Was ist mRNA? Das sollten Sie über Impfstoffe wissen
20.11.2020, 05:45 UhrDie aktuell aussichtsreichen Impfstoffkandidaten basieren auf einem Prinzip, dass eine Virus-Bauanleitung in Zellen einschleust.
Was ist mRNA?
Das "m" steht für "messenger", was so viel bedeutet wie "Bote". RNA ist die englische Abkürzung für "ribonucleic acid", also Ribonukleinsäure. Während auf der DNA, der Desoxyribonukleinsäure, das Erbgut der Zellen gespeichert ist, hilft die RNA, die Informationen "abzulesen". Die mRNA überbringt die genetische Botschaft, wie ein Eiweiß in einer Zelle aufgebaut sein soll.
Wie funktioniert ein mRNA-Impfstoff?
Bei der Impfstoff-Entwicklung machen sich Forscher dieses Prinzip zu Nutze. Sie schleusen die Bauanleitung für ein Protein der Virushülle von Sars-Cov-2 in die Zellen ein. Das Immunsystem reagiert auf die Vorlage und baut einen Schutz auf. Wenn das Virus dann tatsächlich in den Körper gelangt, ist das Immunsystem vorbereitet.
Was sind DNA-Impfstoffe?
DNA-Impfstoffe funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie RNA-Impfstoffe, allerdings wird die Information in den Zellkern transportiert und nicht nur in die Zelle. Das könnte dazu führen, dass Teile der fremden DNA in die körpereigene eingebaut werden. Das Verfahren wird seit den 90er Jahren erforscht. Bislang sind DNA-basierte Impfstoffe nur in der Tiermedizin zugelassen.
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Sind mRNA-Impfstoffe gefährlich?
"Warnungen vor Erbgutschäden sind falsch und verursachen unbegründete Ängste", sagt Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. Das PEI ist in Deutschland für die Zulassung von Impfstoffen zuständig. Befürchtungen, die neuen Impfstoffe könnten das Erbmaterial verändern, "entsprechen nicht dem wissenschaftlichen Kenntnisstand".
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Auch Angaben, es gebe keinerlei humanmedizinische Erfahrungswerte, widerspricht Cichutek. "Es gibt Erfahrungen beim Menschen in klinischer Prüfungen, etwa mit einem therapeutischen Tumor-Impfstoff", erklärt er. "Dabei haben sich keine besorgniserregenden Nebenwirkungen gezeigt." Auch bei umfangreichen Tierversuchen mit mRNA-Impfstoffen gab es keine Hinweise auf schwere Nebenwirkungen oder Schäden. "Um in die DNA eingebaut zu werden, müsste RNA "zurückübersetzt" werden. "Dazu wären zwei Enzyme nötig, die normale menschliche Zellen nicht haben."
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