoisten, die Ignoranten.
Denn das Virus greift nicht nur Alte und Kranke an, es zwingt zunehmend auch Jüngere in die Knie. Sie alle sind auf die Hilfe der Kliniken angewiesen, aber nicht nur sie. Brächen die Krankenhäuser unter einer Lawine von Covid19-Patienten zusammen, träfe das auch alle, die aus ganz anderen Gründen einen Arzt, eine OP oder ein Krankenhausbett brauchen. Darüber sollten jene nachdenken, die sich für immun halten und gegen die Maßnahmen wettern.
Was soll ich tun, wenn ich selbst den Verdacht habe, an dem Virus erkrankt zu sein? Hier haben wir häufig gestellte Fragen zum Coronavirus zusammengestellt. Bayern hat wegen des Coronavirus den Katastrophenfall ausgerufen - das hat weitreichende Konsequenzen. Unter anderem fallen viele Großveranstaltungen in Franken aus oder werden verschoben.
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