Verantwortung des Einzelnen
KBV-Vize fordert Ende der Corona-Vorschriften: "Schluss mit Panikpolitik"
18.9.2021, 09:47 UhrBei einer Vertreterversammlung in Berlin plädiert der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KBV), Stefan Hofmeister, für das Ende aller staatlichen Corona-Maßnahmen. Solange keine Impfpflicht eingeführt wird, die er selbst nicht befürworte, müssen die Vorschriften aufgehoben werden, so Hofmeister. Denn "es muss endlich Schluss sein mit Gruselrhetorik und Panikpolitik."
Die Verantwortung der Bevölkerung, sich gegen das Coronavirus zu schützen, liege in den Händen jeder einzelnen Privatperson. Da ausreichend Impfstoff vorhanden ist, sei dies nicht mehr Aufgabe der Politik.
Kritik an Empfehlung für Auffrischungsimpfung
Hofmeister bemängelt zudem die Verständigung der Politik über Auffrischungsimpfungen. Diese sind derzeit noch nicht von der Stiko empfohlen. "Die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen könnten sich viele Diskussionen ersparen, wenn es nicht nur ein ministeriell gefühltes Mehr an Sicherheit gäbe, sondern eine echte, evidenzbasierte medizinische Empfehlung für die Booster-Impfungen.", fasst Hofmeister die Probleme der Kassenärzte zusammen.
Auch andere Experten sprechen sich gegen die Booster-Impfung aus, solange in anderen Ländern der Impfstoff noch begrenzt ist. Durch eine weltweite vorerst zweifache Impfung könnten besonders gefährliche Mutationen des Virus eingedämmt werden.
Möglicher Impfanreiz
Laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland fordert die Vorsitzende der Veranstaltung, Petra Reis-Berkowicz, dass eine Impfquote benannt wird, ab der alle Vorschriften wegfallen. So könne auch ein Anreiz für Menschen geschaffen werden, die einer Impfung skeptisch gegenüberstehen.
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