Im Sommer

Kann man auch im Schatten braun werden?

Elias Thiel

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22.6.2023, 08:21 Uhr
Wenn man den ganzen Tag im Schatten ist - wird man dann überhaupt braun?

© IMAGO / Westend61 Wenn man den ganzen Tag im Schatten ist - wird man dann überhaupt braun?

In diesem Artikel:

Sonnenbaden ist nicht nur anstrengend für den Körper, sondern kann mitunter auch gefährlich sein: Übermäßige Sonneneinstrahlung begünstigt Kreislaufprobleme und erhöht das Risiko von Hautkrebs. Zudem besteht die Gefahr eines Sonnenbrands oder Sonnenstichs.

Für Sonnenanbeter gibt es allerdings eine gute Nachricht und eine gesunde Alternative: Um braun zu werden, muss man sich nicht stundenlang in die pralle Sonne legen. Stattdessen kann man auch sehr gut unterm Sonnenschirm oder im Schatten eines braun werden.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie dies funktioniert, welche Vorteile es gibt und worauf Sie dabei achten sollten.

Ja, auch im Schatten kann man braun werden. Die Sonnenstrahlung besteht aus einem umfangreichen Spektrum an Licht, sodass das für das menschliche Auge sichtbare Licht nur einen geringen Teil ausmacht. Somit kann selbst die indirekte Einwirkung von UV-Licht die Haut auch bräunen.

Die UV-Strahlung der Sonne trifft nämlich nicht einfach ungehindert senkrecht auf die Erde. Auf dem Weg dorthin wird sie von Staubteilchen und Wolken in der Luft gebrochen. Infolgedessen kann die UV-Strahlung auch mit einem waagerechten oder schrägen Einfall die Haut im Schatten (beispielsweise unter einem Sonnenschirm) erreichen.

Sonnenschirme filtern zudem nur einen Teil der UV-Strahlen. Gemäß den Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz reduziert ein typischer Sonnenschirm die UV-Strahlung lediglich um 10 bis 30 Prozent, während großflächige Baumkronen die UV-Strahlen rund 20 Prozent verringern. Wasser und Sand reflektieren überdies die Strahlung und sorgen somit auch dafür, dass man am Meer oder See auch im Schatten bräunt.

Im Schatten wird man grundsätzlich langsamer braun als bei direkter Sonneneinstrahlung. Die Bräunung der Haut hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab:

  • Individueller Hauttyp
  • Intensität der UV-Strahlung
  • Dauer der Sonneneinstrahlung

Im Schatten wird die Haut weniger UV-Strahlung ausgesetzt, wodurch die Bräunung langsamer erfolgt als in der direkten Sonne. Dennoch ist es wichtig, auch im Schatten Sonnenschutz-Maßnahmen zu ergreifen, da weiterhin UV-Strahlung vorhanden ist.

Das Bräunen im Schatten erfolgt zwar langsamer, führt jedoch zu einer gleichmäßigen Bräune und belastet den Körper weniger. Allerdings hält die Bräune nicht, wie oft behauptet, länger an. Die Bräunung der Haut und das Verblassen der Farbe verlaufen immer nach einem festgelegten Schema (unabhängig davon, ob sie direkter UV-Strahlung oder gestreutem Licht ausgesetzt ist).

Das Schattenbräunen bietet mehrere Vorteile im Vergleich zum direkten Sonnenbad:

  • Verringertes Hautkrebsrisiko
  • Personen mit Hitzeempfindlichkeit können sich "ungefährlicher" bräunen
  • Geringere Wahrscheinlichkeit eines Sonnenbrands
  • oftmals eine gleichmäßigere Bräune

Ja, auch im Schatten kann man sich verbrennen und sollte seine Haut daher regelmäßig eincremen. Neben einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor hilft auch schützende Kleidung dabei, dass man keinen Sonnenbrand bekommt.

Sonnenbrand (auch bekannt als Dermatitis Solaris) ist eine entzündliche Reaktion der Haut, die durch übermäßige UV-Einstrahlung verursacht wird. Personen mit heller Haut sind besonders anfällig.

Ein leichter Sonnenbrand äußert sich als Rötung der Haut, während ein starker Sonnenbrand Blasen und sogar Narben verursachen kann.

Ein Sonnenbrand wird häufig als harmlos wahrgenommen - eine gefährliche Fehleinschätzung. Obwohl sich die oberflächlichen Hautschichten nach einem Sonnenbrand wieder regenerieren, hinterlässt er Spuren in den tieferen Gewebeschichten. Die Strahlenschäden jedes Sonnenbrands (den man im Laufe seines Lebens erleidet) summieren sich. Dies kann letztendlich zu Hautkrebs führen, insbesondere wenn man bereits als Kind starke Sonnenbrände hatte.

UV-Strahlen verursachen bereits vor einem sichtbaren Sonnenbrand Schäden in der Haut. Regelmäßiges (exzessives) Sonnenbaden führt zu grobporiger und weniger elastischer Haut. Zudem wird die Bildung von Mitessern und Falten begünstigt.

Durch die konsequente Anwendung der Schutzmaßnahmen kann man den negativen Effekten der Sonnenstrahlung allerdings entgegenwirken.

Kinder sind besonders gefährdet

Kinder sind besonders anfällig für Sonnenbrände, aufgrund ihrer empfindlichen Haut. Dies gilt besonders für Babys und Kleinkinder, da ihre Haut dünn und pigmentarm ist. Bei Kindern sind das Gesicht sowie die Arme und Beine am häufigsten von Sonnenbränden betroffen. Darüber hinaus besteht bei Kindern auch ein erhöhtes Risiko für einen Sonnenstich.

Wer die direkte Sonne meidet, kann also trotzdem braun werden. Beim Bräunen im Schatten sollte man einige Dinge beachten. Wie viel bräunendes UV-Licht im Schatten auf die Haut trifft, ist allerdings von ein paar Faktoren abhängig:

  1. Freie Flächen: Je höher die Sonne steht und je weniger Wolken sich am Himmel befinden, desto mehr UV-Strahlen können auf die Atmosphäre (und somit auch auf die Haut) treffen. Daher eignet sich ein schattiges Plätzchen auf einer freien Fläche deutlich besser als beispielsweise ein Platz zwischen engen Häuserwänden.
  2. Halbschatten: Lichter Schatten unter Bäumen sorgt für eine schnellere Bräune als eine völlig schattige Fläche.
  3. Wassernähe und Sand: In der Nähe von Wasser und Sand entspannen sich viele Menschen gerne, zugleich wird auch die UV-Strahlung von unten nochmals verstärkt.

  4. Eincremen und viel trinken: Die Haut wird auch im Schatten durch UV-Strahlen belastet und sollte daher unbedingt gründlich mit Sonnenschutz eingecremt werden. Zudem sollte man viel trinken (mindestens zwei Liter am Tag), um in der Wärme nicht zu dehydrieren.
  5. In Bewegung sein: Sportarten wie Yoga oder Ballspiele können idealerweise auch im Schatten ausgeführt werden. Somit treffen die umgelenkten UV-Strahlen den ganzen Körper und sorgen für eine gleichmäßige Bräunung.

Häufige weitere Fragen:

Die Uhrzeit allein sagt nichts darüber aus, ob man braun wird oder nicht. In den Abendstunden nimmt allerdings die Intensität der UV-Strahlen ab, da die Sonne tiefer steht und durch die Atmosphäre gefiltert wird. Daher ist es unwahrscheinlicher, dass man abends stark bräunt.

Allerdings kann man auch bei nur geringer Sonneneinstrahlung eine leichte Bräunung erzielen.

Obwohl die Intensität der Sonne gegen Ende August langsam abnimmt, ist die UV-Strahlung immer noch ausreichend hoch, um die Haut effektiv zu bräunen. Daher ist es auch im Spätsommer natürlich möglich, braun zu werden.

Ja, man kann auch im Schatten die Haut bräunen, da UV-Strahlen auch indirekt und gestreut auf die Haut treffen.

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