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Erhöhte Temperatur oder mehr? Ab diesem Wert spricht man von Fieber

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6.3.2024, 16:05 Uhr
Wenn Kleinkinder länger als einen Tag einen anhaltende Körpertemperatur über 38 Grad aufweisen, sollte ein Arzt verständigt werden.

© Patrick Pleul, NN Wenn Kleinkinder länger als einen Tag einen anhaltende Körpertemperatur über 38 Grad aufweisen, sollte ein Arzt verständigt werden.

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Schüttelfrost, kalte Gliedmaßen und Schweißausbrüche: Bei Fieber fühlen sich viele Menschen müde, schlapp und abgeschlagen. Manche haben zusätzlich Gelenk- oder Gliederschmerzen. Woran liegt es und wann spricht man überhaupt von Fieber?

Fieber ist der Anstieg der Körpertemperatur über die Normalwerte hinaus. Die erhöhte Temperatur stellt einen Selbstschutz des Körpers bei einer Krankheit oder Infektion wie der Grippe dar, ist aber selbst keine Krankheit.

Mediziner sprechen bei einer Temperatur von 37,5 Grad von einer erhöhten Temperatur und ab 38 Grad von Fieber. Leichtes bis mäßiges Fieber tritt bei Temperaturen zwischen 38 und 39 Grad auf, während es sich bei über 39 Grad um hohes Fieber handelt. Diese Angaben gelten für die rektale Fiebermessung, da sie der Körperkerntemperatur am nächsten kommt. Misst man stattdessen unter der Zunge oder in der Achsel, fallen die Werte jeweils etwa 0,5 Grad niedriger aus.

Die normale Körpertemperatur liegt rektal etwa bei 36,5 bis 37,4 Grad, der Wert hängt aber von verschiedenen Faktoren ab. Meist ist die Körpertemperatur abends höher als am Morgen. Bei Frauen ist sie in der ersten Zyklushälfte niedriger als in der zweiten.

Bei den meisten Patienten tritt Fieber auf, wenn der Körper eine Infektion durchmacht. Fieber dient in jedem Fall als Abwehrmechanismus, um die Vermehrung von schädlichen Viren und Bakterien zu behindern. Immer wenn das Immunsystem mit einem ihm unbekannten Krankheitserreger in Kontakt kommt, setzt es diesen Mechanismus in Gang: Es versucht dadurch, die Umgebung, in der sich die Krankheitserreger befinden, möglichst unbewohnbar zu machen, indem es die Körpertemperatur erhöht.

Dadurch wird auch der Stoffwechsel beschleunigt, die Muskelarbeit gesteigert und die Wärmeabgabe der Haut reduziert. Letzteres ist auch der Grund, warum Gliedmaßen bei Fieber oft frieren. Je nach Reaktion werden auch Puls und Atmung beschleunigt.

Bei Risikopersonen, wie Kleinkindern, geschwächten älteren Menschen sowie Herz- und Lungenkranken wird die Behandlung von Fieber dringend empfohlen. Denn Fieber erhöht den Sauerstoffbedarf und kann somit eine mögliche Herzinsuffizienz oder chronische Atemwegserkrankungen verschlimmern. Für jedes Grad über der normalen Körpertemperatur werden etwa 13 Prozent mehr Sauerstoff benötigt. Deshalb muss das Fieber gesenkt werden, beispielsweise mit Medikamenten oder Wadenwickeln.

Hierzu taucht man ein Küchenhandtuch in handwarmes Wasser und wringt es gut aus. Das feuchte Tuch kommt nun um die Wade. Der Wadenwickel entzieht dem Körper Wärme. Sobald er sich nicht mehr kalt anfühlt, also Körpertemperatur erreicht hat, sollte er erneuert werden. Durch das Wadenwickeln lässt sich die Körpertemperatur meist um ein halbes oder ein Grad senken, schreibt die "Apothekenumschau". Wadenwickeln eignen sich nach Rücksprache mit dem Kinderarzt ab etwa 18 Monaten und natürlich auch bei älteren Kindern und Erwachsenen.

Zudem ist es wichtig, bei Fieber viel zu trinken. Hierzu verspüren Kranke oft keine Lust, aber es hilft dem Körper. Einige Tees wie Holunder- und Lindenblütentee wirken schweißtreibend und können über die Verdunstungskälte dabei helfen, den Körper zu kühlen.

Bei einem Anstieg der Körpertemperatur auf 38 Grad bei Säuglingen wird empfohlen, sofort den Arzt zu verständigen. Das gilt auch für Kleinkinder, die länger als einen Tag eine anhaltende Körpertemperatur über 38 Grad aufweisen.

Für ältere Kinder und Erwachsene ist eine ärztliche Behandlung ratsam, wenn Fieber länger als zwei Tage oder wiederholt auftritt - oder eine Temperatur von 39 Grad überstiegen wird.

Um die Körpertemperatur zu messen, gibt es unterschiedliche Messmethoden, in der Genauigkeit variieren sie aber stark.

  • Die rektale Messung ist die zuverlässigste Methode, um die Innentemperatur des Körpers zu erfahren. Für einen verlässlichen Wert sollte circa vier Minuten gemessen werden.
  • Die orale Messung kann als vestibuläre (in der Wange) oder als sublinguale Messung (unter der Zunge) erfolgen. In beiden Fällen entspricht die Messung nicht dem exakten Wert. Aus diesem Grund sollte dem abgemessenen Wert etwa 0,4 Grad hinzugerechnet werden.
  • Die Messung in der Achsel dauert zwischen acht und zehn Minuten und ist die ungenauste Messmethode. Dabei muss das Thermometer mitten in die Achselhöhle gelegt und den Oberarm fest am Körper gehalten werden. Auch hier gilt: Dem abgemessenen Wert sollten etwa 0,6 Grad hinzugerechnet werden.
  • Infrarot-Thermometer können ganz genau die Körpertemperatur an der Stirn messen, und zwar nur in wenigen Sekunden. Hier kann man etwa 0,4 Grad hinzurechnen.

    Die Körpertemperatur hängt auch von der Tageszeit ab. Im Laufe des Tages unterliegt sie Schwankungen zwischen 0,5 und 1 Grad. Während die Körpertemperatur in den Morgenstunden auf Minimum reduziert wird, erreicht sie ihren Höhepunkt am Nachmittag. Das ist der sogenannte "circadiane Rhythmus". Auch nach den Mahlzeiten, bei intensiver körperlicher Arbeit oder sportlicher Betätigung steigt die Körpertemperatur leicht an.

    Bei Frauen schwankt die Körpertemperatur zusätzlich aus hormonellen Gründen. Die morgendliche Temperatur steigt beim Eisprung um etwa 0,4 Grad an und bleibt so bis kurz vor der Menstruation. Bei älteren Menschen ab 65 Jahren dagegen ist die Körpertemperatur in der Regel etwas niedriger.

    Bei Babys ist wichtig zu wissen, dass ihr "Körperthermostat" erst nach der ersten Lebenswoche reguliert wird. Vor dieser Zeit können Babys tatsächlich erhebliche Temperaturschwankungen haben, die, außer im Falle einer Krankheit, keinen Anlass zur Sorge geben sollten. Auch in den ersten Lebensmonaten kann ihre Körpertemperatur sowohl aufgrund körperlicher als auch umweltbedingter Faktoren Schwankungen unterliegen. Dies könnte zum Beispiel an schlechtem Schlaf oder an zu dicken Kleidungen liegen. Wird Fieber allerdings von weiteren Symptomen wie Erbrechen, Durchfall oder Halsschmerzen begleitet, sollte sofort der Kinderarzt verständigt werden.