Corona und Schule: Das schlagen die Bundesländer nun vor

24.11.2020, 13:10 Uhr
Decke und Mundschutz im Unterricht - daran wird sich vorerst nichts ändern.

© Hans-Joachim Winckler, NN Decke und Mundschutz im Unterricht - daran wird sich vorerst nichts ändern.

Flächendeckende Schul- oder Kita-Schließungen stehen in der Corona-Pandemie in Deutschland auch weiterhin nicht auf der Tagesordnung. Die Bundesländer haben vor den abschließenden Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Krise ihre Position dazu noch einmal bekräftigt. Auch ein flächendeckender Wechselunterricht ist nicht geplant.


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"Das Offenhalten von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen hat höchste Bedeutung. Kinderbetreuungseinrichtungen (Kitas, Kinderkrippen, Kindergärten, Horte etc.) und Schulen bleiben geöffnet", heißt es in einer gemeinsamen Beschlussvorlage für die Videokonferenz an diesem Mittwoch mit der Kanzlerin, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Länder haben sich darin auf verschiedene Maßnahmen und Empfehlungen geeinigt, um die Weiterverbreitung des Virus und Ansteckungen in Schulen einzudämmen. Die konkrete Umsetzung bleibt aber weiterhin jeweils den Bundesländern selbst vorbehalten, so wie das rechtlich auch vorgesehen ist. Bildung und Schulen liegen in ihrer Zuständigkeit. Die geltenden Corona-Regeln an den Schulen sind in den Ländern zum Teil auch bereits strenger als im gemeinsamen Papier vorgeschlagen.


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MASKENPFLICHT: In Hotspotregionen mit "deutlich mehr" als 50 Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche sollen Schüler ab der 7. Klasse auch im Unterricht Maske tragen, schlagen die Länder vor. In Schulen ohne Corona-Fälle soll davon abgewichen werden können.

In der Realität gibt es je nach Bundesland schon längst schärfere Maskenvorschriften: In Bayern etwa müssen auch Grundschüler im Unterricht Maske tragen, in anderen Ländern gilt eine Maskenpflicht ab der 5. Klasse auch im Unterricht.

WECHSELUNTERRICHT: Klassenteilung und abwechselndes Lernen zu Hause und in der Schule findet auch heute schon regional statt. Es gibt dazu etwa landeseigene Stufenpläne und auch örtliche Anordnungen für die Schulen durch die Behörden, abhängig vom Infektionsgeschehen.

Im Papier der Bundesländer wird dieses regionale Prinzip nun noch einmal bekräftigt. Weitergehende Maßnahmen, wie sogenannter Hybridunterricht, solle in "besonderen Infektionshotspots" schulspezifisch umgesetzt werden. Explizit genannt werden dabei die "älteren Jahrgänge". Einig sind sich die Länder, dass jüngere Schülerinnen und Schüler und Grundschüler als letzte auf Präsenzunterricht verzichten sollen.

QUARANTÄNEREGELN FÜR SCHÜLER: Hier schlagen die Länder ein einheitliches Vorgehen vor. Wird ein Schüler positiv auf Corona getestet, soll eine vom örtlichen Gesundheitsamt festgelegte Gruppe an Mitschülern sofort in eine fünftägige Quarantäne geschickt werden - die Tage am Wochenende zählen mit. Die Lehrer sollen wegen "des zeitlich befristeten und anders strukturierten Kontakts" nicht in diese "Clusterisolation" einbezogen werden.

Nach fünf Tagen Quarantäne sollen die betroffenen Schüler dann einen Schnelltest machen. Wer negativ ist, darf wieder in die Schule. Wer positiv ist, soll alle drei Tage erneut getestet werden, bis der Test negativ ist, und erst dann wieder in die Schule dürfen. Die Länder erwarten vom Bund, dass er ausreichende Testkapazitäten sichert.

LÄNGERE WEIHNACHTSFERIEN: Das Thema taucht im Beschlusspapier der Länder nicht auf. Aber auch hier haben mehrere Bundesländer, etwa Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, längst Tatsachen geschaffen und eine Ausdehnung ihrer Weihnachtsferien angekündigt. Sie sollen nun, so wie in den meisten anderen Bundesländern, nicht einen Tag vor Heiligabend, der dieses Jahr auf einen Donnerstag fällt, sondern am Wochenende davor beginnen.

MOBILE LÜFTER IM KLASSENZIMMER: Auch dazu sind dem Länderpapier zufolge keine Beschlüsse geplant. Das Umweltbundesamt bekräftigte erneut seine Einschätzung, dass solche Geräte nur eine Ergänzung sein könnten, wenn Fenster nicht ausreichend geöffnet werden können. Hessische Wissenschaftler haben in einer Untersuchung herausgefunden, dass Stoßlüften in Schulen um ein Vielfaches wirksamer ist. Wie die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) mitteilte, hatten zwei Professoren der Hochschule in einem nicht genutzten Klassenzimmer einer Wiesbadener Schule die Wirkung auf zuvor freigesetzte Aerosole ermittelt, die per Ventilator im Raum verteilt wurden.

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