Insider: Merkel spricht sich für Laschets "Brücken-Lockdown" aus

11.4.2021, 14:02 Uhr
Kanzlerin Angela Merkel hat sich hinter den Vorstoß des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet für einen "Brücken-Lockdown" gegen die dritte Corona-Welle gestellt.

© via www.imago-images.de, imago images/Political-Moments Kanzlerin Angela Merkel hat sich hinter den Vorstoß des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet für einen "Brücken-Lockdown" gegen die dritte Corona-Welle gestellt.

Das exponentielle Wachstum der Corona-Infektionen müsse gebrochen werden, sagte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern am Sonntag in der Klausur der Spitze der Unionsfraktion in Berlin. Laschet habe dies mit der Idee des Brücken-Lockdowns beschrieben, sagte Merkel.

Die Kanzlerin wurde von den Teilnehmern mit den Worten zitiert: "Es geht um eine Brücke zu mehr Normalität. Die Brücke soll kurz sein." In der Runde wurden die Äußerungen der Kanzlerin als fast schon demonstrative Unterstützung für Laschet gewertet. Laschet und sein unausgesprochener Rivale im Ringen um die Unions-Kanzlerkandidatur, der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder, hätten in die Diskussion zunächst nicht eingegriffen, hieß es weiter.


Laschets "Brücken-Lockdown" wirft in Bayern Fragen auf


Von anderen Teilnehmern der Beratungen hieß es, es sei von Teilnehmern auch die Forderung erhoben worden, nicht erst von einer Inzidenz von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche mit den beschränkenden Maßnahmen zu beginnen, sondern schon bei einem Wert von 50. Insgesamt habe es große Rückendeckung für die Ansicht Merkels gegeben, dass die Corona-Lage dramatisch sei. Laschet hatte an Ostern einen "Brücken-Lockdown" vorgeschlagen, mit dem die Zeit überbrückt werden könnte, bis die Impfkampagne gegen Corona stärker als bisher greift.

Über die Kanzlerkandidatur wurde nach diesen Informationen bei den Beratungen zunächst nicht gesprochen. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hatte vor Beginn der Beratungen angekündigt, man wolle in der Aussprache mit der Kanzlerin auch über die Pläne zu einer bundesweit einheitlichen Regelung des Infektionsschutzgesetzes sowie über Außenpolitik sprechen. Mit großer Spannung wurden die Auftritte von Laschet und Söder am Nachmittag erwartet. Beide wollten zum Thema "Wie gestalten wir die Zukunft" sprechen.

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