Siegesgewissheit verloren: Die Union ist plötzlich der Verfolger

Harald Baumer

Berlin-Korrespondent der NN

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22.4.2021, 13:00 Uhr
Besser die Ohren zuhalten bei so viel Gegenwind: CDU-Chef und Kanzlerkandidat Armin Laschet.

© Wolfgang Kumm, dpa Besser die Ohren zuhalten bei so viel Gegenwind: CDU-Chef und Kanzlerkandidat Armin Laschet.

Es ist einiges, was sich da über der CDU zusammengebraut hat: serienweise Parteiaustritte wegen der Kür Armin Laschets zum Kanzlerkandidaten, schlechte Umfragewerte, Mobilisierungsprobleme an der Basis. Das alles ist ziemlich ungewohnt für eine Partei, die ein Abonnement auf die Regierung zu haben schien.


K-Fragen: Bitte klare Regeln statt archaischer Macht-Rituale!


Momentan herrscht noch die Schockstarre vor. Laschet muss verarbeiten, wie in den eigenen Reihen über ihn hergezogen wurde. Es ist auch höchste Zeit für ein Wahlprogramm, denn daran muss man sich schließlich im Wettstreit mit der Konkurrenz messen lassen.

Noch aber haben es CDU und CSU selbst in der Hand. Verstolpern sie die nächsten zwei, drei Monate, werden wir in Deutschland erstmals eine grüne Kanzlerin haben. Versammelt sich die Union - vor allem auch die CSU und Markus Söder - hinter Laschet, dann könnte es noch ein spannender Wahlkampf werden. Eines steht jetzt schon fest: Die Siegesgewissheit der Ära Merkel ist der CDU verlorengegangen. Das ist ja in einer Demokratie keine schlechte Nachricht.

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