Merkel und Söder erklären: Wann es Lockerungen geben kann

Tobi Lang

Online-Redakteur

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16.11.2020, 20:10 Uhr
Hinter den Kulissen der Bund-Länder-Schalte soll es gekracht haben, eine Beschlussfassung wurde nur Stunden vor dem Treffen gestrichen.

© Odd Andersen, dpa Hinter den Kulissen der Bund-Länder-Schalte soll es gekracht haben, eine Beschlussfassung wurde nur Stunden vor dem Treffen gestrichen.

Es geht um eine Zahl, da sind sich Angela Merkel und Markus Söder einig. Die Sieben-Tage-Inzidenz muss in der kommenden Woche an den Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner heranrücken. Nur dann, betonen beide bei einer Pressekonferenz nach der Bund-Länder-Schalte am Montag, könne es Lockerungen geben. "Nächste Woche ist die Woche der Entscheidung", sagte Markus Söder. "Wenn wir Ende der Woche bei 100 sind, hat es wenig Sinn."

Zu konkreten Maßnahmen rangen sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten am Montag zunächst nicht durch. Die Länder seien mehrheitlich der Meinung gewesen, vor Ablauf des derzeitigen "Lockdown light" Ende November keine "Zwischen-Rechtsänderungen" vorzunehmen. Am 25. November wird es eine neuerliche Schalte geben. Dann wolle man konkrete Beschlüsse fassen.

"Wenig Hoffnung, dass Ende November alles gut ist"

"Lieber länger, dafür nachhaltiger", das sei das Motto, sagte Söder. Der CSU-Chef mahnt aber auch: "Ich habe wenig Hoffnung, dass Ende November wieder alles gut ist."


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Das übergeordnete Ziel für die kommende Woche ist unter die Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der Sieben-Tage-Inzidenz zu rutschen, sagte Merkel. "Das ist keine fixe Idee, sondern eine durch Wissenschaft und Praxis belegte Zahl", ergänzte Söder. Sie bezieht sich auf die Leistungsfähigkeit der Gesundheitsämter. Nur dann können die Behörden Infektionsketten einzeln zurückverfolgen - und das exponentielle Wachstum stoppen. "Das ist die Struktur unseres Gesundheitswesens", sagte Merkel.

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