Postillon landet Treffer gegen Attila Hildmann
3.9.2020, 17:18 UhrZurzeit läuft es nicht gut für Attila Hildmann. Viele Händler wollen seine veganen Produkte nicht mehr vertreiben, sein Verlag kehrt ihm den Rücken. Derweil laufen Ermittlungen gegen ihn - und am Wochenende wurde der 39-Jährige bei der umstrittenen Demo gegen die Corona-Auflagen in Berlin festgenommen. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie steht der Berliner wegen radikaler Aussagen zum politischen Tagesgeschehen in der Kritik. Ihm wird außerdem Volksverhetzung vorgeworfen und die Verharmlosung des Holocausts.
Attila Hildmann: Der Koch und die Weltverschwörung
Jetzt hat Hildmann auch noch Ärger mit den eigenen Fans. Das Satire-Portal "Der Postillon" zieht den selbsternannten "Verschwörungsprediger" mächtig durch den Kakao. In einem Post von dieser Woche deutet das Portal an, Hildmann werde in Wirklichkeit von der Bundesregierung dafür bezahlt, die Kritiker der Corona-Beschränkungen ("Querdenker") mit seinen Aktionen und Aussagen lächerlich zu machen. Das Geld stamme von Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich.
CSU-Politiker veralbert Verschwörungstheorien auf Facebook
Garniert ist der Beitrag mit einem Foto, auf dem Merkel und Hildmann scheinbar im vertrauten Gespräch auf einer Brücke zu sehen sind. Man muss mit dem Privatleben der Kanzlerin nicht gut vertraut sein, um zu erkennen, dass es sich eigentlich um ein Urlaubsbild handelt und Hildmanns Kopf auf den Torso von Merkels Ehemann Joachim Sauer montiert wurde.
Auch der gesamte Text ist so eindeutig gespickt mit Versatzstücken aus aufbauschender "Berichterstattung" und Andeutungen auf Verschwörungstheorien und Reichsbürgertum. Dass es sich um Satire handelt müsste auf der Hand liegen - oder nicht?
Wut-PR-Gag? Vegan-Koch Hildmann kämpft gegen die Presse
Für einige seiner treuen Anhänger scheint die Sache nicht so durchschaubar zu sein. Wie das Nachrichtenportal Watson berichtet, bombardieren nun "Fans" ihr Idol mit wütenden Nachrichten. Der Tenor: Wie könne er es wagen, sich ausgerechnet mit der ungeliebten Kanzlerin einzulassen?
Hildmann sah sich daraufhin veranlasst, die Nutzer auf den satirischen Charakter des Beitrages hinzuweisen. Demnach habe Hildmann in seiner Telegram-Gruppe geschrieben: "Da mich hunderte Nachrichten erreichen! 'Der Postillon' ist 'ne Satireseite. Wenn ich eines Tages mit Merkel spazieren gehe, dann von ihrer Zelle zum Militärgericht!"
Beim "Postillon" labt man sich an der Verwirrung, die man im unüberschaubaren Milieu der "Corona-Kritiker" gestiftet hat. Auf Facebook spinnen die Macher der Satireseite, die aus Fürth stammen, die Geschichte weiter: "Hildmann lügt", ist dort zu lesen. "Er muss natürlich behaupten, dass an unserer Recherche nichts dran sei. Andernfalls dreht ihm Merkel den Geldhahn zu!!!"
So wie man den Postillon kennt, dürfte das noch nicht die letzte Episode in der Auseinandersetzung mit Hildmann gewesen sein - und der letzte Medien-Coup erst recht nicht.
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