Nicht wasserlöslich
Überdosierung von Vitamin A? Diese Symptome drohen
30.6.2022, 15:13 UhrAls Vitamin A bezeichnet man eine Gruppe an chemischen Verbindungen, die eine ähnliche Wirkungsweise im Körper haben. Neben den Vitaminen D, Vitamin E und Vitamin K ist auch das A Vitamin fettlöslich und kann deshalb in unserer Leber gespeichert werden. Weil der Körper einen Überschuss nicht so einfach ausscheiden kann wie bei den wasserlöslichen Vitaminen B oder Vitamin C, kann eine Überdosierung gravierende Folgen für den menschlichen Organismus haben.
Wofür brauchen wir Vitamin A - und wie viel ist sinnvoll?
Die Wirkungsweise von Vitamin A ist vielfältig: Starke Knochen, Knorpel und Zähne haben wir ihm zu verdanken. Außerdem ist es wichtig für den Sehvorgang, vor allem nachts, da es bei der Hell-Dunkel-Unterscheidung hilft.
Ein Mangel kann somit zu Nachtblindheit führen. Weitere mögliche Folgen einer Unterversorgung sind Hautprobleme sowie Wachstumsstörungen bei Kindern. Und noch ein Bereich ist von einer ausreichenden Vitamin-A-Zufuhr abhängig: die Fortpflanzung. So trägt es dazu bei, dass das Sexualhormon Testosteron gebildet wird und ist für die Entwicklung von Samenzellen, der Plazenta und sogar des Fötus verantwortlich.
Der Tagesbedarf an Vitamin A liegt erwachsenen Männern bei etwa einem Milligramm. Frauen werden 0,8 Milligramm empfohlen. Schwangere ab dem vierten Monat können und sollen etwas mehr zu sich nehmen, laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind 1,1 Milligramm sinnvoll. Bei Stillenden steigt der Wert auf 1,5 Milligramm. Vor der Einnahme sollten Schwangere sich aber zwingend von Frauenarzt beraten lassen - denn eine Überdosierung kann auch negative Folgen für den Fötus mit sich bringen.
Egal ob omnivor, vegetarisch oder vegan - das Alleskönner-Vitamin kann bei jeder Ernährung beinah mühelos ausreichend aufgenommen werden. Zum Beispiel ist der Tagesbedarf mit etwa 100 Gramm Leberpastete, 400 Gramm Gouda, 100 Gramm Karotten oder 125 Gramm Spinat gedeckt - die genauen Werte schwanken je nach Zubereitungsweise und natürlich auch je nach Produkt.
In pflanzlichen Lebensmitteln kommt nur die Vorstufe des Vitamins, nämlich Beta-Carotin, vor. Das stellt für den Körper aber kein Hindernis da, denn er wandelt es selbstständig in Vitamin A um. Hierbei braucht es aber eine etwas höhere Ausgangsmenge als bei der Aufnahme vom sogenannten Retinylester aus tierischen Produkten, um die gleiche Menge Vitamin A zu erreichen.
In Deutschland ist die Versorgung mit Vitamin A generell gut. Von einem Mangel betroffen sind wenige Menschen, vorwiegend Senioren sowie Personen mit einseitiger Ernährung, Magen-Darm-Erkrankungen oder einem erhöhten Bedarf (Schwangere und Stillende).
Akute Vitamin-A-Vergiftung: Erbrechen und Durchfall
Zu einer Überdosierung von Vitamin A kann es im Normalfall nur durch eine Tabletteneinnahme kommen. Vergiftungserscheinungen treten ab mehr als 3 Milligramm auf - dreimal mehr als die empfohlene Tagesmenge. Hat man auf einmal eine große Menge eingenommen, versucht der Körper den Vitamin-Überschuss loszuwerden und greift zu den üblichen Mitteln: Erbrechen und Durchfall. Aber eine akute Vergiftung kann auch Schwindel, Sehstörungen und Haarausfall hervorrufen. Bei Schwangeren können sehr hohe Dosen auch dem Baby schaden und zu Fehlbildungen führen.
Wenn die Überdosierung über einen längeren Zeitraum anhält, dann können die Beschwerden durchaus dramatischer werden: Die positiven Effekte, die das Vitamin in seiner optimalen Dosierung aufweist, werden dann quasi umgekehrt. Leberschäden können die Folge sein. Es gibt in der Forschung zudem Hinweise darauf, dass eine Überdosierung die Knochen anfälliger für Brüche macht.
Laut einer Meldung der BBC kann es für Raucher besonders gefährlich werden. Wenn diese über einen Zeitraum von mehreren Monaten zu viel Beta-Carotin einnehmen, steigt ihr Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, signifikant an. Im schlimmsten Fall kann eine jahrelange Überdosierung zum Tod führen.