Mit oder ohne Schale

Kartoffeln kochen: So klappt's im Topf und mit der Mikrowelle

Elias Thiel

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29.12.2023, 19:58 Uhr
Hier erfahren Sie, wie Sie Kartoffeln richtig kochen können.

© IMAGO/imageBROKER/jose hernandez antona Hier erfahren Sie, wie Sie Kartoffeln richtig kochen können.

In diesem Artikel:

Ganz gleich, ob als Beilage oder Hauptspeise – gekochte Kartoffeln haben einen festen Platz in der deutschen Küche. Insbesondere in der Weihnachtszeit und zu Silvester gibt es zahlreiche leckere Gerichte mit Kartoffeln, beispielsweise Kartoffelknödel, Kartoffelsalat, Kartoffelbrei, Rösti oder Gratins.

Jedoch sollte man einige Dinge bei der Zubereitung von Kartoffeln beachten. Welche Fehler es zu vermeiden gilt, wie lange die Garzeit bei Kartoffeln ist und wie man diese am besten zubereitet, erfahren Sie hier.

Bei Kartoffeln wird zwischen drei verschiedenen Sorten differenziert: mehligkochende, vorwiegend festkochende und festkochende Kartoffeln. Aber welche Sorte wird für welches Gericht verwendet?

  • Mehligkochende Kartoffeln: Mehligkochende Kartoffeln sind ideal für Gnocchi, Knödel, Kartoffelpuffer, Pürees und Suppen geeignet.
  • Vorwiegend festkochende Kartoffeln: Dagegen sind vorwiegend festkochende Kartoffeln für Kartoffelgratins, Salz- und Pellkartoffeln prädestiniert.
  • Festkochende Kartoffeln: Wer festkochende Kartoffeln zuhause hat, kann daraus am besten Pommes, Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat zubereiten.

    Die wichtigste Frage vorab: Wie lange müssen Kartoffeln kochen?

    Kartoffeln sollten ungefähr 20 Minuten kochen. Allerdings hängt die Dauer von der Größe der Stücke, der Sorte und der Zubereitungsart ab. Die Zubereitung von Kartoffeln erfordert ein gewisses Fingerspitzengefühl, da die Garzeit eben leicht variiert. Doch keine Sorge – mit jedem Mal perfektionieren Hobbyköche ihre Kartoffeln.

    Diese drei Faustregeln gibt es:

    • Kleine Kartoffelstücke garen in der Regel schneller als größere Kartoffeln.
    • Zerteilte Kartoffeln werden schneller gar als ganze Knollen.
    • Zudem benötigen festkochende Kartoffelsorten in der Regel etwas mehr Zeit als mehlig kochende Varianten.
    • Wenn man Pellkartoffeln zubereitet, sollte diese im Vergleich zu Salzkartoffeln eine längere Garzeit haben.

    Um dies zu testen, kann man eine einfache, sogenannte Garprobe durchführen.

    Dafür sticht man mit einem Messer oder einer Gabel mitten in die größte Kartoffel. Wenn sie ohne Widerstand aufgespießt werden kann und anschließend vom Besteck gleitet, ist die Kartoffeln gar und bereit zum Servieren. Ist die Mitte noch fest, braucht sie noch etwas. Wenn die Kartoffel zerfällt, ist sie schon mehr als gar.

    Nach dem Kochen sollten die Kartoffeln in ein Sieb gegeben werden und dort kurz ausdampfen.

    Sollte man Kartoffeln mit oder ohne Schale kochen? Die Antwort lautet: Beides ist möglich.

    Wenn Kartoffeln ohne Schale in kochendes Wasser gegeben werden, nennt man diese "Salzkartoffeln". Pellkartoffeln hingegen werden erst nach dem Kochen von ihrer Schale befreit. Beide Zubereitungsweisen haben Vor- und Nachteile.

    Bei Pellkartoffeln ist der Nährstoffverlust tendenziell etwas geringer, da die Schale mehr wasserlösliche Vitamine und Nährstoffe im Inneren der Kartoffel bewahrt. Zudem spart man sich natürlich das Schälen. Nach dem Kochen kann man die Schale oftmals gut lösen. Grundsätzlich kann man die Schale auch essen, insbesondere bei jungen Kartoffeln mit einer dünnen Schale. Hier reicht es in der Regel aus, die Kartoffeln vor dem Kochen gründlich zu reinigen.

    Allerdings sollte man vorsichtig sein, wenn die Kartoffeln älter sind, bereits gekeimt oder sich grün verfärbt haben. In solchen Fällen kann der Gehalt an giftigen Alkaloiden in der Schale erhöht sein und ein gesundheitliches Risiko darstellen. Deshalb sollte man solche Kartoffeln stets schälen. Besonders Schwangere und Kinder sollten aufpassen, da das Risiko einer möglichen Vergiftung erhöht ist.

    Salzkartoffeln haben zudem den Vorteil des intensiveren Salzgeschmacks. Ohne Schale kann die Kartoffel diesen besser aufnehmen. Gibt man eine großzügige Portion Salz hinzu, schmeckt man das also auch an den fertigen Kartoffeln. Zudem kann das Schälen von heißen Pellkartoffeln auch lästig sein. Soll die Schale vor dem Verzehr also sowieso runter, ist es eine Frage der Vorliebe, ob man die Kartoffeln roh schält oder gekocht pellt.

    Ein wichtiger Tipp vorab: Beim Kochen von Pellkartoffeln sollte man immer ähnlich große Knollen verwenden. Dies verhindert, dass kleine Kartoffeln schneller garen und zerfallen, während größere Exemplare noch nicht ausreichend gekocht sind. Bei geschälten Salzkartoffeln kann man größere Kartoffeln auch einfach in Hälften oder Drittel schneiden, um ein gleichmäßiges Garen zu gewährleisten. Zerteilt man die Kartoffeln, werden sie zudem schneller gar.

    So funktioniert es:

    1. Zuerst werden die Kartoffeln gründlich gewaschen oder geschält und in gleich große Stücke geschnitten.
    2. Die Kartoffeln kommen (anders als bei Reis oder Nudeln) in einen Topf mit kaltem Wasser, das die Kartoffeln knapp bedecken sollte.
    3. Wer Salzkartoffeln kocht, fügt dem Wasser natürlich Salz hinzu. Kartoffeln vertragen in der Regel eine großzügige Menge Salz. Daher ist hier weniger Vorsicht geboten als beispielsweise bei Nudeln.
      Der Salzgehalt kann nach persönlichem Geschmack angepasst werden, aber als Ausgangspunkt kann man etwa einen Esslöffel Salz verwenden.
    4. Sobald das Wasser kocht, reduziert man die Hitze leicht und lässt die Kartoffeln für circa 20 Minuten sanft köcheln. Mit einer Gabel prüft man nach etwa 15 Minuten, ob sie schon gar sind.
    5. Zum Schluss kann man die heißen Kartoffeln abgießen und ausdampfen lassen. Nun kann man sie entweder direkt servieren oder weiterverarbeiten.

    Wer Kartoffeln dampfgaren möchte, entscheidet sich für eine besondere, schonende Zubereitung der Knollen. Dafür braucht man einen Topf und einen Dampfeinsatz. Zudem sollte das Wasser im Topf nicht so hoch stehen, dass die Kartoffeln damit in Berührung kommen.

    1. Zuerst schält man die Kartoffeln und schneidet sie in gleichmäßig große Würfel.
    2. Die gewürfelten Kartoffeln werden dann in den Dampfeinsatz gegeben, und der Topfdeckel wird verschlossen.
    3. Sobald das Wasser im Topf zum Kochen kommt, kann man die Hitze leicht reduzieren, sodass das Wasser nur sanft köchelt.
    4. Der aufsteigende Wasserdampf gart die Kartoffelwürfel schonend und verleiht ihnen eine zarte Konsistenz. Abhängig von der Größe der Würfel sind die Kartoffeln in etwa 10 Minuten fertig und bereit zum Servieren.

    Häufig gestellte Fragen zum Thema "Kartoffeln kochen":

    Die Garzeit für Kartoffeln beträgt in der Regel etwa 20 Minuten, kann jedoch je nach Größe, Sorte und Zubereitungsart variieren.

    Kartoffeln sollten in kaltem Wasser gekocht werden, da sie durch das langsame Erhitzen gleichmäßiger gegart werden. Zudem spart man so Energie.

    Ja, aber Kartoffeln in kaltes Wasser zu geben ist besser. Denn Kartoffeln leiten die Wärme schlecht. Sie würden in kochendem Wasser also außen schnell heiß werden, das Innere würde aber erst deutlich später warm werden. Dadurch ist das Resultat im schlechtesten Fall außen schon matschig und innen noch zu fest. 

    Die Haltbarkeit von gekochten Kartoffeln hängt von der Lagerung ab und beträgt in der Regel drei bis vier Tage im Kühlschrank.


    Kartoffeln im Thermomix zu kochen, ist ebenfalls kinderleicht – einfach die folgende Anleitung befolgen.

    1. Im ersten Schritt schält man 800 Gramm Kartoffeln und schneidet sie bei Bedarf in grobe Stücke.
    2. Danach gibt man 500 Milliliter Wasser in den Mixtopf und fügt etwa einen Teelöffel Salz hinzu. Die vorbereiteten Kartoffeln werden in den Gareinsatz gehängt, jetzt lässt man sie für etwa 25 Minuten bei Varoma-Temperatur und Stufe 1 garen.
    3. Anschließend entfernt man den Gareinsatz mit einem Spatel und serviert die gegarten Kartoffeln. Guten Appetit!

    Wenn es einmal schnell gehen muss, kann man Kartoffeln theoretisch auch in der Mikrowelle zubereiten. Diese Technik ist jedoch nur für kleinere Mengen von Kartoffeln geeignet, da die Garzeit in der Mikrowelle für größere Portionen länger ist als die herkömmliche Kochzeit auf dem Herd. Wer Kartoffeln nur als Beilage für ein oder zwei Personen zubereiten will, kann aber durchaus auch die Mikrowelle nutzen.

    Um Pellkartoffeln in der Mikrowelle zuzubereiten, sollte man die Kartoffeln gründlich abspülen und sie dann feucht in ein geeignetes Mikrowellengefäß legen. Dafür besprenkelt man die Knollen einfach mit etwa drei Esslöffel Wasser. Weitere Feuchtigkeit ist dafür nicht erforderlich. Das Gefäß muss man nur noch mit einem Teller abdecken. Alternativ nutzt man einen Mikrowellendampfgarer mit Deckel, der oben einen kleinen Dampfauslass hat. Nun werden die Kartoffeln bei 600 Watt erhitzen. Fünf kleine Kartoffeln brauchen ungefähr zehn Minuten Garzeit. Serviert werden sie mit etwas Salz.

    Bereitet man Salzkartoffeln zu, kann man diese nach dem Schälen halbieren. Dadurch reduziert sich die Kochzeit auf etwa fünf Minuten. Ansonsten geht man genau so vor wie bei den Pellkartoffeln, verwendet also wenig Wasser und gibt das Salz erst beim Servieren hinzu.

    Ein Vorteil beim Kochen von Kartoffeln in der Mikrowelle ist, dass die Kartoffeln keine Nährstoffe ins Wasser abgeben. Allerdings ziehen die Kartoffeln bei dieser Methode auch kein Salz ein.

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