Wasserdampf

Nervige Erkältung: Wann hilft Inhalieren?

Elias Thiel

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7.11.2023, 08:30 Uhr
Hier erfahren Sie, wie Inhalieren funktioniert.

© IMAGO/Roman Möbius Hier erfahren Sie, wie Inhalieren funktioniert.

In diesem Artikel:

Ganz gleich, ob mit Salz, ätherischen Ölen oder Kamillentee – nach dem Inhalieren kann man wieder durchatmen. Denn durch die Inhalation wird die verstopfte Nase wieder frei und der Hustenreiz gelindert.

Die Anwendung kann mit heißem Wasser in nur wenigen Minuten im eigenen Zuhause durchgeführt werden. Allerdings sollte man einige Dinge beachten. Zudem ist das beliebteste Hausmittel bei Erkältungssymptomen nicht für alle Personen geeignet.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie richtig inhalieren, welche Arten von Inhalationen es gibt und wie lange die Inhalation dauern sollte.

Wer sich noch nicht damit beschäftigt hat, dem stellt sich vielleicht die Frage: Was bedeutet überhaupt Inhalieren? Als Inhalieren wird das Einatmen von Dämpfen, Gasen oder Aerosol verstanden.

Inhalationslösungen werden vor allem bei Atemwegserkrankungen eingesetzt und sollen die Symptome einer Erkältung lindern. Ziel ist es, Wasserdampf zu inhalieren, um somit die Schleimhäute zu befeuchten. Durch das Hinzugeben von Kräutern, ätherischem Öl oder Salz kommt noch eine schleimlösende und abschwellende Wirkung hinzu.

Insbesondere bei akuten Atemwegserkrankungen haben sich Inhalationen mit Kamillentee, ätherischen Ölen oder Wasserdampf bewährt. Folgende Symptome einer Erkältung können durch das Inhalieren verbessert werden:

Inhalieren bei Schnupfen

Das Inhalieren von Dampf kann helfen, verstopfte Atemwege zu öffnen und das Atmen zu erleichtern.

Inhalieren bei Bronchitis

Die Inhalation von warmem Wasserdampf oder Kochsalzlösung kann bei Bronchitis dazu beitragen, den Schleim in den Atemwegen zu lockern und das Abhusten zu fördern.

Inhalieren bei Heiserkeit

Das Inhalieren von Kamillentee oder Salbei befeuchtet und beruhigt die gereizten Stimmbänder und unterstützt damit die Heilung bei Heiserkeit.

Inhalieren bei Husten

Bei Husten lindert das Inhalieren von Wasserdampf, gegebenenfalls mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus, den Hustenreiz und beruhigt die Atemwege.

Vorsicht: Für kleine Kinder (unter drei Jahren) ist das Inhalieren mit Eukalyptusöl, Menthol und Pfefferminzöl nichts - ihre Atemwege werden zu sehr gereizt. Das kann dann zu einer vermehrten Schleimbildung und Atemproblemen führen, berichtet die Website "Lungenärzte im Netz".

Inhalieren bei Nasennebenhöhlenentzündung

Da sich das Inhalieren auch positiv auf die Nasennebenhöhlen auswirkt, eignet sich die Methode auch zur Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung. Geeignet ist beispielsweise Kamillentee.

Neben dem typischen Inhalieren mit heißem Wasser gibt es auch Inhalatoren, die über die Vernebelung von Wasser mittels Kompressor oder Ultraschall funktionieren. Diese werden beispielsweise bei einigen Erkrankungen verwendet, bei denen die Medikamente in der Lunge wirken sollen. Der feine Nebel bringt die Wirkstoffe bis in die Lungenbläschen. Verwendet werden solche Inhalatoren beispielsweise bei Asthma, zystischer Fibrose und COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Verwenden kann man solche Inhalatoren auch für Erkältungen. Sie produzieren feinere Wassertröpfchen, die tiefer in die Lunge vordringen, sind aber auch teurer als einfache Heißwasser-Inhalatoren - oder die Verwendung von Topf und Handtuch.

Bei Erkältungen oder einigen Lungenerkrankungen kann das Inhalieren die Beschwerden lindern und das Wohlgefühl steigern. Die Inhalation unterstützt den Schleimabtransport in den Atemwegen, fördert die Durchblutung, wirkt abschwellend und entzündungshemmend. Inhalationen können auch helfen, Medikamente direkt in die Atemwege zu bringen, um somit effektiver zu wirken.

In diesen Fällen kann das Inhalieren gesundheitsfördernd sein, indem es die Symptome lindert und die Atmung verbessert. Allerdings ist das Inhalieren nicht für jede Person geeignet.

Einigen Personengruppen wird von der Heißwasser-Inhalation (insbesondere mit ätherischen Ölen) abgeraten. Dazu gehören Menschen mit:

  • entzündlichen Hauterkrankungen (zum Beispiel Neurodermitis oder Psoriasis)
  • Augenleiden
  • sehr niedrigem Blutdruck
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Allergien
  • Asthma

Bei kleinen Kindern sollte man vorab mit dem Arzt besprechen, ob Inhalieren die passende Maßnahme für die Beschwerden ist. Es gibt zwei Gefahren:

  • heiße Dämpfe, die Augen und Schleimhäute reizen oder sogar zu Verbrühungen führen - deswegen kommen bei Babys und Kleinkinder Vernebler mit kühlem Nebel zum Einsatz
  • ätherische Öle, die ebenfalls Augen und Schleimhäute reizen können - stattdessen kann man beispielsweise Kamillentee oder Salbeitee nutzen oder eine Salzlösung verwenden

Wichtig: Wenn man Vernebler nutzt, muss man sich die Anwendung und auch die Reinigung von Arzt oder Apotheker gründlich erklären lassen. Vermehren sich Keime in Maske oder Mundstück, kann das gefährlich werden.

Für Babys und Kinder bis zwei Jahren gibt es Düsen- und Ultraschallvernebler mit Masken. Am besten lässt man sich von der Kinderärztin oder dem Kinderarzt beraten. Ab etwa drei Jahren kann auch ein Vernebler mit Mundstück genutzt werden.

Etwa ab sechs Jahren kann man auch mit heißem Wasser inhalieren. Heiß bedeutet aber nicht kochend: 60 bis 70 Grad sind passend, damit der Dampf die Haut nicht verbrüht. Bei Zusätzen wie ätherischen Ölen sollte man die Packungsbeilage studieren - manche Präparate sind nur für Kinder ab 12 Jahren zugelassen.

Zudem gilt: Kinder sollten beim Inhalieren nicht unbeaufsichtigt gelassen werden. Es besteht die Gefahr, dass das Kind gegen die Schüssel stößt, heißes Wasser verschüttet und sich verbrüht. Ansonsten beachtet man die gleichen Dinge wie auch Erwachsene. Mehr dazu lesen Sie bei "Wie inhaliert man richtig?"

Eine gängige Methode ist die Dampfinhalation, bei ein Topf mit Wasser auf 70 Grad erhitzt wird. Oder man kocht Wasser auf und lässt darin Kamille- oder Salbeitee ziehen, bis das Wasser sich auf 70 Grad abgekühlt hat. Anschließend stellt man den Topf mit Untersetzer auf einen Tisch, setzt sich und beugt sich über den Topf, bedeckt den Kopf und den Topf mit einem Handtuch und atmet die aufsteigenden Dämpfe ein.

Alternativ sind auch einfache Inhalationsgeräte im Netz und in der Apotheke erhältlich. Diese ermöglichen das Inhalieren von heißem Wasserdampf über einen Mund-Nasen-Aufsatz.

Elektrische Inhalatoren können genutzt werden, um feine Wassertropfen zu erzeugen. Diese können durch Einatmen tiefer in die Atemwege gelangen als Wasserdampf. Ultraschall-Inhalatoren sind eine leise Option, bei der hochfrequente Schwingungen die Bildung sehr feiner Aerosole bewirken. Sie sind leiser als Geräte mit Kompressor.

Hier gibt es eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Nachmachen, für man keinen Inhalator benötigt.

  1. Vorbereitung des Wassers: Im ersten Schritt wird ein Topf oder eine Schüssel mit kochendem Wasser gefüllt. Dabei lässt man etwa fünf Zentimeter Platz zum Rand.
  2. Zusätze hinzufügen: Nun werden die gewünschten Zusätze wie Salbei, ätherische Öle oder Kamillentee hinzugefügt. Der Sud wird für etwa zehn Minuten ziehen gelassen, um die Inhalationslösung vorzubereiten.
  3. Temperatur überprüfen: Danach sollte man die Temperatur des Wassers überprüfen. Hier sollte man sicherstellen, dass die Temperatur angenehm und nicht zu heiß ist. Eine Wassertemperatur von 60 bis 70 Grad Celsius gilt als empfehlenswert. Bei zu heißen Dämpfen können die Schleimhäute gereizt und Verbrennungen ausgelöst werden. Am besten überprüft man die Temperatur mit einem Küchenthermometer und lässt die Lösung noch ein wenig stehen, wenn sie zu heiß ist.
  4. Vorbereitung zur Inhalation: Anschließend sucht man sich einen bequemen und sicheren Platz, um die Inhalation in aller Ruhe durchzuführen. Zudem legt man ein Handtuch parat. Nun beugt man sich über die Schüssel oder den Topf und achtet darauf, einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei Handbreit über dem Wasser einzuhalten. Das schützt Haut und Augen.
  5. Einatmen der Dämpfe: Im fünften Schritt legt man sich ein Handtuch über den Kopf, damit der Wasserdampf nicht entweicht. Nun atmet man langsam und tief ein und aus, um die aufsteigenden Dämpfe zu inhalieren.
  6. Durchführung und Dauer: Wie lange soll man inhalieren? Die Inhalation sollte für fünf bis zehn Minuten durchgeführt werden. Notfalls gibt man hierfür noch einmal heißes Wasser nach. Allerdings sollte hier auf den individuellen Bedarf geachtet werden. Um den Kreislauf nicht zu überfordern, sollte nicht länger als 20 Minuten inhaliert werden.
  7. Danach: Die Inhalation wird beendet, wenn Entspannung und Erleichterung verspürt werden. Zum Schluss wird das Gesicht mit Wasser abgespült, um mögliche Rückstände zu entfernen. Ein warmer Tee kann ebenfalls sehr angenehm nach der Inhalation sein.

Diese Hausmittel haben sich für das Inhalieren bewährt:

Inhalieren mit Kamille

Bei Atemwegserkrankungen wie Husten oder Bronchitis kann man effektiv heiße Wasserdämpfe mit Kamille-Zusatz inhalieren. Hierfür brüht man einen Kamillentee oder nutzt Kamillenblüten. Die Kamille wirkt entzündungshemmend und keimtötend.

Inhalieren mit Kräutern und ätherischen Ölen

Wer Hustenbeschwerden hat, kann Thymian oder Salbei mit Wasser aufbrühen und inhalieren. Thymian wirkt schleimlösend und fördert das Abhusten. Salbei wirkt antibakteriell und schleimlösend.

Kochsalzlösung zum Inhalieren

Tatsächlich hilft auch das Inhalieren mit Salz bei Erkältungen. Salzwasser zu inhalieren, öffnet die verstopften Nasenwege und löst den Schleim.

Ätherische Öle

Alternativ wirken auch Eukalyptusöl und Pfefferminzöl sehr wirksam bei der Inhalation gegen Erkältungssymptome. Vorsicht: Diese Mittel sind sehr scharf. Sie können dabei helfen, zähen Schleim zu lösen. Zudem wirkt Eukalyptusöl abschwellend und schmerzlindernd.

Es gibt auch Kombi-Produkte wie Olbas-Tropfen mit Pfefferminz-, Eukalyptus- und Cajeputöl, die für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren vorgesehen sind. Diese Altersbeschränkung gilt für die bekannte Erkältungssalbe Pinimenthol mit Eukalyptus- und Kiefernnadelöl sowie Menthol, die man ebenfalls als Zusatz im heißen Wasser verwenden kann.

Bei einer akuten Erkältung sollte man bestenfalls einmal morgens und einmal abends inhalieren. Morgens können die Krusten in den Atemwegen abgebaut und abends das Einschlafen erleichtert werden.

Wer möchte, kann sogar drei bis viermal täglich für zehn Minuten inhalieren. Dabei sollte man abwechselnd durch den Mund und die Nase einatmen. Zusätzlich sollte man weder zu schnell noch zu tief einatmen. Ansonsten kann es zur Hyperventilation und zum Kohlendioxidabfall im Blut kommen, was Krämpfe und Kopfschmerzen auslöst.

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