Mahner, Macher, Mäzen: Zum Tod von Bruno Schnell

3.2.2018, 18:52 Uhr

So einen Verleger wie Bruno Schnell gibt es kein zweites Mal. Seine Nürnberger Nachrichten waren so etwas wie seine zweite große Familie. Wenn sie sich traf, bei Jubilarehrungen oder Feiern ehemaliger Beschäftigter, da blühte er auf: ein Patriarch im besten Sinne, der seine Mitarbeiter forderte, aber auch förderte.

Dass ein Verleger, also ein Unternehmer und Arbeitgeber, öffentlich seine eigene Zunft kritisiert wegen ihres zu massiven Sparkurses zulasten der Redaktion; dass er die Einhaltung von Tarifverträgen anmahnt — bei Bruno Schnell kam das vor, in bundesweit beachteten Meinungsbeiträgen. Nicht nur in Worten forderte er echte Sozialpartnerschaft ein, er lebte sie auch vor: keine betriebsbedingten Kündigungen trotz wachsender wirtschaftlicher Nöte, wie sie alle Verlagshäuser erleben, vorbildliches soziales Engagement, das zeichnete ihn und sein Unternehmen aus.

Keine Kommentare