Lebensmittel-Check

So nahrhaft, aber auch fettig ist die Erdnuss

Wolf-Ulrich Ebersberger

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15.11.2021, 16:35 Uhr
Pakistan, Rawalpindi: Ein dampfender Topf steht auf einem Berg von Erdnüssen, die am Straßenrand verkauft werden. Erdnüsse sollen die Abwehrkräfte während des Winters stärken.

© dpa Pakistan, Rawalpindi: Ein dampfender Topf steht auf einem Berg von Erdnüssen, die am Straßenrand verkauft werden. Erdnüsse sollen die Abwehrkräfte während des Winters stärken.

Schon ein bisschen respektlos – wenn Amerikaner (oder auch durchgeknallte deutsche Banker) von "peanuts" sprechen, wenn sie belanglose kleine Sachen oder Beträge meinen. Ach, die paar Milliönchen! Sind Erdnüsse so wertlos?

Wir halten dagegen, dass es ein Erdnussfarmer aus Georgia sogar bis zum Präsidenten der USA geschafft hat – Jimmy Carter, 1977 – und er weiß Gott nicht der schlechteste war. Auch die putzigen "Peanuts" eines Charles M. Schultz – also Charlie Brown, Snoopy & Co – gelangten trotz mitunter nachdenklicher oder gar übler Laune unter die populärsten Comic-Figuren.

Vielseitigkeit

Die Erdnuss ist keine Nuss, dies vorneweg. Sie ist eine Hülsenfrucht und hieße deshalb vielleicht besser Erderbse, aber das ist nebensächlich. Peanuts! Die im Boden reifenden Samen mit ihrer furchigen, wellenförmig gerundeten Hülle sind seit den Zeiten der Inka und Azteken wertvolle Begleiter der Menschheit – man weiß es aus Grabbeigaben und Bildern – und haben sich in vielen Ländern der Erde etabliert. Hauptsache trocken und warm.


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Ob als hoch erhitzbares Erdnussöl (wie in China und Indien, um die beiden Hauptanbaugebiete zu nennen), als deftige Erdnussbutter (Amerika und Afrika) oder auch würzig-knuspriges Topping (Südostasien) für Gerichte aller Art: Kaum eine Küche, in der sie nicht Verwendung findet und ihren kernigen, erdig warmen Geschmack mit einbringt, von salzig bis süß.

"Und sie erlebt eine gewisse Renaissance", wie Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern bestätigt. "Gerade jetzt, wo viele vegetarisch oder vegan kochen wollen und ihre Soße dann eben mit Erdnussmus sämig und gehaltvoll machen statt mit Sahne." Gehaltvoll, ein gutes Stichwort.

Gesundheitscheck

Erdnüsse sind kleine Kalorienbomben – kein Wunder, dass sie zum Beispiel als Paste für die Rettung gefährlich unterernährter Kinder in Afrika oder Haiti eingesetzt werden. "Schon 100 Gramm haben 600 Kalorien", wie eine Tafel Schokolade also.

"Da sollte man schon drauf achten, nicht gleich die ganze Dose zu knabbern, zumal wenn sie geröstet und gesalzen sind", ermahnt Ernährungsexpertin Krehl. Ein Superfood – aber mit Suchtgefahr. Sind sie beim Fernsehen oder im Kino doch auch viel geräuschärmer zu essen als etwa Kartoffelchips...

Die Hälfte einer Erdnuss besteht jedoch aus Fett, ein Viertel aus Eiweiß: Das ist viel. Sie ist damit eigentlich, wie alle Hülsenfrüchte, eine gute Alternative zu Fleisch.

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