Haustierernährung

Dürfen Hunde Gurken essen?

Elias Thiel

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9.9.2024, 07:18 Uhr
Grundsätzlich vertragen Hunde viele Gemüsesorten. Wie sieht es mit Gurken aus?

© IMAGO / Depositphotos Grundsätzlich vertragen Hunde viele Gemüsesorten. Wie sieht es mit Gurken aus?

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Einige Gemüsesorten wie Avocado, grüne Paprika oder Zwiebeln sind für Hunde tabu. Aber wie sieht es mit Salatgurke aus? Ist der kalorienarme Snack auch etwas für Vierbeiner oder ist Gurke für Hunde eher ungeeignet? In diesem Artikel erfahren Sie, ob Salatgurken und Gewürzgurken an Hunde verfüttert werden dürfen.

Als Hundebesitzer stößt man bei der Suche nach abwechslungsreichen Snacks für den Vierbeiner irgendwann auch auf Gemüse. Obwohl Gemüse für Hunde sehr wichtig und nahrhaft ist, können einige Sorten Vergiftungen verursachen. Bei Salatgurken müssen sich Besitzer jedoch keine Sorgen machen, solange sie bestimmte Vorgaben beachten.

Daher lautet die klare Antwort auf die Frage "Dürfen Hunde Salatgurke essen?" "Ja". Wer bei der Fütterung einige Dinge beachtet, kann seinem Vierbeiner problemlos Salatgurke verfüttern. Allerdings sollte es sich dabei immer um rohes und frisches Gemüse handeln.

Anders ist es bei der Frage "Dürfen Hunde saure Gurken essen?", denn hier lautet die Antwort "Nein". Eingelegte Gurken sind aufgrund der zahlreichen Zusätze (Essig, Zucker, Salz, Pfeffer und Senfkörnern) nicht für den Hund geeignet.

Gurken bringen für Hunde Abwechslung in ihre sonstige Ernährung und liefern wichtige Nährstoffe. Die Salatgurke ist sehr kalorienarm und daher vor allem für übergewichtige Hunde geeignet. Gurken bestehen tatsächlich zu rund 95 Prozent aus Wasser. Daher ist sie vor allem für Hunde geeignet, die zu wenig trinken. Perfekt sind kleine Gurkensnacks an heißen Sommertagen als Erfrischung.

Aber auch als Schonkost für den Darm kann man Salatgurke an den Vierbeiner verfüttern. Gurken gelten als leicht verdaulich und magenschonend. Kombiniert mit Eiweiß wie Hüttenkäse oder Hühnchen helfen sie bei Magen-Darm-Beschwerden des Hundes.

Salatgurken enthalten neben den B-Vitaminen auch Vitamin A und sind eine gute Kaliumquelle. Andere Vitamine und Mineralstoffe sind nur in geringen Mengen vorhanden.

Obwohl Salatgurken grundsätzlich als sicher für Hunde gelten, können sie einige Inhaltsstoffe enthalten, die für Hunde und Menschen giftig sind (wie beispielsweise Cucurbitacine). Dies sind gefährliche Bitterstoffe und verursachen dementsprechend einen bitteren Geschmack in Gurken, Zucchini oder Kürbissen. Cucurbitacine sind toxisch und können Vergiftungen bei Hunden und Menschen auslösen.

Wenn eine Gurke viele Cucurbitacine enthält, schmeckt sie besonders bitter und ist ungenießbar. Somit kann man schnell erkennen, dass die Salatgurke nicht mehr gegessen oder an den Hund verfüttert werden darf. Normalerweise enthalten Salatgurken im Handel jedoch keine Cucurbitacine und sind somit vollkommen ungefährlich. Jedoch ist die Gefahr bei selbstgezüchteten Gemüse höher, da dies durch Stress (zum Beispiel zu starker kalter Regen, plötzliche Kälte, Trockenheit oder falsches Saatgut) ausgelöst werden kann. Im eigenen Anbau kann es außerdem zu einer Rückzüchtung kommen, sodass die Bitterstoffe wieder in den Samen enthalten sind. Deshalb sollte man nur Saatgut von Gurken verwenden, die nicht bitter schmecken oder dieses frisch im Handel erwerben.

Der Verzehr der Bitterstoffe kann beim Hund Schockzustände auslösen oder im schlimmsten Fall sogar tödlich enden.

Die folgenden Symptome können nach einer Vergiftung auftreten:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • starkes Speicheln
  • Benommenheit
  • Desorientierung
  • Schock

Wer einige Symptome bei seinem Vierbeiner feststellt, sollte unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen. Denn bei einer Vergiftung gilt: Jede Minute zählt.

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Man kann Gurken (gelegentlich) entweder gewürfelt, geraspelt oder püriert unter das Hundefutter mischen. Als Snack eignen sich Gurkenscheiben besonders gut. Wenn man seinem Hund ein Alleinfuttermittel gibt, sind darin bereits alle notwendigen Nährstoffe enthalten. Daher ist es normalerweise nicht notwendig, zusätzlich Gurken zu füttern, um mögliche Nährstoffmängel auszugleichen.

Für Hunde mit empfindlichem Magen sollte man die Gurke vorher schälen, da die Schale schwerer verdaulich ist. Dies gilt auch für Hunde, die Schonkost bekommen. Außerdem sollte man immer ein Stück der Gurke probieren, bevor man sie an den Hund verfüttert.

Wenn dem Hund Gurke schmeckt, kann man gerne gelegentlich Salatgurke verfüttern. Allerdings sollte dies immer nur ein Snack sein und niemals eine Mahlzeit des Hundes ersetzen.

Gurken sind fettarm und gut verträglich, daher sind sie ein beliebter Zusatz zu Diätfutter. Sie bringen Abwechslung in den Speiseplan und eignen sich auch für Hunde mit empfindlichem Verdauungstrakt. Bei Magenbeschwerden oder Durchfall ist Gurke in Kombination mit magerem Quark, Hüttenkäse, Reis und gekochtem Hühnerfleisch eine geeignete Schonkost.

Achtung: Häufig an Verdauungsproblemen leidende Hunde sollten unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden.

Auch Welpen dürfen Gurken essen, solange sie entwöhnt sind und feste Nahrung zu sich nehmen. In solchen Fällen können Gurken gelegentlich als Snack angeboten werden. Da das Verdauungssystem von Welpen noch nicht vollständig entwickelt ist, sollten sie nur in kleinen Mengen und nicht zu häufig Gurken bekommen.

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