Hundeernährung

Gefährliche Lebensmittel für Hunde: Was Sie Ihrem Vierbeiner nicht geben sollten

Elias Thiel

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4.8.2023, 07:30 Uhr
Zu einem gesunden Hund gehört ein gesunder Appetit. Aber was dürfen Hunde nicht essen?

© IMAGO / Panthermedia Zu einem gesunden Hund gehört ein gesunder Appetit. Aber was dürfen Hunde nicht essen?

In diesem Artikel:

Oftmals werden Hunde als "Allesfresser" oder "Resteverwerter" betrachtet. Auch wenn der Hundeblick und das Betteln noch so süß sind, sollten einige Lebensmittel auf keinen Fall an den Vierbeiner verfüttert werden. Aber welche Nahrungsmittel gehören nicht in den Hundenapf? Was dürfen Hunde essen und was lieber nicht?

In diesem Artikel gibt es alle Antworten, damit Sie Ihrer geliebten Fellnase mit gutem Gewissen eine gesunde und ausgewogene Ernährung bieten sowie gefährliche Lebensmittel für Hunde vermeiden.

Einige Menschen neigen dazu, ihre Hunde mit Essensresten oder gewöhnlichen Lebensmitteln zu füttern. Dabei gehen sie davon aus, dass Hunde alles vertragen. Dies kann jedoch gesundheitliche Probleme beim Hund auslösen.

Folgende Faustregel gilt: Abgesehen von einigen bestimmten Lebensmitteln kann der Hund alles roh fressen, was der Mensch auch roh isst. Gleichzeitig sollte der Hund Lebensmittel in gekochter Form bekommen, wenn der Mensch diese ebenfalls kochen muss. Die folgenden gefährlichen oder giftigen Lebensmittel für Hunde sollte man immer weglassen.

Obst- und Gemüsesorten

Auch wenn Obst und Gemüse in der Regel als gesund und sicher gelten, gibt es für Hunde gewisse Ausnahmen. Diese sollten Hundebesitzer kennen, damit sie ihrem Liebling keinen Schaden zufügen.

  • Weintrauben und Rosinen
    Weintrauben und Sultaninen können für Hunde nicht nur gefährlich, sondern unter Umständen sogar tödlich sein. Bereits geringe Mengen von etwa zehn Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht oder weniger als drei Gramm Rosinen pro Kilogramm Körpergewicht können zu Vergiftungserscheinungen bei Hunden führen.
    Die Hauptsymptome treten in der Regel innerhalb weniger Stunden auf und umfassen Erbrechen, Lethargie und Magenkrämpfe. Wenn keine Behandlung erfolgt, kann es innerhalb von 24 bis 72 Stunden zum Nierenversagen kommen.
  • Steinobst
    Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche und Pflaumen zählen zum Steinobst und sollten ebenfalls nicht als Futter für Hunde dienen. Die Blausäure in den Kernen kann beim Zerbeißen freigesetzt werden und neurologische Störungen auslösen. Gleichzeitig können verschluckte Kerne einen Darmverschluss bedingen.
  • Zwiebeln und Knoblauch
    Hunde dürfen weder Knoblauch noch Zwiebeln sowie andere Lauchgewächse fressen, denn diese zählen zu den giftigen Lebensmitteln für Hunde. Die darin enthaltenen Stoffe Allicin und N-Propyldisulfid können die roten Blutkörperchen zerstören.
    Bereits sehr geringe Mengen (fünf Gramm Knoblauch oder 15 Gramm Zwiebeln pro Kilogramm Körpergewicht) wirken beim Hund toxisch. Dabei ist es egal, ob die Zwiebeln oder der Knoblauch roh sind, gebraten, getrocknet oder gekocht werden – diese Nahrungsmittel haben auf dem Speiseplan der Hunde nichts zu suchen.
  • Avocado
    Avocados enthalten Persin. Der Verzehr kann bei Hunden zu Verdauungsstörungen und Atemproblemen führen.
  • Tomaten, rohe Kartoffeln, rohe Paprika und rohe Auberginen
    Die sogenannten Nachtschattengewächse enthalten Solanin, das bei übermäßigem Verzehr für den Hund giftig sein kann. Vor allem die grünen Teile dieser Gemüsesorten enthalten viel Solanin. Kartoffeln sowie rote Paprika können in gekochter Form an Ihrem Hund verfüttert werden.
  • Rohes Kohlgemüse
    Genau wie bei Menschen wirkt Kohlgemüse auch bei Hunden blähend und sollte keinesfalls roh verfüttert werden. Wenn das Kohlgemüse gekocht wird, kann der Hund geringe Mengen verzehren.
  • Nüsse
    Macadamia-Nüsse oder Walnüsse sollte der Hund ebenfalls nicht bekommen. Diese Sorten können Nerven- oder Muskelschäden begünstigen. Schon vier Macadamia-Nüsse reichen für einen Hund mit einem Körpergewicht von 30 Kilogramm aus, um schwerwiegende Schäden auszulösen.
    Mandeln können das Nervengift Blausäure enthalten und somit ebenfalls schädlich für den Vierbeiner sein. Andere Nuss-Sorten sind aufgrund ihrer Größe beim Verschlucken potenzielle Ursache für einen Darmverschluss.

Schokolade und Kakao

Theobromin ist eine Substanz, die in Kakao enthalten ist und ähnliche Auswirkungen wie Koffein auf den menschlichen Körper hat. Hunde hingegen können Theobromin nicht verstoffwechseln und reagieren darauf mit Kreislaufproblemen, Verdauungsbeschwerden und Zittern.

Während dunkle Schokoladensorten für den Menschen gesünder sind, sind diese für den Hund sogar noch gefährlicher als helle Schokolade. Eine halbe Tafel dunkle Schokolade (50 Gramm) kann bereits Vergiftungssymptome bei einem 20 Kilogramm schweren Hund hervorrufen.

Eine Tafel Schokolade kann für einen fünf Kilogramm schweren Hund bereits tödlich sein. Besonders Welpen und junge Hunde sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

Es gibt für Hunde auch spezielle Hundeschokolade ohne Kakao.

Süßstoff: Xylit und Birkenzucker

Die Verwendung vom Süßstoff Xylit, auch als Birkenzucker bekannt, kann bei Hunden innerhalb weniger Minuten zu einer Unterzuckerung führen. Denn der Hundekörper schüttet viel Insulin aus, der den Zuckerspiegel im Blut senkt. Wenn dies unbehandelt bleibt, kommt es mitunter zu Krämpfen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod des Hundes.

Gleichzeitig kann der Süßstoff Xylit auch akutes Leberversagen bedingen. Schon eine geringe Menge von ein bis drei Kaugummis mit Xylit können für einen zehn Kilogramm schweren Hund tödlich sein. Daher sollten Lebensmittel mit diesen Süßstoffen niemals in die Nähe von Hunden gelangen.

Bei Erythrit gibt es diese Gefahr allerdings nicht.

Knochen und ausgewählte Fleischsorten

Auch wenn Hunde Knochen und rohes Schweinefleisch liebend gern verputzen würden, sollte man diese lieber vom Speiseplan des Hundes streichen.

  • Rohes Schweinefleisch
    Hunde sollten weder rohes Schweinefleisch noch rohen Schinken oder Rohwürste wie Salami angeboten bekommen. Schweine können unbemerkt mit dem Aujeszky-Virus infiziert sein, sodass der Vierbeiner eine tödliche Erkrankung des Nervensystems davontragen kann.
  • Knochen
    Vor allem Geflügelknochen und gekochte Knochen dürfen nicht an Hunde verfüttert werden. Durch das Kochen werden die Knochen porös und neigen dazu, beim Zerkauen zu splittern. Diese Splitter können schwere Schäden im Magen und Darm verursachen und zu lebensbedrohlichen Blutungen führen.

Rohe Eier

Die Aufnahme von rohen Eiern kann die Biotin-Aufnahme hemmen. Biotin ist ein wichtiger Bestandteil für den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Außerdem stellen rohe Eier ein potenzielles Risiko für eine Salmonellenvergiftung dar. Daher sollten Eier immer nur in gekochter Form an Hunde verfüttert werden.

Sonstige Nahrungsmittel, die Hunde nicht essen sollten

  • Zu stark gewürzte und fettige Speisen
  • größere Mengen Salz
  • Zu viel Obst (aufgrund des hohen Zuckergehalts)
  • laktosereiche Milchprodukte (auf Milch lieber verzichten, Hüttenkäse, Quark und Joghurt sind in Ordnung und gute Eiweißquellen)
  • roher Fisch
  • rohe Hülsenfrüchte
  • frisches Brot
  • Hefe- und Sauerteig

Neben Nahrungsmitteln gibt es auch einige Getränke, die für Hunde schädlich sind. Dazu gehören:

  • Milch
  • Koffeinhaltige Getränke (Kaffee, Cola, Energy-Drinks, schwarzer Tee, grüner Tee)
  • Alkohol

Folgende Gartenpflanzen gelten als giftig für Vierbeiner:

  • Tomatenpflanze
  • Efeu
  • Maiglöckchen
  • Tulpe
  • Fingerhut
  • Hortensie
  • Oleander
  • Misteln
  • Rhododendron
  • Goldregen
  • Buchweizen

Auch diese Zimmerpflanzen sollten nicht in Reichweite des Hundes stehen:

  • Weihnachtsstern
  • Drachenlilie
  • Ficus/Drachenbaum
  • Begonie
  • Birkenfeige
  • Alpenveilchen

Häufig zeigen sich bei einer Vergiftung beim Hund Symptome, die den Magen-Darm-Trakt betreffen (zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, vermehrter Speichelfluss und Durchfall). Zudem können auch neurologische Symptome auftreten (wie Schwanken, Zittern und Krämpfe). Auch Atemprobleme oder Blutungen (wie blutiger Urin, Blut im Stuhl, Blutungen im Bereich der Schleimhäute oder in der Haut) können auf Vergiftungen hindeuten.

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Durch Gehorsamkeitstraining, eine enge Bindung und das Aufbewahren giftiger Lebensmittel außer Reichweite können Hundebesitzer ihren Beitrag leisten, gefährliche Situationen zu vermeiden. Zudem sollten sie stets Ruhe bewahren und im Ernstfall sofort den Tierarzt informieren.

Nach den ganzen Verboten stellen sich Hundebesitzer die Frage "Welche Lebensmittel sind gut für Hunde?" und "Was fressen Hunde gerne?" Daher gibt es im Folgenden eine Liste mit gesunden Lebensmitteln für Hunde.

Diese Lebensmittel dürfen Hunde dann gerne in kleinen Mengen bekommen:


Häufig gestellte Fragen zum Thema "Was dürfen Hunde essen?":

Hunde dürfen keine rohen Kartoffeln, Kartoffeln mit Schale oder mit grünen Stellen essen, da diese giftiges Solanin enthalten. Gekochte Kartoffeln ohne Gewürze gelten jedoch in geringer Menge als sicher für Hunde.

Hunde sollten kein frisches Brot essen, bei dem der Gärvorgang noch nicht unbedingt abgeschlossen ist. Allerdings spricht nichts gegen geringe Mengen, wie bspw. eine Scheibe hartes Brot, das beim Essen übrig geblieben ist.
 


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